Der chinesische Stromer-Riese BYD braucht in Europa eine Produktion von Batterien. Das sagte laut Reuters der Sonderberater des Unternehmens für die Region Alfredo Altavilla mit Verweis auf die erwartete steigende Produktion von Fahrzeugen der Marke in Europa.
BYD hat vor, alle auf dem Kontinent verkauften Autos innerhalb von drei Jahren lokal herzustellen. Damit will man zusätzliche Zölle der EU auf in China gebaute Elektroautos umgehen. Als Reaktion auf die Zölle verstärkt exportierte Plug-in-Hybride werden nach Ansicht des Managements kurzfristig den europäischen Absatz des Konzerns dominieren.
Das Unternehmen baut eine Fabrik in Ungarn, die Ende des Jahres die Autoproduktion aufnehmen können soll. In einem weiteren Werk in der Türkei sollen Ende 2026 erste Fahrzeuge von BYD vom Band rollen. Eine mögliche dritte Fabrik in Europa ergibt Altavilla zufolge nur Sinn, wenn Batterien vor Ort gefertigt werden. Bisher kommen diese aus China.
Ob eine weitere Autofabrik oder aber eine Batterieproduktion in Europa Priorität haben, hat man bei BYD den Worten von Altavilla nach noch nicht entschieden. Aktuell steht die Inbetriebnahme und das Hochfahren des Autowerks in Ungarn im Mittelpunkt. Altavilla fügte hinzu, dass BYD alle europäischen Länder für diese weitere Investition in Betracht ziehe und mit den lokalen Behörden in Kontakt stehe.
„Bei der Wahl eines neuen Standorts spielen mehrere Faktoren eine Rolle … beispielsweise die Energiekosten, die objektiv gesehen einer der wichtigsten Wettbewerbsfaktoren sind, da sowohl Montage- als auch Batteriefabriken energieintensive Betriebe sind“, erklärte Altavilla.
Vorerst muss BYD seine Stromer noch nach Europa exportieren. Diese geschieht nicht mehr nur direkt aus China: Das Unternehmen hat kürzlich die Verschiffung von ersten Fahrzeugen aus Thailand gestartet. Rund 1.000 Einheiten des Kompaktwagens Dolphin wurden im September vom neuen Werk in der Provinz Rayong auf den Weg gebracht. Die Fahrzeuge sind für den europäischen Markt bestimmt, insbesondere für Deutschland, Belgien und die Niederlande.

Steven B. meint
Mich würde die Auslastung dieser Werke interessieren. Wieviel Millionen Autos wollen Sie in Europa produzieren, ohne signifikante Kundenkreise zu haben. Wird BYD den Markt komplett übernehmen, dann macht das Sinn, übernehmen sie nicht den Markt, dann wird sich diese Investition ganz schnell als Verlustgeschäft heraus kristallisieren. Hier in Europa, egal wo, kostet ein Werk ganz schnell mal ein Vielfaches vergleicht man die Baukosten mit denen in China.
Stefan meint
Die Batteriefabrik wird wohl in Ungarn oder der Türkei entstehen.
Alles andere würde für längere Transportwege von der Batteriefabrik zur Autoherstellung führen.
CATL baut in Ungarn auch schon ein Werk auf.
Ossisailor meint
Da haben auch schon eins in Dresden.
Futureman meint
Bei den Erfahrungen, die der letzte Hersteller beim Bau eines neuen Werkes in Deutschland gemacht hat, wird es wohl nicht hier in Deutschland sein. Und das obwohl dank Wind und Sonne hier mit die niedrigsten Börsenstrompreise in Europa sind.
eBikerin meint
„Und das obwohl dank Wind und Sonne hier mit die niedrigsten Börsenstrompreise in Europa sind.“ Die Börsenstrompreise gelten für das europäische Verbundsnetz.
Übrigens hat Deutschland mit die teuersten Industriestrompreise in Europa.
Sorry manchmal muss ich mich etwas über deine Kommentare wundern.
Futureman meint
Wusste gar nicht, das es für Strom plötzlich einen europäischen Einheitsmarkt gibt. Wieso beschweren sich dann die umliegenden Energieunternehmen über die Dumpingpreise aus Deutschland? Norwegen hatte schon überlegt den günstigen Import zu stoppen. Gut das deutsche Stromsystem ist merkwürdig, da die erneuerbaren aus einem anderen Topf bezahlt werden und daher an der Börse nichts wert sind. Das hat aber nichts mit den sehr günstigen Börsenstrompreisen zu tun. Nicht umsonst schimpft die neue Wirtschaftsministerin über zu viele negative Börsenpreise. Denn damit kann ihr alter Arbeitgeber Eon nichts verdienen.
Martin meint
Mach mal bitte ein Praktikum beim örtlichen Energieversorger um die basisc zu erlernen. Das hilft ungemein im Leben. Und auch beim posten.
eBikerin meint
Du weisst sehr vieles nicht und hast leider auch von sehr vielem so wirklich gar keine Ahnung. Bitte nutze erst eine Suchmaschine oder KI deiner Wahl – informiere dich – und poste erst dann wieder.
Es ist wirklich schrecklich zu lesen was für einen Unsinn du immer wieder postest.
Future meint
Wenn das mit Lyten nichts wird in Heide, dann sollte BYD das machen. Der Offshore Strompreis für Northvolt solte ja sehr günstig sein und der wird sogar direkt vor der Tür produziert. Also, Northvolt ist ganz sicher nicht wegen des Strompreises gescheitert. In Schweden hatte Northvolt mit einen Preis von 3 Cent pro kWh kalkuliert und in Amerika mit 5 bis 10 Cent.
eBikerin meint
Weil Northvolt einen Vertrag mit einen Windparkbetreiber machen wollte so viel ich weiss. Mit Börsenstrompreisen hat das aber nichts zu tun.
Gernot meint
Strom aus Offshore-WKAs ist relativ teuer, vor allem deutlich teurer als Strom aus PV und von Onshore-WKAs. Northvolt dürfte mit PV auf dem eigenen Dach und mit Onshore-Windstrom geplant haben. Allein im Umkreis von gerade mal 5 km um die geplante Fabrik stehen ca. 70 Windräder, die rechnerisch schon gut die Hälfte des Jahresstrombedarfes von Northvolt decken könnten.
Und dann kann eine Rechnung ganz grob so aussehen:
30 GWh PV-Strom vom eigenen Dach* für 4 Cent/kWh
60 GWh Onshore-Windstrom für 5 Cent/kWh
30 GWh Netzbezug für 18 Cent/kWh
Und dann liegt man rechnerisch im Mittel bei 8 Cent/kWh. Mit bisschen Batteriepufferung bei 10 Cent/kWh. Damit ist man in Europa ziemlich wettbewerbsfähig.
*Das Gelände ist 110 Hektar groß und 30 GWh PV-Ertrag entsprechen einer Bestückung von 20% der Fläche mit PV.
Ossisailor meint
Der Industriestrompreis in Deutschland liegt netto teils deutlich unter 10 Ct/kWh. Allgemein wird in den Diskussionen ein viel zu hoher Preis genannte, weil die Medien und Unternehmen ständig rumjammern.
Stefan meint
Auch für Industriekunden ist der Großteil des Strompreises Netzgebühren und Steuern und Verwaltungs/Vertriebskosten vom Stromanbieter. Der Börsenpreis hat nur einen kleinen Anteil.
Für eine Eigenversorgung müssten die meisten Industriekunden auch viele Millionen investieren und zusätzlich einen riesigen Stromspeicher kaufen.
Gernot meint
Tesla hat hier Probleme wegen eklatantem Missmanagement. Wenn man 5 Jahre lang kein neues Modell bringt, während die Konkurrenz beständig nachlegt, kann man nicht erwarten, noch ganz vorn zu sein. Und kein anderer Autohersteller hat einen CEO, der Rechtsextremismus und Faschismus promotet, beständig hetzt und Fake News verbreitet. Insofern wird kein anderes Unternehmen hierzulande die gleichen Problemen haben.
Genauso ist sachlich komplett faktisch, dass wir hier die niedrigsten Börsenstrompreise haben. Wir haben mit die höchsten Börsenstrompreise in Europa. Das ist aber nicht maßgeblich. Bei den meisten großen Unternehmen ergibt sich der tatsächliche durchschnittliche Strompreis längst aus einem komplexen Mix aus z.B. PV-Anlage auf den eigenen Dächern, Batterien, diversen PPAs z.B. für Windstrom und dann einem Teil an Netzbezug. Für die Produktion von 1 kWh Batterie braucht es mit modernen Anlagen ca. 20 kWh Strom. Wenn die kWh Strom hierzulande 5 Cent mehr kostet, als anderswo, dann ergeben sich Mehrkosten von 1 Euro je kWh Batterie.
brainDotExe meint
Klar gab es da, wie immer, ein paar Proteste, aber BMW macht beim Werk in Irlbach-Straßkirchen doch gute Fortschritte.
Future meint
Warum hat BMW nicht gleich sein ganzes Automobilwerk in Irlbach-Straßkirchen gebaut? Platz genug hätte es ja gegeben und jetzt steht da nur so eine kleine Batteriemontage in der Landschaft rum.
M. meint
Die haben ne Presseabteilung.
Da findest du alles, was du wissen willst.
brainDotExe meint
Warum sollte BMW ein weiteres Automobilwerk in Deutschland bauen, wenn man bereits genug hier hat?
Ein großes Akkuwerk hätte man hingegen nicht, das wird benötigt.
Future meint
Ich finde es schade, dass BMW nicht noch mehr Arbeitsplätze in Deutschland schaffen möchte. Andererseits sind Arbeitsplätze in anderen Ländern ja auch wichtig. So kriegen eben alle etwas ab vom Kuchen.
brainDotExe meint
Warum sollte eine Firma Arbeitsplätze schaffen, ohne das eine entsprechende Nachfrage gegenüber steht?
Das wäre doch ein Drama, wenn die in 5 Jahren größtenteils wieder abgebaut werden müssten.
Abseits davon hat BMW schon viele Arbeitsplätze in Deutschland und will diese, im Gegensatz zu vielen anderen in der Branche, nicht so groß abbauen.
Haubentaucher meint
Schön, je mehr Druck im Markt desto besser.
Mary Schmitt meint
@Redaktion: Sie wägen vermutlich „ab“.
E.Korsar meint
Nicht unbedingt. „Anwägen“ habe ich zuletzt noch vor dem WWW gehört, aber klappt noch.