Der deutsche Automobilzulieferer Webasto will künftig verstärkt im Bereich Elektromobilität tätig werden. Das Unternehmen aus Stockdorf bei München ist eigenen Angaben nach in all seinen bestehenden Segmenten Weltmarktführer. Um in Zukunft weiter wachsen zu können, plant der Spezialist für Autodächer und Standheizungen nun mehr Lösungen für Elektromobilität zu vertreiben. Mit dem „Hochvoltheizer“ – ein Heizsystem für Plug-in-Hybrid- und Elektrofahrzeuge – sind die Bayern bereits im Stromer-Segment vertreten.
Vorstandschef Holger Engelmann kündigte im Gespräch mit der Mittelbayerischen Zeitung an, zunächst auf vorhandene Kompetenzen zu setzen und in das Energiespeicher- sowie Thermomanagement vorzustoßen. Eigene Batterien- oder Batteriezellen werde Webasto zwar nicht produzieren – „aber dazwischen ist noch Platz“, sagte Engelmann. Als Zielgruppe hat er mittelgroße Hersteller im Visier, die Aufgaben wie das Temperieren von Akkus nicht selbst lösen können.
Auch das Laden von Elektrofahrzeugen hat das Interesse des Webasto-Chefs geweckt: „Kriegen Sie heute mal eine gute Ladebox in die Garage und finden den kundigen Installateur dazu – viel Spaß…“, so Engelmann. Der Zulieferer werde daher ein „Rundum-Paket“ anbieten. In dem Produktbereich, von dem sich Webasto „sehr langfristig“ einen Umsatz von einer Milliarde Euro erhofft, arbeiten bereits 70 Mitarbeiter.
„Als innovativer globaler Systempartner der Automobilindustrie ist es wichtig auf Basis der eigenen Kompetenzen in den Zukunftsmarkt der Mobilität zu investieren. Dort liegt für uns alle das Geschäft der Zukunft“, machte Engelmann beim Jahrespressegespräch des Automobilzulieferers diese Woche deutlich. „Elektronik-Know-how ist für uns strategisches Know-how. Der Zukauf eines Herstellers für Elektronikkomponenten Anfang diesen Jahres war für uns ein logischer strategischer Schritt.“