Die EU-Kommission soll bis zum Jahresende ein neues Gesetzespaket für CO2-arme Mobilität planen, das Autoherstellern Absatzquoten für Elektroautos vorschreibt. Das deutete Dagmara Koska aus dem Kabinett des für die Energieunion zuständigen EU-Kommissars Maros Sefcovic bei einer Konferenz des europäischen Stromindustrieverbandes Eurelectric in Brüssel an.
Im Gespräch mit dem Branchenportal Energate Messenger sagte Koska, dass die Kommission erwäge, eine europäische Mindestquote für Stromer-Autos in das Gesetzespaket aufzunehmen. Bert Witkamp, Generalsekretär des europäischen Verbands für Elektromobilität Avere, begrüßte das Vorhaben. Witkamp zeigte sich zuversichtlich, dass sich die Autoindustrie bald nicht mehr gegen eine solche Maßnahme zur Wehr setze. Ein Vertreter von Volkswagen habe ihm kürzlich gesagt: „Wenn wir es machen müssen, dann tun wir es.“
Bereits so gut wie beschlossen ist eine Elektroauto-Quote für den chinesischen Markt. Die Volksrepublik will trotz intensiver Lobby-Bemühungen deutscher Autobauer und der Bundesregierung im nächsten Jahr durchsetzen, dass mindestens 8 Prozent der Autoverkäufe eines Herstellers in China reine Elektroautos oder teilelektrische Plug-in-Hybride mit begrenzter rein elektrischer Reichweite sind. Wer die Quote verfehlt, muss mit Strafzahlungen rechnen.
Eine verbindliche Quote für Elektroautos stellt vor allem deutsche Hersteller wie BMW, Daimler oder VW vor eine große Herausforderung. Die Premium-Anbieter haben in der Vergangenheit viel Geld und Ressourcen in den Dieselantrieb gesteckt, Elektromobilität aber vernachlässigt. Nach dem Skandal um manipulierte Abgaswerte bei VW gelten voll- und teilelektrische Pkw mittlerweile jedoch als Antrieb der Zukunft. Führend bei Stromern sind derzeit Anbieter aus den USA wie Tesla und General Motors sowie die französisch-japanische Auto-Allianz Renault-Nissan und chinesische Hersteller mit staatlicher Unterstützung.
Peter W. meint
Ich halte nichts von einer Quote, genau so wenig wie vom Vorschlag der Grünen ab 2030 keine Verbrenner mehr zuzulassen.
Viel wirkungsvoller wäre es endlich die vorgeschriebenen Abgaswerte durchzusetzen und wieder, wie es früher einmal üblich war, die Fahrzeuge bei der HU nachzumessen. Die Betrügereien müssen endlich konsequent verfolgt und bestraft werden! Das könnte man in ein bis 2 Jahren umsetzen, und ab 2020 müsste man die Abgaswerte immer weiter senken, bis es einfach nicht mehr möglich ist, diese Werte mit Verbrennern zu erreichen.
Warum denn jetzt irgendwelche albernen Quoten und Verbote erfinden? Die Instumente, also die Abgasmessung und die Kontrollen, sind doch vorhanden, es fehlt doch nur am politischen Willen, die Vorgaben durchzusetzen.
Der Thomas meint
Ich gebe dir da im Prinzip Recht. Da die Welt aber aus sehr vielen „Ich“ besteht kann man den Wandel entweder mit mindestens gleichteuren/günstigeren E-Autos herbeiführen oder gar nicht. Da die E-Autos noch gefühlt teurer sind und sich freiwillig keiner vom Fleck bewegt, muss man etwas Nachdruck erzeugen um das Schneeballsystem ans Laufen zu bringen. Wenn es einaml richtig angestoßen ist und die ersten vernünftigen Gebrauchten bei 15-20k€ mit Reichweite um 400km bei vermutlich geringeren Unterhaltskosten ist der Drops für die Verbrenner entgültig gelutscht… Von da an profitieren (fast) alle. Also ich finde es OK. Langsam aber stetig. Wie die Cinesen halt.
Leonardo meint
Die HU war aber früher auch schon ein Witz:
Mit irgendeiner definierten Drehzahl ohne Last zu messen ist absolut unsinnig (ein Auto wird halt nicht mit gleichbleibender Drehzahl wie ein Stromgenerator betrieben).
Besser wäre eine Abgaskonzentration (in mg/sekunde) die in jedem Betriebsstadium nicht überschritten werden darf und sofort eine Abriegelung der Leistung bewirkt.
senrim meint
Das kommt doch auf das Selbe hinaus. Die Dieselproblematik ist nun seit fast zwei Jahren bekannt und es werden immer noch neue Betrugsfälle und/ oder massive Abweichungen aufgedeckt aber keine wirkliche Lösung in Sicht.
Es ist sicherlich technisch möglich weniger schmutzige Diesel zu bauen aber wirtschaftlich würde es sich nicht rechtfertigen.
Wer möchte denn bei jedem Tankvorgang auch AdBlue tanken müssen? Und was wenn es nicht gemacht wird, wer soll das kontrollieren?
Es gibt außerdem viele andere Themen auf die man sich lieber fokusieren sollte um konkurenzfähig zu bleiben als sich weiterhin mit Abgasnachbehandlung zu beschäftigen.
Dieser Vorschlag macht der Automobilindustrie nur einen Gefallen!!!
Fritz! meint
Naja, das mit dem AdBlue wäre technisch sehr einfach zu lösen. Sobald die Elektronik merkt, daß da nichts mehr zum einspritzen ist, geht die Kiste eben aus, genauso, als ob kein Sprit mehr da ist. Der Verbrenner-Fahrer wird sich da SEHR schnell drangewöhnen, darauf zu achten, daß immer genug AdBlue im Zusatztank ist.
Thomas Wagner meint
Das freut mich aber, dass auch in der EU über eine Quote nachgedacht wird.
Ich bin nämlich ein Elektroauto-Quotenfan !
Denn es erscheint mir plausibler, auf dem Weg zu 100 % Emissionfreier Mobilität
sich nach Jahren gestaffelte Ziele zu setzen, die erreicht werden müssen.
Nur so beginnt der Einstieg in die Elektromobilität zur festgesetzten Quote gleich im ersten Jahr.
Wenn wir nur ein Datum angeben, wie die Grünen, dass bis 2030 keine Verbrenner mehr
verkauft werden dürfen, kann dies dazu führen, dass in den nächsten 10 Jahre nichts passiert
und dann in kurzer Zeit Alles, oder wie so oft,
am Anfang passiert nichts und wenn denn Frist vorbei ist, heißt es,
dass es „nicht zu machen“ war :-(, dann sind aber wieder 12 Jahre nutzlos vergangen,
Deswegen, die Technik für die Elektromobilität ist weitgehend vorhanden,
und es muss genau jetzt damit begonnen werden sie anzuwenden !
Und nur das garantiert uns die Quote.
EcoCraft meint
Entsprechende Eckdaten wären ganz interessant.
Das irgendwer, irgendwas plant ist ja eigentlich keine Nachricht wert.
Ab wann soll für wen welche Quote gelten, wie wird diese errechnet und was passiert wenn die Quote verfehlt / übererfüllt wird? Das sind die relevanten Daten und Fragen.
Ansonsten ist es wie eine Freundin die eine Diät anfangen will. Sie aber noch nicht weiß, wann sie welche Diät machen will, wie lange sie diäten will und was ihr genaues Ziel ist (x Kilo oder Bauchumfang von y) sonder nur die Vorstellung „schlanker werden“ hat. Erfahrungsgemäß scheitern solche (Neujahrs-)Vorhaben klassisch sehr schnell oder nach längerer Zeit doch ohne Erfolg.
Leonardtronic meint
Wir leben in einer demokratischen Gesellschaft. Bevor eine weitreichende Verordnung erlassen wird gibt es eine offene Diskussion über das für und wider. Die betroffenen Institutionen dürfen ihre Meinung sagen und dann wird gehandelt.
Also ruhig Blut. Die Diskussion ist gerade eröffnet worden.
Oder bevorzugen sie autoritäre Massnahmen wo der Herrscher einfach anordnet?
EcoCraft meint
Also in den letzten Jahren gab es aber schon einige Beschlüsse die weitreichende Folgen für hatten (sowohl für Betriebe als auch für Bürger) ohne das man Rückblickend sagen könnte – die offene Diskussion war breit und ausführlich.
Ich erinnere mich da an die Entscheidung nach zum Atomausstieg – der Beschluss zum Moratorium hat die Energiekonzerne von heute auf morgen sehr viel Geld gekostet
– der Rettungsschirm für Banken (von Lehman Brothers Pleite bis Griechenland)
– Flüchtlingspolitik in der heißen Phase der letzten beiden Jahre
Fritz! meint
Die Demokratie endet natürlich da, wo Leute/Firmen anfangen zu betrügen. Es sollte NICHT darüber abgestimmt werden, ob VW jetzt nachrüstet oder die Autos zurücknimmt, sondern der Staat hat dafür zu sorgen, daß es uns Bürgern gut geht. Notfalls muß der Staat uns auch vor uns selbst schützen, indem er beliebte, aber sehr dreckige Autos eben verbietet, damit seine Bürger eben nicht zu 28 % in 22 Jahren an Lungenkrebs sterben (etwas überspitzt formuliert).
TeslaTom meint
stellt einfach Ladesäulen auf, einfach zu bedienen, 1! Anschluss, fertig.
Wie Tesla, Schnelllader und Dauerlader am Ziel.
Überall, dann ist das Thema erledigt und es benötigt keinen Zwang