Die Europäische Union verlangt von der Autoindustrie einen radikalen Wandel, um die internationalen Verpflichtungen zum Klimaschutz einhalten zu können „Um die Pariser Weltklimaziele zu erreichen, sollten wir bis 2030 den Anteil von Null-Emissions-Autos auf 20 Prozent steigern“, sagte Maroš Šefčovič, für Energie zuständiger EU-Kommissions-Vizepräsident der Welt am Sonntag. Bis 2050 sollten „zwischen 50 bis 60 Prozent der Autos emissionsfrei fahren.“
Die Europäische Kommission hatte schon vergangenen Monat angekündigt, dass die CO2-Emissionen des Straßenverkehrs ab Mitte des Jahrhunderts in Richtung null zu bringen seien. Konkrete Ziele allerdings hatte die Behörde in dem Papier nicht genannt. Als Null-Emissions-Fahrzeuge bezeichnet die Kommission reine Elektroautos oder Fahrzeuge mit einer Brennstoffzelle.
Šefčovič bezeichnete die nötigen Anstrengungen als eine „industrielle Revolution“. Der Straßenverkehr müsse sich „grundlegend verändern“. Der EU-Diplomat ist „überzeugt, dass in den kommenden zehn Jahren der erste Bürgermeister einer größeren Stadt sagen wird: ‚Wenn Du in die Innenstadt fahren willst, dann kannst Du das nur mit einem sauberen Fahrzeug tun, das autonom fährt.’“
Grundlegendes Umdenken sei unabdingbar
Die Autokonzerne müssten grundlegend umdenken, um sich darauf einzustellen. „Die Autohersteller sollten überlegen, wie sie neue Produkte auf den Markt bringen können“, sagte Šefčovič. „Wir helfen mit einem klaren regulatorischen Rahmen, um auch an die Investoren die richtigen Botschaften zu senden.“
Der Aufholbedarf sei hoch. „Die europäische Autoindustrie ist spitze, was den Verbrennungsmotor anbetrifft“, sagte Šefčovič der Welt am Sonntag. „Doch bei neuen, alternativen Antrieben hinkt sie hinterher“. Europa sollte nun stärker in saubere und autonom fahrende Fahrzeuge investieren. „Wenn wir Weltmarktführer bleiben wollen, dann muss sich die Autoindustrie endlich bewegen.“
Šefčovič ist deshalb auch der Meinung, dass Europa ein ähnliches Projekt wie die riesige Batteriefabrik Gigafactory von Tesla brauche: „Europa sollte alles daran setzen, eine eigene Batteriefertigung aufzubauen“, sagte er. Die Europäische Kommission stehe „bereit, das zu unterstützen. Batterietechnologie ist eine Technologie der Zukunft“.
Starkstrompilot meint
Die Hersteller haben seit Jahrzehnten ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Nichts von dem, was sie sollten, haben sie erledigt. Sie haben nicht von sich aus saubere Fahrzeuge geliefert. Sie müssen gezwungen werden. Dabei haben sie es vorgezogen, lieber zu bescheißen. Deshalb erscheint es, als ob man eine technische Revolution bräuchte.
Dabei müsste nur mal klar geregelt sein, dass die Atmosphäre nicht dazu da ist, seinen Müll abzuladen, denn sie wird das auf Dauer nicht aushalten.
In Ballungsgebieten wie Städten sieht man die Auswirkungen. Es wurde zwar einiges getan, um Abgase so sauber wie möglich zu halten, aber es wird am Ende scheitern.
Dumm ist nur, dass man versäumt hat, einen neuen Gaul aufzuzäumen, auf den man wechseln kann und jetzt sind wir wieder so weit, dass andere bereits an einem vorbei reiten.
onesecond meint
Die Spatzen pfeifen es von den Dächern. Das Einzige, das die europäische Verbrennerindustrie noch im Geschäft hält, sind allein die Produktionsengpässe von Tesla. Technologisch sind sie schon nicht mehr konkurrenzfähig.
deserved meint
Glaub ich nicht. Nichtmal ansatzweise.
Im Geschäft werden die großen Automobilhersteller durch ihre Masse an käufern gehalten die sich auch wenn Tesla liefern könnte keinen Tesla kaufen würden. Spricht auch ziemlich viel dagegen. Preis nur mal so am Rande.
eCar-Fan meint
… warten wir mal, wenn TESLA ab 2018 um die 500.000 Fahrzeuge je Jahr produziert (bei bereits mehr als 400.000 Vorbestellungen für das Model 3, schon jetzt in 2015 [!!!]). Und dann nahezu zum halben Preis eines Model S – bei vergleichbarer Ausstattung.
Und das, bei einer bereits großzügig ausgebauten Infrastruktur von Schnellladestationen in den wichtigsten Absatzgebieten – über die andere erst noch diskutieren bzw. davon träumen.
Dann sehen wir weiter.