Ab 2018 will China, der größte Automarkt der Welt mit knapp 20 Millionen Neufahrzeugen pro Jahr, eine Elektroauto-Quote einführen. Einem Entwurf zufolge, über den die Süddeutsche Zeitung berichtet, müssen Hersteller künftig „Kreditpunkte“ für ihre Neuwagen sammeln. Vier Punkte, so die Faustformel, soll es für reine Stromer geben, zwei Punkte für einen Plug-in-Hybriden. Ab 2018 soll dies für acht Prozent aller in China verkauften Fahrzeuge gelten, ab 2019 für zehn und ab 2020 für zwölf Prozent.
Cui Dongshu, Generalsekretär der China Passenger Car Association, gab der SZ ein Rechenbeispiel: „Wenn zum Beispiel VW 2018 – so wie derzeit – etwa drei Millionen Autos in China verkauft, muss der Konzern 60.000 E-Autos herstellen.“ Bei Plug-in-Hybriden mit einer elektrischen Reichweite von 50 Kilometern seien 120.000 Exemplare notwendig. Gelingt das nicht, müsste Volkswagen entweder die Produktion drosseln oder aber anderen Herstellern Kreditpunkte abkaufen. Wie viel ein Punkt künftig kosten soll, weiß allerdings noch niemand.
Deutsche Hersteller fürchten „erhebliche Konsequenzen“
Die deutschen Hersteller sind der Zeitung zufolge beunruhigt, da die Quote „erhebliche Konsequenzen“ habe. Der Volkswagen-Konzern zum Beispiel verkauft 40 Prozent seiner Autos in China, bei der Kernmarke VW seien es sogar 50 Prozent. Auch deshalb stehe VW trotz Dieselskandal „immer noch gut da“, so die SZ.
Jochen Siebert, Geschäftsführer der Beratungsfirma JSC Automotive in Shanghai, sagte der Zeitung, dass „die großen Hersteller die chinesische Industrie mit enormen Investitionen päppeln“ werden müssen, sofern es nicht gelingt, den Entwurf zu ihren Gunsten zu entschärfen. Und auch Verbandsmann Cui gab zu: „Für Konzerne wie VW bedeutet das großen Stress.“
Die Hersteller setzen nun große Hoffnungen in den deutschen Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel: Er befindet sich derzeit auf Besuch in China soll das Thema ansprechen.
dasichsowasnocherlebendarf meint
Immer wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her ?
Aus China , Na sowas.
Gibt es schon Fensterstürze bei den Dinos.
Besonders bei VW, erst Diesel jetzt China.
Da hilft auch kein Gabriel mehr.
Leonardtronic meint
Noch ist kein Licht am Ende des Tunnels. Die Dinos werden nun behaupten dass der Chinamarkt alle Kapazitäten aufsaugt und leider gibt es zuwenig Batterien. Die werden sich winden wie Schlangen mit Gewinde.
Leonardtronic meint
Haben wir hier schon länger gesagt dass es so kommt.
VW, DB,… selber schuld.
Glückwunsch.
McGybrush meint
China hat VW nie Verboten 1997 die elektrische A-Klasse zu verkaufen, GM wurde kurz danach auch nie verboten den EV1 zu verkaufen. Und China hat 2016 VW auch nicht verboten 60.000 eAutos auf 3Mio. Verbrenner zu verkaufen. VW darf sogar 3Mio eAutos auf 60.000 Verbrenner verkaufen. Nach nun 20 Jahren müssen se Ihre in den 90er entwickelten Autos nun mal umsetzten. Das hat nix mit Konkurrenz zu tun. Wer zu erst kommt malt zuerst bzw kann man seinen Kreditpunkten sogar Geld verdienen an denen die es verschlafen haben. Im Nachteil ist nicht der Deutsche sondern diejenigen die es nicht umsetzen. Weil dann passiert doch nix weiter wenn das Soll erfüllt ist.
McGybrush meint
Meinte Daimler mit der A-Klasse
Tesla-Fan meint
Tja, im kommunistischen China laufen die Lobbyisten halt ins Leere – ist eben nicht Brüssel.
Das da was kommen MUSS ist ja jedem klar wenn man die Fotos aus Peking sieht. Und das China da nicht zimperlich ist sieht man auch daran, dass sie den Verkauf von diesen laut knatternden, stinkenden 2-Takt-Rollern in China bereits vor Jahren einfach verboten haben.
Jetzt jammern alle, am Ende werden sie zähneknirschend liefern, weil jeder von dem fetten Kuchen was abhaben will.
frax meint
Kann VW übernächstes Jahr keine 60000 E-Autos für den chinesischen Markt bauen?
Kann Daimler in den nächsten Jahren keine eigenen Batteriezellen produzieren?
Was ist das bloß für ein „Eiertanz“ der deutschen Automobilindustrie! Natürlich könnte sie, wenn sie denn wollte, aber sie will immer noch nicht. Was braucht es noch, damit sie konsequent! umsteuert?
Thomas Wagner meint
Ich hoffe, daß nun die letzte Schnarchnase in den Chefetagen der deutschen Autokonzerne verstanden hat, daß dieses Problem mit Lobbypolitik kombiniert mit Aussitzen nicht gelöst werden kann !
Jetzt müssen die Deutschen liefern und zwar schnell und nicht wie geplant am St Nimmerleinstag !
Diese Firmenlenker haben es in der Hand, ob es in 10 Jahren in Deutschland noch eine erfolgreiche Automobilindustrie gibt, oder ob sie das Schicksal der Dinosaurier teilen wollen !
Dr.M meint
Der folgende Satz wird langsam Wirklichkeit:
„Es wird nicht in Deutschland entschieden, ob die Elektromobilität kommt oder nicht.“
Und wenn ich mir die Milliardeninvestitionen der deutschen Autoindustrie in Benzin- und Dieselmotoren ansehe, dann frage ich mich schon, ob die dafür Verantwortlichen auch mal Zeitung lesen oder nur im luftleeren Raum schweben.
I300 meint
Bezeichnend der letzte Satz, dass die Hersteller große Hoffnungen in den Besuch des Wirtschaftsministers Gabriel in China setzen und nicht etwa in ihre neuen, sauberen Modelle, die sie in China (und anderswo) anbieten werden. Wie auch!
Think meint
In diese Suppe werden sich die chinesen vom Gabriel nicht spucken lassen. Die einheimischen hersteller sind ja nur insoweit betroffen, daß sie die geforderten Quoten nicht nur einhalten, sondern auch problemlos überbieten können, um dann die Punkte Gewinn bringend an die Verpennerhersteller zu verkaufen. Unsere „Leitmarkt-Industrie“ guckt da einfach nur dumm in die Röhre…. Selbst schuld, diese loser!
Theo meint
Das Problem ist ja bekannt, da kann man nicht vortäuschen überrascht zu sein. So besteht immerhin Planungssicherheit. Effektiver als plötzlich Verbote aussprechen zu müssen weil so Hersteller und Verbraucher wissen was kommen wird. Mit dieser Sicherheit kann man sich dann genau überlegen ob man ein Auto kauft das bald nur mit Nachteilen in Städte kommt und mit der Zeit immer teurer wird.
Landmark meint
Es ist doch ganz logisch, so wie bisher kann und darf es nicht weiter gehen.
Und was redet der Mann von BMW? Da geht noch was bei den alten Verbrennern die werden noch lange da sein….na ja wie wir sehen wird es sich schneller ändern als unsere Verbrennerbauer gedacht haben.
Julian Berger meint
Kleiner Hinweis: In der Zeile „Ab 2018 soll dies für acht aller in China verkauften Fahrzeuge gelten, ab 2019 für zehn und ab 2020 für zwölft Prozent.“ fehlt hinter acht ein „Prozent“ und bei der zwölf ist ein T zu viel.
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis, sollte nicht passieren – korrigiert!
VG
TL | ecomento.de
Weber J. meint
Genauso sollte man es in Deutschland auch machen. Da können wir von den Chinesen noch lernen, wie man die Elektromobilität voran bringt. Traurig genug ist das ja.
Martin meint
Solange die Politiker in Deutschland durch Lobbyisten bestochen werden dürfen, passiert nix
Stinki meint
Nicht bestochen – gepampert und überschüttet!
Jürgen Kohl meint
Das ist Bestechung. Kleiner Beraterjob für die Mutti, USA-Stipendium für den Sohnemann…
Und nach der „Karriere“ noch in der Industrie unterkommen und Cheflobbyist werden.
Elektrofan meint
Die Chinesen reagieren auch erst sehr spät, nachdem man in vielen Großstädten nicht mehr ohne Atemschutz herumlaufen kann. Aber jetzt steuern sie wenigstens konsequent um und tun das Richtige. Im Gegensatz zu uns hier in Deutschland.