Prof. Dr.-techn. Bernhard Geringer, Vorstand des Instituts für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik an der TU Wien, sprach im Interview mit dem österreichischen Magazin Automobil Konstruktion über die Antriebslösungen der Zukunft. Er ist der Meinung, dass „in den nächsten Jahren – ja Jahrzehnten – kein radikaler Wechsel stattfinden“ werde. Vielmehr würden „unterschiedliche Antriebslösungen parallel zueinander auf dem Markt existieren“.
„Das Portfolio der Antriebstechnik“ soll demnach „zukünftig deutlich breiter aufgestellt sein“. Das gelte „sowohl für den klassischen Verbrennungsmotor als auch für die unterschiedlichen Lösungen der Elektromobilität von den verschiedenen Hybridvarianten über die reinen E-Antriebe bis zur Brennstoffzelle“. Unklar seien „die jeweiligen Anteile; diese werden vor allem vom Technologiefortschritt und insbesondere von den politischen Rahmenbedingungen entschieden“.
Vor allem in „Megacitys und Ballungsräumen wird die lokal emissionsfreie Fahrt zukünftig sehr wichtig sein“, sagte Geringer. Die Marktdurchdringung mit Elektroautos dürfte sich „wahrscheinlich mit der zweiten Generation der E-Fahrzeuge deutlich erhöhen“. Der „optimale Antriebsstrang“ hat seiner Meinung nach „die geringsten CO2-Emissionen und ist preislich konkurrenzfähig“. Man müsse auch an die Käufer denken: Sie erwarten „hinsichtlich Alltagstauglichkeit ein Fahrzeug mit ähnlichem Verhalten wie bisher“.
Er selbst ist „Befürworter“ des Prinzips von Plug-in-Hybridautos, „da es viele Vorteile im städtischen Bereich und auch bei gelegentlicher Langstrecke bietet“. Außerdem sei „die Reichweitenangst nicht existent“ im Gegensatz zum reinen Elektroautos und „anders als beim Range-Extender“ stehe „ein vollwertiger Verbrennungsmotor zur Verfügung“.
Die Brennstoffzelle sieht Geringer „mittelfristig nicht als Mainstream in der Antriebstechnik“. In zehn bis 15 Jahren werde sie „vielleicht einige wenige Prozentpunkte Marktanteil erobert haben“. Die Fahrzeuge seien zwar alltagstauglich, allerdings sei „das Tankstellennetz extrem dünn“.
Leonardtronic meint
Mein Professor an der Uni hielt 30 Jahre immer die gleiche Vorlesung. Na ja, der Prof. aus Wien will schliesslich auch bis zur Rente das lehren was er mal gelernt hat. Er will sich doch nicht überflüssig machen.
Solche Verfechter des veralteten darf man nicht allzu ernst nehmen.
HermanTheGerman meint
Ich hab mal gegoogelt, den gibts wirklich, und er ist nicht mal so alt.
Traurig.
Und zweifellos ein Grund, nicht an der TU-Wien zu studieren, wenn man von vornherein weiß, daß man sich dort Schwachsinn anhören muß.
onesecond meint
Volle Zustimmung. Alles andere als ein baldiger Wechsel zu Batterieelektroautos ist vollkommen weltfremd. Sie haben in allen Bereichen die besten Argumente.
blacksmartie meint
Durch die Meinungsfreiheit ist es auch legitimiert, (wissentlich?) Unsinn zu erzählen. Seit ich nur noch elektrisch fahre, regen mich die Aussagen solcher Experten nicht mehr allzusehr auf. Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen.
Mario Herger meint
So als ob Carl Benz zur Sicherheit noch ein Pferd installiert hätte als Trab-in-Hybrid.
Nostradamus meint
Der Herr hat scheinbar die Neuigkeiten vom Pariser Autosalon nicht mitbekommen.
Ernesto meint
Ich bin absoluter Verfechter der EV´s. Bin sehr angetan von den Fahrzeugen, besitze jedoch noch keines. Für mich steht fest, das nächste Fahrzeug wird kein Verbrenner mehr sein. (Wobei ich auch schon wieder über PHEV nachdenke) Trotzdem bin ich der Meinung das das EV sich bei vielen Leuten nicht durchsätzen lässt. Warum? Ganz einfach, weil sie nicht von dem Gewohnten weg wollen. Sie wollen 1000km fahren ohne zu tanken/laden, weil sie es mit ihren Dieseln ja seit Jahren so gewöhnt sind. Es ist sehr schwierig jemanden von seinen alten Gewohnheitenheiten weg zu bekommen. Sie sind noch immer bei der Telekom, ja warum soll ich woanders hin, war da schon immer! Oder sie fahren VW, was meinen sie zu dem Abgasskandal… Na klar kaufe ich wieder VW, war immer zufrieden, was der hinten rausbläst ist mir doch egal! Wisst ihr wie viele solche Antworten ich schon bekommen habe, wenn es um neue Mobilitätsformen geht. Ich für mich weis, Elektrisch fahren ist nicht nur gut für die Umwelt, es schont auch die Seele……
Tesla-Fan meint
Gewohnheiten lassen sich leider oft nur über den Geldbeutel verändern.
Also z.B. fossile Kraftstoffe, insbesondere Diesel höher/korrekt besteuern nach dem gesellschaftlichen Schaden. Zufahrtsbeschränkungen in Innenstädte für Verbrenner usw. Das ist alles bekannt.
Die Politik hat die Aufgabe, die Rahmenbedingungen/Spielregeln. Das tut sie leider nicht in dem Maße, wie es nötig wäre im lobbydurchsetzten Deutschland. Man will ja nach 4 Jahren wieder gewählt werden, da darf man keine zu drastischen Sachen durchziehen.
eCar- & TESLA-Fan meint
TIPP: beim nächsten Mal „Grüne“ wählen. Dann klappt´s auch…
Tom meint
Das EV wird sich natürlich nicht über Nacht durchsetzen, alleine schon nicht wegen der Fertigungskapazitäten, die erst aufgebaut werden müssen, zudem der stetige Ausbau der Ladeinfrastruktur und noch notwendige Rahmenbedingungen durch die Politik (z.B. Pflicht zum Verlegen eines entsprechenden Stromkabels zu den Stellflächen/Garagen, aber auch und vor allem müssen endlich die jährlichen Trilliarden ans Subventionen für fossile Brennstoffe eingepreist werden).
Ich bin überzeugt, dass sich das E-Auto sehr viel schneller durchsetzen wird, als es dieser Experte darstellt. Grund? Die traumhaften Fahreigenschaften und die Bequemlichkeit, jeden Morgen mit vollem Tank losfahren zu können. Und, wenn die Politik mal was sinnvolles schafft (Carbon Tax), weil es in ein paar Jahren in einem Maße günstiger sein wird, dass wirklich niemand mehr für die Mobilität etwas verbrennen will.
eCar- & TESLA-Fan meint
Wie weit fahren manche Menschen, um eine (deutlich) günstigere Tankstelle zu finden?
Stell Dir vor, sie würden begreifen, dass die Energie zum fahren ihres einmal erworbenen EVs nur ein Drittel bis zur Hälfte des Kraftstoffpreises für ihren jetzigen Verbrenner kostet (je nachdem, welche Konditionen sie für ihren Strom haben, oder ob dieser evtl. gar selbst erzeugt ist).
Und jetzt sag Ihnen noch, dass die Tankstelle für ihr EV in der eigenen Garage ist!
kritGeist meint
„1000km fahren ohne zu tanken/laden, weil sie es mit ihren Dieseln ja seit Jahren so gewöhnt sind.“ Also ich habe (leider) einige Dieselfahrer in meinem Bekanntenkreis & keiner schafft die 1000er Marke, nicht mal mit neueren Diesel von Daimler! – Das klingt eher nach Wunsch, statt Wirklichkeit…
Die 1000-Marke ist auch eher ein gedankliches Problem oder kennt jemand, der real ohne Pause 1000 km durchfährt? – Solche Leute nennt man LKW-Fahrer an der Grenze zum (Selbst-) Mord ;-)
Ich fahre, mit langer Erfahrung, aus Prinzip max. 300km, dann 15 – 30 Min. Pause, manchmal länger & dann gibts weitere 300km.
900 km schaffe ich aktuell mit einem Bernziner, fast enspannt, in 10-11 Std., mit 2x tanken, alles darüber ist kaum möglich oder (sicherheitstechnisch) sinnvoll!
Starkstrompilot meint
Was ist das? Ein Wunschkonzert?
Sparer meint
Ich glaube nicht, daß sich die Entwicklung ab einem gewissen Punkt noch nach dem Gutdünken der Verbrennerlobby steuern läßt. Dann wirken die Gesetzmäßigkeiten des Marktes. Laßt Tesla mal richtig in die Puschen kommen…..
Landmark meint
Wieder so ein Vertreter der Lobby „immer schön langsam“.
Blackampdriver meint
Die sogenannten „Experten“, welche uns ständig mit ihren „Lebensweisheiten“ überkübeln, gehen einem langsam aber sicher auf den Zeiger…Anstatt mal klare Kante zu zeigen, wird fürs „prähistorische“ Antriebe geworben..frei nach dem Motto: Wessen Brot ich ess..dessen Lied ich sing..