Die Schweizerische Post testet ab September 2016 elektrisch angetriebene Lieferroboter, um die Paketzustellung in Zukunft punktuell ergänzen zu können. Konkrete Einsatzgebiete sieht die Post bei Spezialsendungen, die flexibel, schnell und günstig in einer lokalen Umgebung ausgeliefert werden müssen. Unter anderem sind Anwendungen denkbar in den Bereichen Same-day und Same-hour-delivery, für Essenslieferungen oder auch bei Hauslieferungen von medizinischen Produkten. Diese Ad-hoc-Logistik auf der letzten Meile wird aktuell durch die Post nicht abgedeckt. Abhängig von den Ergebnissen der Tests rechnet die Post mit ersten kommerziellen Einsätzen in frühestens drei Jahren.
Zum Einsatz kommen dabei Modelle des Herstellers Startups Starship Technologies, die eine in einem Innenfach verstaute Nutzlast von bis zu zehn Kilogramm über eine Distanz von rund sechs Kilometern befördern können. Die 50 Zentimeter hohen Lieferroboter fahren auf Gehsteigen und in Fußgängerzonen mit bis zu 6 km/h, navigieren autonom zu ihrem Ziel und weichen Hindernissen und Gefahrenstellen automatisch aus. Die Tests der Lieferroboter werden in den Gemeinden Bern, Köniz und Biberist durchgeführt, um Erfahrungen in unterschiedlichen Situationen sammeln zu können.
Die Navigation erfolgt über eine Mischung aus Ortungssignalen (z.B. GPS) und visueller Erkennung der Umgebung über mehrere Kameras. An heiklen Stellen und bei Unsicherheiten wird ein sogenannter Remote-Operator hinzugeschaltet, um den Paketroboter aus der Distanz zu steuern. Mit jeder Fahrt „lernt“ der Paketroboter dazu und steigert dadurch seinen Grad an Autonomie. Auf den Testfahrten werden die Lieferroboter durchgehend von einer Person begleitet und überwacht, damit möglichst viele Informationen zum Betrieb gesammelt werden können.