Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hat der deutschen Autoindustrie ein kleines Geschenk von seiner Auslandsreise in China mitgebracht: eine Entschärfung der geplanten Zwangsquoten für den Absatz von Elektroautos sei nun fix und von der chinesischen Regierung bestätigt, wie das Handelsblatt berichtet. Alle Punkte einer auf Druck von Bundeskanzlerin Angela Merkel erreichten Vereinbarung seien bekräftigt worden, erfuhr das Blatt aus Delegationskreisen.
„Wir sind der festen Überzeugung, dass die Verabredung mit Blick auf die Elektromobilität steht“, sagte der SPD-Politiker Gabriel. Demnach soll die Elektroauto-Quote in China erst 2019 statt 2018 eingeführt werden, und zu niedrige Absatzzahlen sollen nicht mit Strafen sanktioniert sondern später kompensiert werden können.
Thomas Wagner meint
Das ist ein Pyrrhussieg den unser Kohle und Verbrennerfreund Gabriel da eingefahren hat.
Es senkt den Druck auf unsere Automobilhersteller, in der Zukunftstechnologie
Elektroauto endlich Nägel mit Köpfen zu machen.
Gabriel ist ein Poltiker der leider meint, zu gunsten kurzsichtigen Beifalls,
jegliche Weitsicht über Bord werfen zu müssen.
Politiker der SPD profilieren sich zunehmend als Beschützer alter, überlebter, umweltverschmutzender Technologien.
Wie sie so Wahlen gewinnen wollen ist mir ein Rätsel ?
Sebastian meint
Die Dinosaurier sind kurz vorm Aussterben am größten, hab ich mal vor kurzem gelesen… Der Markt regelt solche Unpässlichkeiten früher oder später von allein.
Leonardo meint
Dann ist Tesla der Meteorit der die Dinos auslöscht.
(Der Meteorit ist aber nachher auch hinüber)
150kW meint
Was wieder einmal sämtlich Kommentatoren vergessen ist das China seinen Markt für Elektroautos abgeschottet hat. Subventionen und Steuervergünstigen, Berücksichtigung bei öffentlichen Ausschreibungen bekommen nur in China durch chinesische Hersteller produzierte Elektroautos. Die Hersteller müssten also zwangsweise die bestehenden E-Produktionen in China nochmals aufbauen und zudem zwangsweise ein Joint Venture mit chinesischen Firmen eingehen.
Nachdem China den Markt also abgeschottet hat, verlangt man von allen Herstellern, auch den ausländischen, eine gewissen Prozentsatz abzusetzen, wohlwissend, das die ausländischen den Prozentsatz wegen der Benachteiligung nur durch Dumping Preise oder einer zwangsweisen chinesischen Produktion erreichen könnten.
Wenn es der chinesischen Regierung nur um E-Autos ginge, würden sie einfach gleiche Bedingungen für alle schaffen.
151kW meint
Diese Kooperation eines ausländischen mit einem chinesischen Hersteller gibt es schon lange und alle Hersteller machen das bereits, ist also ein alter Hut und wohlbekannt.
Tesla-Fan meint
Mir kommen die Tränen!
flip meint
Mich würde tatsächlich auch interessieren, ob es wirklich Zugeständnisse seitens Deutschland gegeben hat. Ich glaube nämlich eher nicht, denn auch alle anderen Auto-Hersteller unterliegen der E-Auto Quote und haben somit etwas mehr Zeit für die Umsetzung der Ziele. Meines Erachtens mach es auch Sinn, die Quote etwas zu verzögern, denn noch tuen sich die meisten Hersteller schwer damit, ein wirtschaftlich solides E-Auto auf den Markt zu bringen. Natürlich spielen Kannibalisierungsängste und Abschreibungsverluste bei den Etablierten eine Rolle, aber manche Dinge brauchen eben ihre Zeit. Alle großen Akkuhersteller erweitern aktuell massiv ihre Produktionskapazitäten – nur geht das eben nicht von heute auf morgen und in alte Technik oder nicht festgelegte Standards bei den Zellen wollte vor ein paar Jahren eben nicht jeder investieren.
Die E-Autos kommen – die exponentiellen Zeiten greifen ab 2019. Typische take-off Phase aktuell.
Moco meint
In den Medien wird nun vom „Deal zur Elektromobilität“ geschrieben. Diesen Deal mit China gegen die Elektromobilität wird sich die Bundesregierung allerdings teuer erkauft haben. Bin gespannt zu erfahren wie hoch die Zugeständnisse waren, denn darüber wird bisher nichts berichtet.
Gunnar meint
Alle schimpfen öffentlich über Trump, weil er offen und ehrlich aus den Klimaschutz aussteigen will. Im Geheimen sabotiert unsere Regierung das Pariser Abkommen jedoch, wo sie nur kann. Wer ist schlimmer?
Düsentrieb meint
Das kann ich wirklich nicht beantworten, heißt beide sind ungefähr gleich schlimm. Wer den Diesel und auch die Benziner subventioniert oder fördert oder auch nur die Elektromobilität/Wasserstoffantriebe verzögert sollte mal daran denken wie viele Menschen (und auch Tiere) wegen Ihnen sterben.
randomhuman meint
Wir boykottieren den Klimaschutz und Umweltschutz ja auch in vielen anderen Bereichen zum Beispiel bei Grenzwerten für PKW oder Kraftwerken. Deutschland gibt dieses Vorreiterrolle mittlerweile nur zum Schein vor. Besser sind wir kaum.
Orion meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.