„Ich mach meine Arbeit, Mister Musk. Machen Sie Ihre!“ Extrem angesäuert hat Playboy-Autor Michael Görmann auf ein Statement von Elon Musk reagiert, in dem der Tesla-Chef Journalisten, die sich negativ über das umstrittene Fahrassistenzsystem Autopilot äußern, indirekt als „Killer“ bezeichnete. Im Wortlaut sagte Musk, wohl selber angesäuert über die anhaltend negativen Schlagzeilen: „Because – and you need to think carefully about this – because if, in writing some article that’s negative, you effectively dissuade people from using an autonomous vehicle, you’re killing people“.
Wer Menschen davon abhält, ein autonomes Fahrzeug zu fahren, sei also mit schuld an Todesfällen, die ein selbstfahrendes Auto hätte verhindern können, so Musks Behauptung. „Und damit war der Punkt erreicht, an dem ich endgültig ausgestiegen bin“, so Görmann. Die Reservierung seines Model 3, für das er im März 1000 Euro angezahlt und eine Stunde lang am Tesla-Store in München angestanden hatte, hat der Autor mittlerweile storniert.
„Es ist die Aufgabe eines Journalisten, Dinge zu hinterfragen“, erklärt Görmann sein Verhalten: „Auch Tesla – oder gerade Tesla als ständig mit neuen Ideen vorpreschende Firma – muss sich kritischen Fragen stellen. Fragen nach der Moral und Fragen nach der technischen Umsetzbarkeit all ihrer Versprechungen“. Er fühlt sich von Musk nun „pauschal als Mörder verunglimpft“.
Auch die Neue Zürcher Zeitung hat Musks Statement auseinandergenommen und schreibt: „Journalisten anzuprangern, die ihre Skepsis über das zumindest auf dem Fahrersitz unbemannte Fahrzeug äussern, mag das Eine sein. Ihnen aber vorzuwerfen, dass sie mit der eigenen Skepsis die Abneigung vor dieser technischen Errungenschaft schüren und damit die Verkehrssicherheit gefährden, ist zu weit hergeholt. Dass Journalisten dadurch sogar Menschen töten: Nein, lieber Elon Musk, mit dieser Behauptung schaden Sie dem eigenen mühselig aufgebauten Ruf in der Öffentlichkeit und stellen Ihr eigenes Schaffen in den Schatten.“
Werner meint
Von Hinterfragen kann doch keine Rede sein, fast alle Journalisten schreiben das gleiche : “ der Autopilot war schuld am Tod…. doch das entspricht nicht der Wahrheit.
Der LKW Fahrer war zu 100 % schuld am Unfall und wurde bereits verurteilt, doch das verschweigen alle Journalisten, das lässt sich vermutlich schlecht verkaufen.
Roland meint
Ich war in der überschaubaren Münchner Schlange gestanden und habe definitiv keinen Michael Görmann (siehe Bilder auf Google) dort gesehen. Keine Ahnung was der Typ da redet, aber offenbar ist alles nur Show.
Think -> Leaf -> Tesla owner meint
Schön, hier bestätigt zu erhalten, was ich betreffend Görmann’s annullierter Reservation vermutete.
Und zum NZZ-Kommentar: betreffend „schaden am mühselig aufgebauten Ruf . . .“ Das muss Musk nicht selber tun, das besorgt ihm die ewig-neidische Journaille am Laufmeter.
Wenn sich Tesla-Fahrer in diesem Forum für ihr Produkt einsetzen, hat dies sicher mit deren Begeisterung dafür zu tun, überwiegend aber mit Relativierung von aufgebauschten, einseitigen bis hin zu unwahren Behauptungen von Schreiberlingen, die nicht verkraften, dass sie das Ding nach der Probefahrt nicht behalten durften.
Tomtom meint
Oh je, was für ein Journalist, der sich gleich den Schuh anzieht und „… sich von Musk nun „pauschal als Mörder verunglimpft“…“ fühlt.
Dabei hat Elon Musk ja auch „Killer“ gesagt und nicht „Mörder“, aber egal.
Was ist den mit all den anderen Autoherstellern, die so ein Autopilot gar nicht im Programm haben, aber dafür viele Dieselfahrzeuge, die abgesehen von den möglichen Unfällen ohne Autopilot auch durch Ihre Abgase so einige Menschenleben (hochgerechnet) auf dem „Gewissen“ haben sollen ?!?!
Kommen diese Hersteller denn noch in den Schlaf durch die Verunglimpfung ?!
H. Birk meint
„Tu gutes und rede darüber“…..
Ist aber im Journalismus verloren gegangen.
Einzelne negative Unfälle mit Assistenzsystemen sind natürlich lesenswerter als die vielen vermiedenen Unfälle durch Abstands-
Spur- oder Bremssysteme.
Oder erzählt der begnadete Autofahrer:
Heute hat mir mein Auto mal wieder das Leben gerettet. Das war echt knapp!
Ich als Tesla Fahrer kann sagen….
Elon sie haben mit der geilen Technik
meiner Familie und mir das Leben gerettet. Ich hatte das Stauende zu spät gesehen!
„Tesla nicht!“
Martin meint
Jeder der einen Diesel fährt tötet Menschen, oder? Sowas schreiben Jornalisten garnicht.
DaSepp meint
Hr. Görmann, nennen Sie mir den EINEN Unfall an dem definitiv der Autopilot schuld ist…
Leider wird es medial nicht ausgeschlachtet wenn ein Autopilot einen Unfall verhindert.
Der Autopilot ist definitiv ein gutes Assistenzsystem, aber eben auch nicht mehr und jeder der das nicht bedenkt hat da was nicht verstanden.
Ständig mit einem negativen Beigeschmack darüber zu berichten wie es Hr. Görmann offenbar betreibt spielt den alten Strukturen nur in die Karten…
Tesla-Fan meint
„… „Es ist die Aufgabe eines Journalisten, Dinge zu hinterfragen“, erklärt Görmann. …“
Playboy ist ja auch weltbekannt als DAS führende Automobil-Magazin. *ROTFL*
Kurtie meint
Über die Rhetorik lässt sich streiten, aber von der Sache her ist Elon Musk nach meiner Meinung im Recht.
Natürlich darf man den Autopilot (oder wie immer man es nennen will) hinterfragen und auch kritisieren. Tesla hat ja auch schon nachgebessert und wird es sicher weiter tun. Aber es gehört für mich auch zur journalistischen Sorgfaltspflicht, den Menschen zu erklären, dass der Autopilot nicht zu 100 % sicher sein muss. Er muss nur sicherer sein als der Mensch.
Markus Pahnke meint
Sehr gut geschrieben! Ich darf es nochmal wiederholen:
„Aber es gehört für mich auch zur journalistischen Sorgfaltspflicht, den Menschen zu erklären, dass der Autopilot nicht zu 100 % sicher sein muss. Er muss nur sicherer sein als der Mensch.“
Markus Pahnke meint
Das eingeschnappte Kind(hier H Görmann) wirft seinen angeleckten Lolly (Model 3) weg. “ Buäähhh. Ich bin doch nicht doof! Nur Du! Du! Du! Doofer Elon!“
Mal ehrlich. Ein Journalist wirft einem Autobauer vor, er würde Menschen töten. Der Autobauer erwidert den Vorwurf. Beide haben Unrecht! Den es ist nie das Auto was selbständig mit 220 km/h auf der Linken Spur fährt. Es ist immer der Fahrer! Bisher sind auch die Autos von Tesla an einen Fahrer gebunden. Zumindest ist das meine Erfahrung. Herr Görmann sollte beim nächsten Dinner mit Herrn Matthias Müller(VW) ihn mal den gleichen Vorwurf unterbreiten. „Herr Müller, machen Sie doch einfach mal Ihre Arbeit!“
EVrules meint
Irgendwie erschreckend mitanzusehen, wenn Journalisten darauf hingewiesen werden, ihre eigene Position kritisch hinterfragen, diese dann echauffiert reagieren.
Ein schönes Sprichwort sagt: „Wenn du mit einem Finger auf jemanden zeigst, zeigen gleichzeitig vier andere Finger auf dich“.
Kritik zu äußern sollte einhergehen, mit Kritik annehmen.
Landmark meint
Ja die eigene Medizin ist besonders bitter.
Ich denke mal, getroffene Hunde bellen!
Elon hat recht. :-)
McGybrush meint
Wie? Er bezeichnet Elon Musk indirekt als Mörder, bekommt eine gegenargumentsion aus anderer Sichtweise die Ihn dann als Mörder bezeichnet und er ist daraufhin eingeschappt?
Wer von den beiden Recht hat ist doch noch gar nicht wirklich vergleichbar erwiesen.
Weber J. meint
Elon Musk ist wirklich genial. Ich freu mich auf mein Model 3. Sehr schade, dass gerade Journalisten, die schon soviel Mist und Unwahrheiten über Tesla verbreitet haben selbst keine Kritik vertragen. Das ist allerdings sehr bezeichnend, lieber Herr Görmann. Und wenn sie ihre Resevierung zurück geben, wird ein anderer glücklicher weniger lange warten müssen und es ihnen danken.
Bachmann meint
Herr Weber, ich bin keine Journalistin, aber ich finde auch, dass freie Meinungsäusserung und Nachfragen erlaubt sein muß. Ich bin begeistert von TESLA und deren Vision, aber bei dem ganzen Hype muß es erlaubt bleiben zu hinterfragen.
Mr. Musk hätte auch mit Fakten reagieren können, das voraussichtlich x Unfälle vermieden würden etc pp. … und gerne möchte ich ihm das glauben, aber es muß erlaubt sein zu fragen:
Kann das Auto allein entscheiden (nach welchen Kriterien?);
ist die Technik ausreichend getestet, dass der Fahrer wirklich die Verantwortung abgeben kann;
wer ist Schuld bei Unfällen;
sind diese Autos sicher nicht von Hackern fremd gesteuert zu werden …
usw
Fragen bedeutet nicht gleich, dass man den Fortschritt nicht will (Atomkraft war auch ein riesen technischer Fortschritt, richtig ?), sondern nur wissen möchte, was genau da mit Enthusiasmus auf die Menschheit losgelassen wird.
Mr. Musk kann stolz auf seine Vision sein und daher sicher auch mit mehr Gelassenheit reagieren.
Thorsten Emberger meint
Hinterfragen ist von den Tesla-Jüngern nicht gewünscht und geduldet. Da fahren die sofort ihre Krallen aus um Musk und Tesla zu verteidigen.
Ähnlich, wenn nicht gar schlimmer wie bei apple.
Ich persönlich halte sehr viel von Tesla, erkenne die bisherige Leistung des Unternehmens an und mir ist Bashing gegen Tesla zuwider.
Neutral und sachlich bevorzuge ich, aber das hat beim Thema Tesla immer weniger Raum, weil von den Tesla-Fan-Boys mit dem Messer zwischen den Zähnen alles verteidigt wird, jegliche Kritik ist nach deren Logik grundsätzlich substanzlos und von Ahnungslosigkeit gespeist. Wer hinterfragt oder sich gar eine kritische Anmerkung erlaubt, macht sich zum Feind, den es zu bekämpfen gilt.
Diese dicke Teslabrille beginnt mich zunehmend zu langweilen, und es trägt nicht unbedingt dazu bei, die Attraktivität der Marke zu steigern.
Oliver Hahn meint
Also ich traue Ihrer Beteuerung „…halte sehr viel von Tesla…“ irgendwie nicht so ganz. Denn ihre Eingruppierung von Menschen als „Tesla-Fan-Boys“ wirft für mich Fragen auf. Ich verbinde damit eine negative Herabwürdigung einer Gruppe von Menschen. Eine Art von oben herab schauen auf diese. Jetzt stellt sich mir die Frage ob Sie das auch so gemeint haben.
Zur Sache bin ich der Meinung dass in der Berichterstattung tatsächlich über den Autopilot in der Art und weise berichtet wird als würde er am laufenden Band Menschen töten. Ob dies jetzt der einzelne Journalist der betroffen ist auch so berichtet hat ist zu recherchieren. Vielleicht ist es auch so dass er ungerechtfertigt in Sippenhaft genommen wurde. Vor diesem Hintergrund ist aus meiner Sicht die Frage schon berechtigt: Wenn der Mainstream Journalismus Tesla (damit schlussendlich Elon Musk) vorwirft sie würden Menschen töten und die Statistik dazu sagt dass dies nicht so ist, dann könnte es doch auch gerechtfertigt sein dass man die Aussage umdreht und sagt mit dem Vorwurf töten sie eben weil sie das kommen des Autopilots verlangsamen…. Im Einzelfall ist es vielleicht durchaus ungerechtfertigt… Na ja, sei es wie es sei. Die Frage ist für mich gibt es noch Qualitätsjournalismus oder nicht mehr? Ich habe das Gefühl durch die schnellen Medien bleibt dieser auf der Strecke…
JuergenII meint
Die mediale Auseinandersetzung mit dem ach so schlimmen Autopilot von Tesla treibt schon seltsame Blühten.
Es gab einen Toten, der zu 100% eine Mitschuld an dem Unfall hatte.
Sich schon mal mit den Notbremssystemen der konventionellen Hersteller befasst? Die wenigsten erkennen stehende Objekte vor ihnen, Auffahrunfälle werden seltenst vermieden, nur die Aufprallgeschwindigkeit wird verringert. Wo lese ich da die kritischen Meinungen?
Wo waren die vielen Hinterfragungen als Porsche vor nicht allzu langer Zeit ein Fahrzeug auf den Markt brachte, dass sich selber abfackelte? Wo war die große Empörung über mehr als 124 Tote bei GM durch defekte Zündschlüssel?
Unsere Presse hängt doch schon längst am Tropf diverser nicht ganz unnützer Meinungsbildner.
Bei Tesla geht es mehr um eine Hetzkampagne gegen einen unliebsamen Konkurrenten als um journalistische Aufklärungspflicht.
Allerdings hat das auch Vorteile: Die Firma reagierte sofort, verbessert das System deutlich und weitet ihren Vorsprung gegenüber der etablierten Konkurrenz aus.
Nur zur Information: Ich fahre zwar ein E-Fahrzeug, aber nicht von Tesla, auch habe ich kein Model 3 vorreserviert und werde auch ich in Zukunft kein Fahrzeug dieser Firma bestellen oder kaufen. Nicht dass ich hier noch als Tesla Fan abgestempelt werde.