Tesla Motors hat Investoren mit einem Gewinn überrascht und erstmals seit über drei Jahren wieder schwarze Zahlen ausgewiesen. Dank Rekordauslieferungen konnte der US-Elektroautobauer im dritten Quartal dieses Jahres einen Überschuss von 22 Millionen Dollar – knapp 20 Millionen Euro – verbuchen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Es war erst der zweite Quartalsgewinn seit dem Börsengang 2010. Die Tesla-Aktie stieg nachbörslich mehr als sechs Prozent in die Höhe.
Für die Monate Juli bis September verkündete Tesla einen im Vergleich zum Vorjahr von 937 Millionen auf 2,3 Milliarden Dollar gewachsenen Umsatz. Im dritten Quartal 2016 wurden mit 24.821 Fahrzeugen mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum ausgeliefert. Firmenchef Elon Musk freute sich nach der Gewinnmeldung auf Twitter über „einen der wohl besten Tesla-Momente“. Die Kalifornier bekräftigten das Ziel, in der zweiten Jahreshälfte 50.000 Fahrzeuge auszuliefern. Bis 2018 will Tesla die Produktion von Elektroautos verzehnfachen. 2020 sollen dann erstmals eine Million Fahrzeuge gefertigt werden.
https://twitter.com/JMBooyah/status/791392594093899777
Maßgeblicher Bestandteil der ehrgeizigen Pläne von Tesla ist die Einführung des Stromers für den Massenmarkt Model 3. Der kompakte Elektro-Pkw zum erschwinglichen Preis soll in rund einem Jahr in Serie gehen und befindet sich Tesla zufolge „im Plan was Timing, Volumen, Fahrzeugeigenschaften, die Preisgestaltung und die anvisierten Gewinnmargen angeht“. Für das dritte Großserien-Elektroauto des US-Herstellers sollen bereits fast 400.000 Vorbestellungen vorliegen. Dank der positiven Geschäftsentwicklung sei wohl „keinerlei zusätzliches Kapital“ für den Marktstart des Model 3 erforderlich, betonte Musk.
Erst kürzlich legte Tesla den Grundstein für die fünf Milliarden Dollar teure Batterie-„Gigafactory“ im Bundesstaat Nevada. Anfang August kündigte Elon Musk dann die umstrittene Übernahme der Ökostromfirma SolarCity an, durch die Tesla zu einem „vertikal integrierten Energieunternehmen“ werden will. Umwelt- und energiebewussten Verbrauchern sollen zukünftig neben Elektroautos verschiedenste Produkte rund um das Thema Elektrizität und Elektromobilität angeboten werden.
Starkstrompilot meint
Offensichtlich braucht es unbedingt mal wieder Gewinne. Egal wie hoch. 20 Mio klingt ja eher ein bisschen merkwürdig.
Wäre denn der Weg ein falscher, wenn es in der Phase, in der Tesla steckt, noch keine Gewinne gäbe?
Ist der Weg zu nachhaltiger Mobilität, bei der man jetzt bereits den Punkt berechnen kann, an der sie billiger sein wird als die konventionellen Antriebe, nicht trotzdem der Richtige? Manche sagen ja, wir hätten ihn bereits überschritten.
Oder funktioniert Mobilität nur durch den Verbrauch der eigenen Existenzgrundlage? Wenn ja, wird es ein Ende geben, und zwar von allem.
Mir ist es egal, ob Tesla jetzt schon Gewinn abwirft oder nicht. Ich denke, es ist trotzdem der richtige, weil einzige Weg. Während alle anderen noch zweifeln und alles in eine vage Zukunft verschieben, funktioniert hier schon ein System.
Wie autark das ist, darüber lässt sich streiten. Der aktuelle Weg unserer Hersteller führt jedenfalls in die Sackgasse.
Sukram meint
>Zum Gewinn [von knapp 22 Mio] trugen fast 139 Millionen Dollar aus dem Verkauf sogenannter „zero emission vehicle credits“ bei. Der Erwerb entsprechender Emissionspunkte erlaubt es Autoherstellern, sich in Kalifornien von der Pflicht zur Herstellung von Elektrofahrzeugen freikaufen. […]. Das Unternehmen habe nun etwa so viele dieser ZEV Credits verkauft wie im ganzen Jahr 2014…
Fritz! meint
Ähh, ja und?
Es ist legal, alle anderen Hersteller machen das Gleiche, das Gesetz sieht vor, wo ist das Problem?
Tesla-Fan meint
So ist es gedacht mit den ZEV Credits. –
Die sauberen Firmen bekommen Geld von den Dreckschweinen.
Alternativ dürfen die Dreckschweine natürlich selbst auch saubere Produkte entwickeln, hindert sie niemand dran.
Wenn es irgendwann nur noch saubere Produkte geben sollte, dann werden die Credits unverkäuflich und überflüssig. Ziel erreicht.
McGybrush meint
Jetzt stell man sich vor das man diese nicht mehr Verkaufen könnte. Dann könnte Tesla a) nicht wachsen und b) wenn die den Markt in 5 Jahren aufgeräumt haben dann kommen die anderen. Nur wissen die dann nicht mehr wohin se die Zertifikate verkaufen können. Sprich die Entwicklung müssen sie denn komplett wuppen wohin Tesla sich den Luxus dazuverdienen konnten und in paar Jahren dann auch ohne deren Verkauf genug erwirtschaften können.
Weber J. meint
Das mutet doch schon etwas seltsam an, dass deutsche Autobauer nicht in der Lage sind mit Elektroautos Geld zu verdienen. Tesla macht sogar Gewinne. Den Energiespeicher in der Garage kann man sich übrigens von der KfW Bank fördern lassen. Auszahlung 100 Prozent mit Tilgungszuschuss. KfW-Programm Erneuerbare Energien „Speicher“ Kredit 275. Also worauf warten. Je früher der Antrag kommt, desto höhe ist der Tilgungszuschuss gestaffelt.
Dr.M meint
„Der kompakte Elektro-Pkw zum erschwinglichen Preis soll in rund einem Jahr in Serie gehen und befindet sich Tesla zufolge „im Plan was Timing, Volumen, Fahrzeugeigenschaften, die Preisgestaltung und die anvisierten Gewinnmargen angeht“.“
Na, wenn dem so ist, dann gebt mal ein paar mehr Informationen raus….
mainhattan meint
Ich erwarte schon noch als „Weihnachtsgeschenk“ das finale Innen- und Außendesign. Und zumindest ein paar Infos mehr, wie man sich z.B. vom Bolt EV/AMPERAe auch hinsichtlich Reichweite etc. abgrenzen wird.
Weil eigentlich gab es außer dem AP 2.0 Update bisher keine wirklich spannenden neuen Informationen.
McGybrush meint
Glaube die Reichweite in der Einsteigerversion wird 345km und daher von mir geschätzten 55kWh Akku sogar weniger als der Bolt haben. Ich bin mir aber sicher Das gegen Aufpreis bis zu 70kWh möglich sind wenn das Model S bis dahin bei 100kWh bleibt. Sollte das Ding im Model S noch wegen der Fortschritte bis dahin noch wachsen dann werden bestimmt auch 75kWh beim Model 3 drin sein.
Fritz! meint
Ich gehe davon aus, das Model 3 wird die Reichweite des Bolt/Ampera-E überbieten müssen. Alleine aus Prestige-Gründen. Und diesbezüglich war Elon Musk ja immer schon ein wenig eitel (was ich in diesem Kontext gut finde).
Die können in der Grundversion nicht schlechter als der Bolt sein…
lo meint
Endlich mal richtig gute Nachrichten von Tesla und kein frisches Geld nötig? Wow!
Haben Daimler, Nissan und BMW nicht auch Hausspeicher im Programm?