„Das ist kein Drama“, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen des Verbands Deutscher Lokalzeitungen in Berlin angesichts der Absage des Elektroauto-Millionen-Ziels von Angela Merkel. „Die Bundeskanzlerin hat Recht“, sagte Zetsche: „Wir werden keine eine Million E-Autos bis 2020 erreichen.“
Er fügte hinzu, dass Daimler seine Planung neuer Elektroauto-Modelle nicht ändern werde. Bis 2022 sollen mehr als zehn neue Elektroautos der Schwaben in Serie gehen. Er betonte, dass das Ziel von Daimler und kooperierender Autobauer weiterhin sei, bei der Elektromobilität rasch weiterzukommen. Merkels Absage kommentierte er Augenzwinkernd: „Ich bin nicht davon ausgegangen, dass die Kanzlerin die eine Million Fahrzeuge kauft.“
Karsten Jung meint
Hi
Tja, man kann natürlich auch sein eigenes Versagen beklatschen.
Warum werden die E-Autos so schleppend verkauft? Weil die Industrie hier versagt, attraktive Modelle anzubieten. Ganz im Gegenteil, man hat alles daran gesetzt die Pläne scheitern zu lassen.
Aber sicher, für Herrn Zetsche ist das kein Problem.
Da passende Modelle nicht angeboten werden, werden wir wohl nie erfahren, ob Interesse bei den Kunden besteht, oder nicht.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, das deutsche Hersteller alles versuchen keine E-Autos zu verkaufen. Also selbst auf Nachfrage und trotz vorhandener Modelle keine Angebote erfolgt.
Gruß
Karsten (der seit 2014 problemlos elektrisch fährt)
rene meint
Exakt. RIP ist nur zum Teil für den schleppenden Absatz verantwortlich – das Angebot an spannenden Modellen ist nicht vorhanden.
Aber ja, die Herren Zetsche, Stadler, Krüger (Ausnahme: Herr Reithofer für den i3) , … sind in erster Linie mal dem kurzfristigen Gewinn des Aktionärs verpflichtet, nicht einer allgemeinen gesellschaftlichen Verantwortung.
So lange die keinen Druck von der Politik kriegen, geschieht nichts.
Hochachtung vor Norwegen!
Frank meint
Ich habe die von Statista veröffentlichen Zulassungszahlen von Elektroautos in Deutschland seit 2009 in eine Excel-Tabelle gepackt und den Trend mit einer Exponentialfunktion berechnen lassen. Da kommt man in 2020 auf etwa 700.000 Fahrzeuge, 2021 schon auf 1.200.000 Fahrzeuge. So weit weg von dem ursprünglichen Ziel ist das nicht. Die Exponentialfunktion ist wahrscheinlich zutreffend, da der Produktionsausstoß in den kommenden Jahren enorm wachsen dürfte (Tesla 3, Leaf 2, Ampera e, viele Plug-In-Hybride …). Mit aktiver Politik wäre es sicher möglich gewesen, dass auch deutsche Unternehmen diesen Trend noch mehr mitbestimmen können. Abschaffung der Dieselförderung und dafür wirklich massive Investitionen in die öffentliche Ladeinfrastruktur wären das Mindeste gewesen, das hätte getan werden müssen. Hoffentlich wird in Erinnerung bleiben, wer hier zum falschen Zeitpunkt auf der Bremse stand.
Sebastian meint
Mercedes baut keine Elektroautos, und wenn doch, dann viel später. Das ist kein Beinbruch oder schlimm, kauft man eben wo anders. Das schicke Outfit von Zetsche wirkt aufgesetzt. Ist der Sache nicht dienlich. E-Mobilität funktioniert bei uns übrigens seit 2015. Und einen Verlust hat diese Marke auch schon erlitten, zwei Transport Fahrzeuge wurden nicht gekauft, dafür französische (mit E-Antrieb).
W.Schäfers meint
Die Aussage von Zwetschke (kein Drama) könnte leider stimmen, denn so lange sich Kaufverhalten und Denke im Hirn des Stammkunden nicht ändert werden die Fahrzeuge mit Explosionskolbenmotoren (das Wort sagt schon alles ;-) immer noch ihren Absatz finden. Und zwar so lange bis die „German Autobauer“ mit Premiumpreis und Anspruch ihre weltbesten E-Mobile zu ihren „marktgerechten und noch so eben bezahlbaren“ Preisen in den Markt drücken.
Und wenn der Bundesdurchschnittsmichel dann endlich umschwenkt, weil Autöblöd, Merkel, Tagesschau, Witzmann, Zwetschke und alle, die an diesem gemeinsamen Strang ziehen ihm das plausibel gemacht haben + entspr. Fördergelder, dann klappt es in D auch mit der flächendeckenden E-Mobilität. –
Vielleicht noch rechtzeitig, um die neuen Platzhirsche abzuwehren. Vielleicht aber auch nicht. –
Das halte ich, mit Zwetschkes Worten gesagt: für absolut “ kein Drama „
Leonardo meint
Hört sich nach Volksfeststimmung bei Mercedes an.
„STRIKE“, wir haben unser Ziel erreicht.
Sonderboni an die Lobbyisten.
E-Tom meint
Ab 2020 gilt ein Grenzwert von 95g CO²/km für alle neu zugelassenen Pkw. Dann gibt es weniger Auswahl an Verbrennungsfahrzeugen als jetzt schon bei den E-Autos.
Gut, dass ich schon seit drei Jahren elektrisch fahren kann. Auch die Verbraucher müssen sich am Klimaschutz beteiligen, Industrie und Politik können das nicht alleine erreichen.
Moco meint
Der Grenzwert ist allerdings nur ein Durchschnittswert und wird mit Hilfe von unanständigen Tricksereien schön gerechnet.
Und der europäische Durchschnittswert von 95 g/km greift erst vollständig im Jahr 2021.
wosch meint
Glaubt ihr Tesla-Fanboys wirklich, dass Daimler oder auch der VW-Konzern, nur einen cent durch die ach so tollen Teslas verlieren?
Es gibt zur Zeit keinen Markt für Elektroautos, jedenfalls keinen mit dem man Geld verdienen könnte, was ein Herrn Musk anscheinen nicht nötig hat.
Gerade Daimler und VW werden sich zur Stelle sein wenn die Nachfrage, die Infrastruktur und die Verdienstmöglichkeiten da sind.
Und siehe da, plötzlich kann man eh Autos kaufen, die auch länger wie 5min Vollgas aushalten und bei denen man nicht Aktenordner durch die Spaltmaße schieben kann.
Ihr überschätzt Tesla maßlos. Nur weil jemand etwas sehr früh macht, heisst das noch lange nicht, dass er das auch gut macht.
Tesla-Fan meint
Respekt!
Sie wissen ja richtig gut Bescheid!
Emka meint
Leider höre ich immer wieder die gleichen Dinge……
Ein Unternehmen in einer extremen Wachstumsphase macht nie Gewinne, weil alles reinvestiert wird (siehe Tesla).
Dass die deutschen Ingenieure die besten Elektroautos bauen könnten, glaube ich sofort: Sie können ja auch die besten Verbrennerautos bauen(…). Es lässt sie aber keiner. Und wenn es soweit ist, dann werden sie leider keine Akkus haben, weil man so eine Produktion nicht aus dem Hut zaubern kann…
Und ja, Tesla Fanboy weil ohne Tesla die komplette Automobilindustrie in 100 Jahren auch noch die gleichen Autos bauen würde die die Luft verpesten und seit 10 Jahren keine sinkenden Realverbräuche mehr haben.
Und auch wenn Sie mich jetzt für einen Öko-Faschisten halten: Dauer-Vollgas fahren ist genauso von gestern wie das fehlende Tempo 130-Gebot
WalterseinModel3 meint
Natürlich bauen die deutschen Ingenieure „die Besten“ Elektroautos!!! Und zwar die jungen, hochmotivierten und talentierten. Das machen sie doch schon die ganze Zeit… im Tesla Headquarter! Da wird schon seit Jahren an jedem zweiten Tührrahmen deutsch gesprochen. Da sind nämlich “ unsere Besten“ Ingenieure hin abgewandert… enttäuscht und frustiert … weil sie hier nicht entwickeln durften; der Vorstand blockiert hat?
Tesla-Fan meint
So ist es!
Und verbliebenen Alten, die Bock hätten, für die es sich nicht mehr lohnt, nach China und USA zu einem Startup zu gehen, sind so frustriert, dass sie Dienst nach Vorschrift machen und insgeheim die nächste große Krise herbeisehnen, um dann mit einer möglichst guten Abfindung in den vorgezogenen Ruhestand abzutreten.
Bitte keine Belehrungen und Richtigstellungen durch üblichen Verdächtigen – ich weiss genau, wovon ich rede.
Ash Ketchum meint
Wenn du tatsächlich so sehr von deiner Sichtweise überzeugt bist, dann können wir uns in 3 Jahren nochmal hier treffen und darüber diskutieren. ;)
E.T. meint
In 3-5 Jahren wird er sich hier vor lauter Scham nicht mehr blicken lassen :)
Matthias Eller meint
Sie haben nicht nur Cents und Euros durch Tesla verloren, sie haben sogar Euros an Tesla bezahlt. Nämlich als sie Teile von denen gekauft haben :-)
Sebastian meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Tharwn meint
Logisch ist das für Daimler „Kein Drama“. Wenn es nach denen ginge, würde das Jahr 2120 für eine Million E Autos auch reichen.
Der Herr Zetsche hat sich schon vorher nicht verrückt gemacht. Er wusste, dass man sich auf die Politik verlassen konnte, so nach dem Motto „was interessiert mich mein Geschwätz von Gestern“. Dann wird halt etwas später mit den E-Autos…
Martin meint
Eine Million Tesla Model ≡ schaffen wir bis Ende 2020 in Deutschland.
akls meint
Wie soll das gehen? Dann müsste Tesla nur noch für Deutschland produzieren.
Realistisch sehe ich ca. 200.000 -250.000 Model 3 in Deutschland Ende 2020.
Gunnar meint
Oh, das halte ich für viel zu optimistisch.
Wenn ich mir mal die Zahlen von Tesla 2016 anschaue, haben die von ihrem weltweiten Fahrzeugzulassungen gerade mal 2,5% in Deutschland an den Mann gebracht.
Diese Zahl wird sich denke ich nicht großartig verändern. Somit müssten bei ihrer Schätzung dann 2020 circa 8 bis 10 Mio. Model 3 produziert und verkauft werden –> da ist definitiv eine Null zu viel hinten dran.
Leonardtronic meint
Hoffentlich wird DB, VW u.a. nicht die Opel Ampera-e Komödie nachahmen.
GM und Opel haben ein riesen TamTam gemacht und was ist rausgekommen? In meinen Augen wieder nur ein Betrug.
Betrug ist nun in der Automobilindustrie salonfähig geworden. Die Strafe kommt erst mit Verzug und wird sehr schmerzlich sein.
Ash Ketchum meint
Ich fürchte dass 2020 bereits viel mehr als 1 Million E-Autos auf den Straßen unterwegs sein werden. Daran wird der Anteil deutscher Fahrzeuge jedoch sehr gering sein.
Die Asiaten und Amerikaner werden das Rennen machen.
Wieviele Leute werden sich noch einen BMW 3er oder Passat kaufen wollen, nachdem sie einen Tesla 3 probegefahren sind?
Benzinpower meint
Ich tippe dass 2020 alle potentiellen Neuwagenkunden in D, also um die 3,2 Mio, einen Model 3 haben wollen, DAIMLER und Co sind out. Wie gut dass TESLA frühzeitig in entsprechende Produktionskapazitäten investiert hat und erprobt in der Herstellung von VOLUMEN ist :-)
Leonardo meint
„Alle potenziellen Neuwagenkunden….“
Das wird nicht der Fall sein, denn gefühlt über 50% der Autofahrer meinen sie müssten täglich tausend Kilometer ohne Pause mit 180 km/h über die Autobahn donnern das schafft auch ein Tesla nicht.
Dann gibt natürlich auch noch die Spoiler Fraktion, die können mit einem Auto das nicht „Röööhr und Brumm“ macht nichts anfangen.
Tesla-Fan meint
Es gibt weltweit Überkapazitäten an Autowerken.
Tesla hätte, ähnlich wie das ehemalige Nummi-Werk in Fremont, auch das alte Opel-Werk in Bochum übernehmen können. Vermutlich wurde es genau deshalb so schnell abgerissen.
Es werden in den kommenden Jahren weltweit weitere Werke sterben, die Tesla relativ schnell übernehmen und umrüsten könnte als verlängerte Werkbank. Ford ist ein Kandidat, Fiat auch, bislang auch Opel, da wird man sehen müssen, was PSA draus macht (ich vermute ausweiden und stillegen)
Und eine Finanzierung dafür bekommt Tesla ohne Probleme, wenn das Model 3 ein Erfolg wird (und davon bin ich fest überzeugt)
Ash Ketchum meint
Ford hat vor kurzem die Streichung von 20 000 Stellen angeküngt.
Es ist eine stürmische Zeit in der wir leben. Wir erleben gerade den Anfang des Niedergangs der klassischen Autoindustrie.
Wenn Tesla 3 und Nissan Leaf durchstarten, werden sie eine Lawine lostreten. Es bleibt spannend.
200kw meint
Viele, denn ein Passat gibt es als Kombi und den 3er auch. Das sind noch die Renner in Deutschland. Als Kombifahrer ist das Model 3 für mich bspw. keine Option, daran wird auch eine Probefahrt nichts ändern, weil dadurch das Volumen nicht größer wird.
Ash Ketchum meint
Ich habe auch nicht nur Deutschland sondern den Markt weltweit gemeint. Das gilt auch für andere Mittelklasse-Modelle wie Toyota Camry, Ford Fusion, Hyundai Sonata etc.
lo meint
Wir haben doch noch 2,5 Jahre… Sobald Fahrzeuge wie der Ampera-e, der Ioniq oder das M 3 in großen Mengen lieferbar sind, macht es *boom* und die Mio ist geknackt.
Viele meiner Bekannten stehen schon ungeduldig in den Startlöchern (wollen aber keinen C-Zero wie ich).
Leonardtronic meint
Den Ampera-e können wir als Betrug wieder streichen. Aber es ist noch etwas gutes in der Pipeline. TM3 kommt :-)
senrim meint
Ne Betrug ist das nicht. GM will halt nur so viele wie nötig verkaufen. Ich denke aber dass die Produktion bei Bedarf schnell hochgefahren werden kann.
Was das Model 3 angeht könnte es ein Trendsetter werden und vieles Beschleunigen.
Sebastian meint
Von was träumen Sie bitte? Meinen Sie ernsthaft, da drückt jemand einen Knopf und dann wird die Autoproduktion verdoppelt?? Solche Entscheidungen und deren Ausführung ist nicht unter 5 eher 7 Jahren umzusetzen!
Ash Ketchum meint
Du hast den neuen Leaf vergessen ;)
senrim meint
Respekt Frau Merkel, ein sehr guter Schachzug.
Ich versteh das so: „Wenn die Industrie keine Elektroautos braucht dann braucht die Regierung auch keine“. Somit sind die anderen am Zug und es sind keine weiteren Subventionen notwendig und die Autoindustrie muss sich selbst darum kümmern die EU Vorgaben zu erfüllen.
Normalerweise wirklich „kein Drama“ hätte man nur nicht den Diesel an die Wand gefahren.
Die Autohersteller können nun zwei Dinge tun:
1. EU Vorgaben neuverhandeln und dafür brauchen sie wieder Frau Merkel
2. Elektromobilität selbst vorantreiben
Bin mal gespannt :)
Ben meint
Kleiner Hinweis:
Eine der beiden Optionen werden sie in 5 Jahren sehr stark bereuen ;)
BR meint
vorerst natürlich kein Drama für Daimler – können mal wieder mit Unterstützung der deutschen Politik weiterhin Luftverpester und Ressourcenverschwender zu überhöhten Preisen verkauft werden
da wird die Politik mit Bremsen beim Ladeausbau schon auch dafür sorgen, daß den deutschen Kunden nichts anderes übrig bleibt als weiterhin Verbrenner zu kaufen
Düsentrieb meint
Das ist ein bisschen wie die Kommentare vom Donald…
Meiner Einer meint
Kein Drama? „Schau mer mal, dann wer ma schon sehn…!“
Solange die Kunden noch der gleichen Meinung sind mag alles gut gehen. Wenn die Kunden aber in größerer Zahl herausfinden, wie einfach e-Mobilität jetzt schon ist und auch der Benzinpreis unerwartet anziehen sollte, dann wird schon ein Wehklagen einsetzen, wenn man nichts Attraktives anzubieten hat.
Die B-Klasse 250ED hat ja auch den Antriebsstrang von TESLA. (Leider ohne die von TESLA bekannte sehr sinnvolle Gleichstrom-Schnelladung.) Die Akkus sind auch nicht mehr von Daimler… Die waren aufgrund der geringen Stückzahlen zu teuer. (Es flossen ja genügend staatliche FÖRDERMITTEL…)
Alles kein Drama. Mutti wird schon helfen, wenn es mal wieder lichterloh in der Autoindustrie brennt, weil man zu sehr auf seine eigenen vermeintlichen Stärken (Diesel) gebaut hat und die Produkte der Konkurrenz gnadenlos unterschätzt hat.
Dr.M meint
Naja, eigentlich müsste er doch Luftsprünge machen….
Ein Drama könnte es aber schon noch werden – für Daimler und die deutsche Autoindustrie insgesamt.