Fiat-Chrysler, bei der Elektromobilität bislang eher zurückhaltend, hat auf der Technik-Messe CES in Las Vegas ein ungewöhnliches Minivan-Konzept vorgestellt, den Portal. Das Elektroauto fällt vor allem damit auf, dass sich die Türen nach vorne und hinten aufschieben lassen, statt sich auf konventionelle Art zu öffnen. 250 Meilen (knapp 400 Kilometer) Reichweite verspricht Fiat-Chrysler für den Stromer mit 100-kWh-Akku. Über Schnellladung soll sich die Batterie in weniger als 20 Minuten für 240 Elektro-Kilometer auffrischen lassen.
Im Inneren wartet der Portal mit einem komplett flexiblen Innenraum auf, bei dem bis auf den Fahrersitz alle anderen Sitze verschoben oder herausgenommen werden können. „Das Auto wächst mit ihnen“ – zum Beispiel, wenn man Kinder bekommt, erklärte Innendesignerin Cindy Juette. Darüber hinaus werden variable Dockingstationen für jede beliebige Hardware vom Tablet bis zur Smartwatch geboten. Umgebungs-Kameras erkennen das Gesicht des Fahrers, der von einer freundlichen Stimme und seinen persönlichen Voreinstellungen in Empfang genommen wird. Mit Innenraum-Kameras können Gruppen-Selfies oder Karaoke-Videos aufgenommen werden.
Ein Ziel bei der Entwicklung des Portal sei laut Chrysler gewesen, ein Auto für junge Käufer so begehrt zu machen wie ein Smartphone. Die Auslegung des Stromers als selbstfahrendes Auto lässt vermuten, dass es sich bei dem Konzeptfahrzeug um jenes Auto handeln könnte, mit dem Google seine autonomen Fahrfunktionen vertieft testen will. Ob und wann der Portal in Großserie geht, ist noch offen.
kritGeist meint
Ich muss sagen, auf den ersten Blick, gefällt mir der auf Anhieb & als (preisliche) Alternative zum Tesla X, wäre dieser nicht schlecht. Das Design vorn ist noch typisch Chrysler, hat aber einiges neue. Die Anmerkung von dir Tomasi: „die Vorderräder immer in geradeaus Stellung sein“ ist interessant, das würde dann drauf hinweisen, dass es den real oder real getestet noch nicht gibt & es wird sicherlich noch zeitlich dauern – ich tippe mind. 5 Jahre. „Auto für junge Käufer“ oder besser junge Familien.
„Gruppen-Selfies oder Karaoke-Videos“ – ich hoffe das ist nur ein Gag/als Zusatzoption oder nur bei stehenden Auto, ansonsten kommen irgendwelche xxx-Produzenten auf dumme Ideen ;-) oder in Zukunft gibt es Gruppen-Selfie – Unfälle bei Youtube, „das haben sie als letztes gesungen…“ !
Ansonsten die Idee mit den variable Dockingstationen, Schiebetüren & v.a. die beweglichen Sitzreihen, finde ich genial. Das könnte man dann als Option festlegen, ala Tesla – z.B. günstigeres Modell mit 4 Sitzen, dann bei Bedarf als Zusatzausstattung oder zu Leihe, mit 2 weiteren Sitzen :-)
Fritz! meint
Vom Raumkonzept her würde ich es einem Model 3 vorziehen. Denke aber, so ein Auto von Fiat kommt in Real auf den Markt, wenn ich mein 2018 gekauftes Model 3 in 2023 wieder verkaufe, vorher auf keinen Fall.
Mal wieder eine der vielen (guten) Studien….
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Mich würde interessieren, ob die Begriffe „Minivan-Konzept“ und „Konzeptfahrzeug“ von der (oder einer anderen) Redaktion, oder offiziell von FCA verwendet wird?
…. >>>Die Auslegung des Stromers als selbstfahrendes Auto lässt vermuten, dass es sich bei dem Konzeptfahrzeug um jenes Auto handeln könnte, mit dem Google seine autonomen Fahrfunktionen vertieft testen will.<<<
Für mich steht fest: Google hat mit seinen exklusiv produzierten Knutschkugeln und den Lexus-Fahrzeugen alleine in 2016 mehr als 2 Millionen Meilen autonom zurück gelegt. Die Erfahrungen seit Beginn 2009 sind mit Sicherheit größer, als bei irgend einem anderen Konzern weltweit (TESLA mit eingenommen).
Ich persönlich vermute, dass es mehr als nur eine "KONZEPT" – "STUDIE" ist. Allerdings sind auch andere Automobilhersteller (u.a. HONDA) in Verhandlungen mit Google.
Angesichts des Serienstarts des CHEVROLET Bolt / OPEL Ampera-e und des für 2018 bevorstehenden Starts des TESLA Model 3 wird sich FCA nicht mehr allzu viel Zeit lassen wollen. Der umgerüstete Pacifica Hybrid dürfte weder für den Massenmarkt, allenfalls für USA geeignet sein. Vermutlich schon gar nicht als Elektroauto herhalten können.
Wieviel von dem auf der CES in Las Vegas gezeigten Fahrzeugs allerdings in eine Großserie übernommen werden wird, kann sich m.E. frühestens ab 2020 zeigen.
Nightrunner meint
Interessant, dass nun auch Fiat / Chrysler umdenkt. Das zeigt, dass die E-Mobilität langsam in den Köpfen der Manager ankommt.
stan meint
Schön das auch mal realistische Reichweiten angegeben werden.
Tomasi Tupou meint
Sehr interessanter Wagen. So ein Türkonzept habe ich mir schon lange gewünscht. Allerdings müssen dann wohl die Vorderräder immer in geradeaus Stellung sein um die Türen öffnen zu können. Vom Selbstfahrkonzept halte ich generell nichts, selbst wenn ein Autopilot integriert wäre. Eine Zulaberfunktion beim Einsteigen brauchen wohl nur Leute die so einsam sind das sie mehrmals täglich das Auto öffnen damit sie jemand begrüßt. Genau so wenig brauche ich die völlig überflüssige Selfieorgien- und Karaokefunktion. Schon garnicht während der Fahrt. Bei so einem Auto wünsche ich mir eher 360° drehbare Sitze und einen zusätzlich ins Schienensystem einsteckbaren Tisch. Ein ordentliches Entertainment System mit Bluetooth Kopfhörern für die Mitfahrer wäre sinnvoll. Interessant auch die beleuchteten Türrahmen in die auch seitliche Blinker integriert sind. Die Frontpartie und die Rundumsicht erfordern aber noch eine gründliche Überarbeitung. Junge Käufer werden sich wohl dieses Auto nicht leisten können, es sei denn der Preis wäre sehr niedrig was wohl nicht zu erwarten ist. Ich denke es ist eher ein Fahrzeug für gut verdienende Manager. Das Ladesystem könnte von der TUM stammen.