Batterien mit Lithium-Ionen-Zellen sind derzeit die dominierende Energiespeicher-Technologie bei Elektroautos. Im Bereich der Unterhaltungselektronik und anderen Branchen leisten die Akkus bereits seit Jahrzehnten verlässliche Dienste. Hinter den Kulissen arbeiten aber zahlreiche Forscher und Startups an der nächsten Generation von leistungsstarken, sicheren Batterien mit möglichst geringem Platzbedarf, schneller Ladezeit und niedrigen Produktionskosten. Nun hat ein 94-jähriger Veteran der Branche einen möglichen Durchbruch bei der Suche nach der „Super-Batterie“ realisiert.
John Goodenough, Hochschulprofessor im US-Bundesstaat Texas, und sein Team haben in der wissenschaftlichen Publikation Energy & Environmental Science verkündet, dass ein von ihnen entwickelter Festkörper-Akku nicht nur schneller als aktuelle Lithium-Ionen-Speicher laden kann. Energiedichte, Ladekapazität und Lebensdauer sollen zudem deutlich höher als bei aktuellen Batterien ausfallen. Im Kern des Festkörper-Speichers kommt ein Glas-Elektrolyt zum Einsatz das, anders als die leicht entzündliche, flüssige Masse in Lithium-Ionen-Akkus, den Forschern zufolge nichtbrennbar ist.
Der Batterie-Durchbruch ist bislang nur unter Laborbedingungen gelungen. Wie sich die noch experimentelle Festkörper-Technologie im kommerziellen Einsatz schlägt, muss sich erst noch zeigen. Bis Goodenoughs Neuheit in Serie geht, können noch Jahre vergehen. Aber auch andere Unternehmen arbeiten an Festkörper-Batterien, die als vielversprechende, moderne Alternative zu Lithium-Ionen-Speichern gelten – darunter der deutsche Zulieferer Bosch sowie das britische Technologieunternehmen Dyson.
„Kosten, Sicherheit, Energiedichte, die Be- und Entlade-Geschwindigkeit sowie die Lebensdauer sind von entscheidender Bedeutung für die Verbreitung von Autos mit Batterieantrieb. Wir glauben, dass unsere Entdeckung viele der Probleme aktueller Batterien löst“, so Goodenough. Der Batterieexperte will in den kommenden Monaten und Jahren weiter mit seinem Team an der neuen Akku-Technologie forschen und diese im Rahmen von Testprojekten mit Unternehmen zur Serienreife bringen.
Werner meint
Ihr glaubt doch nicht in allem ernstes daran, das die Autoindustrie interesse an langlebige Batterien hat. Das wäre zu fatal für die schönen Krawattenmenschen. Ihr sieht also das Benzin/Diesel oder Elektroauto. Hin oder her nicht wirklich intresse an guten CO2 bilanz hat.
Werner meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Marc meint
Goodenough, cooler Name.
nimm3 meint
Der gute Mann heißt sogar tatsächlich John Bannister Goodenough. Also John B. Goodenough. Ein absolute Koryphäe in der Li-Ionen-Technologie.
Peter W meint
:-) Ankündigungen von wunder-super-mega-ultra-Batterien gibt es ja nun zuhauf, obwohl es ja eigentlich Akkumulator heißen müsste.
Batterien sind Zusammenschaltungen von Akkus, oder auch die Zusammenfassung von Gasflaschen.
Nach dem Klugscheißen möchte ich aber auch anerkennen, dass sich was tut, und in den nächsten Jahren wird es irgend einer schaffen eine echte Innovation mit doppelter, dreifacher oder noch höherer Kapazität je kg zu präsentieren.
Peter W meint
Das ist jetzt aber keine Kritik an der Redaktion, ihr habt alles richtig gemacht!
Fritz! meint
Der Typ hat zumindest schon mal was ziemlich brauchbares zustande gebracht, also würde ich diesen Beitrag zumindest höher als vergleichbare Beiträge werten. Aber wissen werden wir es in 5 Jahren, vorher eher nicht.
Leonardo meint
Habs nachgelesen, scheint eine Koryphäe auf dem Gebiet zu sein.
Leonardo meint
Entschuldigung für den letzten Beitrag.
Wunderbatterien sind schon durch, jetzt kommen die Superbatterien.
Zählung beginnt nun wieder bei eins.
Leonardo meint
Das ist nun die 127. Ankündigung einer Wunderbatterie.
Oder sind wir schon bei über 200???