Dass Apple mit dem Bau eines eigenen Elektroautos liebäugelt, gilt im US-amerikanischen Tech-Mekka Silicon Valley als offenes Geheimnis. Zwar hat sich Firmenchef Tim Cook bisher nicht offiziell zu einem möglichen Einstieg in die Autoindustrie geäußert. Branchenexperten gehen jedoch davon aus, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis Apple mehr als nur Software-Schnittstellen für die Nutzung seiner Produkte in Pkw anbietet. Nun gibt es neue Infos zu den Stromer-Plänen der Kalifornier.
Neben dem Elektroantrieb gilt als gesichert, dass sich Apple bei seiner Autoentwicklung auf Selbstfahr-Technologie der nächsten Generation konzentriert. Der Plan: Alle Insassen – inklusive dem Fahrer – sollen möglichst viel Zeit für die Nutzung von iPhone, iTunes & Co. haben. Um die Technik auf öffentlichen Straßen in den USA erproben zu können, hat Apple die zuständige Behörde kürzlich darüber informiert, wie die Fahrer der autonomen Testfahrzeuge mit der Bedienung der Technik vertraut gemacht werden.
Aus den übermittelten Unterlagen geht laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters unter anderem hervor, dass während des Fahrbetriebs stets durch im Fahrzeug sitzende Personen elektronisch – beispielsweise mit Hilfe eines „Joysticks“ – die Kontrolle übernommen werden kann. Die beschriebenen Selbstfahr-Tests umfassen unter anderem Fahrten mit hoher Geschwindigkeit auf Fernstraßen sowie Spur- und Fahrtrichtungswechsel. Das System soll außerdem in der Lage sein, „relevante Daten zu sammeln und zu speichern, bevor ein Aufprallunfall erfolgt“.
Apple beschreibt seine Selbstfahr-Technologie noch als „Entwicklungsplattform“, technische Details gibt es bislang nicht. Weiter unklar ist daher, ob der Tech-Riese in Eigenregie ein Auto bauen oder mit etablierten Herstellern kooperieren will. Im letzten Jahr kamen Gerüchte auf, dass sich Apple für das Automobil-Know-how von BMW und Daimler interessierte. Beide Hersteller sollen sich aber dagegen entschieden haben, zu „Zulieferern“ degradiert zu werden.
Peter W meint
Ich habe es an anderer Stelle schon erwähnt, das Herz unserer Autobauer ist der Verbrennungsmotor. Wenn der wegfällt, was haben sie dann noch? Sie haben das Know-how für die komplizierte Motorentechnik, aber den Rest kann so gut wie jeder! In Zukunft bestimmt die Elektronik und der Akku was ein gutes Auto ist. Je länger die Autobauer an ihrem Verbrenner festhalten, desto länger werden sie gutes Geld verdienen, aber desto tiefer und schmerzhafter werden sie fallen.
Tesla und Kollegen, die jetzt Milliarden einsetzen, werden in 20 Jahren Firmen wie BMW aus der Portokasse kaufen um Karosserien zu bauen. Und da haben die Arbeiter dann noch Glück, wenn die Werke nicht komplett wegfalen.
Fritz! meint
„Im letzten Jahr kamen Gerüchte auf, dass sich Apple für das Automobil-Know-how von BMW und Daimler interessierte. Beide Hersteller sollen sich aber dagegen entschieden haben, zu „Zulieferern“ degradiert zu werden.“
Verstehen kann ich da die deutschen „Premium-Hersteller“ schon ein wenig, die sind es nicht gewohnt, mit anderen Firmen „auf Augenhöhe oder drunter “ zu reden, aber die müssen mal langsam von ihrem hohen Roß runter, sonst ist das plötzlich weg (das hohe Roß) und Apple kauft die einfach auf und macht sie dann „einfachen Karosserie-Zulieferern“. Wäre Schade, aber durchaus möglich.
orinoco meint
Das Schicksal von Nokia und Kodak scheint als abschreckendes Beispiel keine nachhaltige Wirkung in Managerkreisen erzielt zu haben.
Fritz! meint
Die glauben, die wären zu „systemrelevant“. Und zu groß, um zu fallen.
Warten wir mal ab, wie es in 15 Jahren aussieht.