„Wir erleben zurzeit einen Wandel in den Köpfen der Autofahrer“, sagte Guillaume Berthier, Verkaufs- und Marketingchef für Elektroautos von Renault, in einem Gespräch mit der Automobilwoche. Die Elektromobilität mausere sich „von einem eher exotischen Antrieb für Technikbegeisterte zu einem vernünftigen Antrieb für den Alltagsfahrer.“
„Vergessen Sie das Thema Reichweite – es ist keines mehr“, sagte der Renault-Manager angesichts der nun auf den Markt surrenden Kompakt-Elektroautos mit Normreichweiten von 400 Kilometern und mehr – wie etwa die neueste Generation des Renault-Erfolgsmodells ZOE. Mit der höheren Reichweite werden Elektroautos „auch für die zahlenmäßig weit größere Gruppe von Autofahrern interessant, die noch Bedenken beim elektrischen Fahren hatte.“
Zudem würden sich neue Zielgruppen öffnen. Man erreiche nun auch jene Käuferschichten, denen es nicht vorrangig darum geht, im Straßenverkehr möglichst nachhaltig unterwegs zu sein. „Keiner kauft ein Elektroauto, um den Planeten zu retten. Jetzt rückt die Fahrfreude in den Vordergrund“, ein Thema, das Renault „auch mit der Beteiligung an der Rennserie Formel E“ herausstelle.
In Paris bis zu 15.000 Euro Prämie möglich
In Frankreich ist das Interesse an Elektroautos seit der Einführung hoher staatlicher Verkaufsprämien deutlich gestiegen. Der Umweltbonus für rein elektrische Fahrzeuge liegt bei 6300 Euro. Zusätzliche 3700 Prämie erhält, wer einen Diesel mit Zulassung vor 2006 verschrottet.
Einzelne Kommunen legen sogar noch einen Batzen obendrauf, wie etwa Frankreichs Hauptstadt: Weitere 5000 Euro auf den Kaufpreis eines Elektroautos erhalten die ersten 1000 Pariser, die diese Prämie beantragen. Insgesamt 15.000 Euro Förderprämie sind dann möglich. Einen nagelneuen Renault ZOE gibt es dann zum Preis eines Kleinwagens.
Redlin, Stefan meint
Ich schätze dass es nur noch max. 5 Jahre dauern wird, bis alle Diskussionen verstummen und der Wechsel zur E-Mobilität vollzogen sein wird. Die Entwicklung ist rasant. Die ausentwickelten Verbrenner benötigen dann einen Routenplaner für lange Touren, damit sie die wenigen versprengten Tankstellen am Wege dann auch finden. Am Ende regelt sich alles von allein. Und wenn das Alte erstmal zur Minderheit wird, dann gibt’s entweder Verbote oder es wird unbezahlbar. So war das bisher mit Allem, siehe digitale Fotografie, PC´s oder Handys. Toll, ich bin elektrisch dabei, schon seit 3 Jahren.
Mike meint
Wowwh…..bis zu 15000.-Euro….ein Grund auszuwandern ;)
stan meint
„Einen nagelneuen Renault ZOE gibt es dann zum Preis eines Kleinwagens.“
Dat is’n Kleinwagen.
Leonardtronic meint
Die Rechnung der Franzosen geht auf. Es gibt keine Ausgaben für Erdöl also das Geld bleibt in Frankreich und wird dort in Kaufkraft umgesetzt. Die französische Autoindustrie erhält einen Vorsprung vor anderen und wird sich einen geldwerten Worteil verschaffen. Und schliesslich gibt es weniger Emissionen.
Die Vorteile der Franzosen kehren sich in Nachteile bei den Deutschen um. So ist das Leben.
MaGro meint
Reichweite ist kein Thema mehr, dafür die LADEZEIT. Statt einer Stunde steht man mit der R90 bei Langstrecken von 600 km nun die doppelte Zeit rum. Warum gibt’s die Zoe Q90 mit 43 KW nicht in D, aber in den umliegenden Ländern? Es gibt keinen vernünftigen Grund dafür.
orinoco meint
Der gute Mann von Röno hat doch Recht:
es findet ein Wandel in den Köpfen der Autofahrer statt: weg von der Reichweite hin zur Schnellladegeschwindigkeit. und weg vom Käuferdummerchen hin zum informiert-kritischen Kunden, der sich nicht weiter verarschen lässt und zwischen guter Technik und miserabler Kundenpolitik unterscheiden kann.
Blackampdriver meint
Die Franzosen geben „Starkstrom“. Nicht nur bei den Fahrzeugen, sondern auch bei der Förderung. Bin mal gespannt, ob diese Dynamik auch in andere europäische Länder überschwappt.
Fritz! meint
Wenn Sie auf Deutschland anspielen: Nein!
Da ist der Dobrindt als Erfüllungsgehilfe der Verbrenner-Lobby vor (Siehe Prämie, Tesla-Brief, Ladesäulenverodnung, …)