Um für die Elektromobilität fit zu sein, will Automobil-Zulieferer ZF die Zahl der Mitarbeiter erhöhen: „Da wir stark in Zukunftsfelder investieren, bauen wir in diesen Bereichen in der Produkt- und Systementwicklung sowie der Produktion weltweit Kapazitäten auf“, sagte Jörg Grotendorst, Leiter der Division E-Mobility bei ZF, in einem Gespräch mit der Automobilwoche.
Perspektivisch rechne man bei ZF „mit mehreren hundert Mitarbeitern in den nächsten Jahren“. Zudem sei geplant, Mitarbeiter für die E-Mobilität weiterzubilden. Die Investitionen, die der Zulieferer plane, seien „gewaltig“, so Grotendorst. Die Herausforderung bestehe darin, „die richtigen Themenfelder zu priorisieren und entsprechend zu finanzieren, ohne die etablierten Produkte zu vernachlässigen“, so der Manager. Autonomes und emissionsfreies Fahren der Zukunft bedeute eine „riesige Herausforderung für die gesamte Branche“.
Ende März will ZF dem Bericht zufolge erstmals Jahreszahlen für die vor knapp einem Jahr innerhalb des Unternehmens neu gegründete Division E-Mobility veröffentlichen. „Gemessen am Konzernumsatz“ liege der Umsatz der Division E-Mobility zwar noch „im unteren einstelligen Prozentbereich“. Aber die Elektrifizierung werde „in den kommenden Jahren erst richtig losgehen“.
ZF setze bei seiner Produktstrategie im Bereich E-Mobilität nicht nur auf reine Elektroautos, so Grotendorst in der Automobilwoche: Das Unternehmen setze „auch auf den Mild-Hybrid- und den Plug-in-Hybrid-Antrieb“, wobei sich der Zulieferer dabei „auf die Elektrifizierung der Getriebe konzentrieren“ will. Elektromotor samt Leistungselektronik und Getriebesteuerung sollen bauraumneutral in das Getriebe integriert werden können. Dieses Baukastensystem soll es den Autoherstellern ermöglichen, „äußerst flexibel auf die Marktnachfrage nach Elektrifizierung reagieren zu können“.