Die Diskussion um ein mögliches Aus des Dieselmotors wird laut dem Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA) von einer „Gilde der Autofeinde“ vorangetrieben. „Manche davon sind nur grün lackiert, in Wirklichkeit steckt häufig ein knallharter Lobbyismus dahinter“, sagte Matthias Wissmann in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Die Autoindustrie habe zwar Fehler gemacht, räumte der VDA-Chef. ein Die große Mehrheit der Unternehmen und Beschäftigten habe damit aber nichts zu tun. „Deshalb kämpfe ich dagegen, dass wir uns in eine apokalyptische Abwärtsspirale hineinreden. Und machen wir uns keine Illusionen: Die Feinde des Automobils schießen jetzt den Diesel an, die werden sich in Zukunft den Benziner vornehmen und übermorgen vermutlich das E-Auto“, so Wissmann. Er forderte: „Gegen Öko-Fanatiker müssen wir uns wehren.“
Den Vorwurf, dass die deutschen Autobauer den Trend zu Elektromobilität verschlafen haben, versuchte Wissmann abermals zu entkräften. Die hiesigen Hersteller hätten in Westeuropa bei Elektroautos einen Marktanteil von etwa 50 Prozent. Derzeit würden bereits um die 30 Modelle von ihnen angeboten. Auf der kommenden Automesse IAA werde es zudem viele weitere zukünftige Autos mit Elektroantrieb aus deutscher Herstellung zu sehen geben.
Leonardo meint
Trump Rhetorik!!!
kritGeist meint
„in Wirklichkeit steckt häufig ein knallharter Lobbyismus dahinter“ – gut erkannt & Sie sind der Hauptlobbist gegen die Gesundheit & die Zukunft der Jobs in der Autoindustrie!
„Die hiesigen (dt.) Hersteller haben 50% Marktanteil mit E-Autos in Westeuropa..“ – echt, das habe ich anscheinend die letzten J. gepennt & die ganzen dt. E-Autos übersehen. Da gehe ich gleich zum Händler & kaufe mir einen E-Mercedes oder einen VW-E-Kombi, 300km reichen mir erstmal aus..,
„apokalyptische Abwärtsspirale“ – die kommt, wenn man sich selber ins Abseits manövriert, weil man sich an den techn. Entwicklungen in der Welt nicht beteiligt & bewusst durch Lobbismus ausbremst.
„Die Feinde des Automobils“ – die Feinde des Fortschritts & der ökolog. Entwicklung ala Wissmann sind schlimmer & gefährlicher!
Starkstrompilot meint
Der Wissman, der Retter der Stinkerindustrie, ist mal wieder komplett planfrei und wittert Verschwörung. Er denkt, finstere Mächte wollen das Auto, des Deutschen liebstes Kind, abschaffen.
Kühl bleiben, Wissman, nur der Auspuff und alles, was dran hängt soll weg, der Rest bleibt.
Warum wirft man eigentlich immer den Grünen und Ökos ideologische Verhalten vor? Scheinbar ist es völlig normal, dass der Mensch sich auf diesem kleinen Planeten benimmt wie eine Wildsau im Frühjahr und jeder, der dieses Verhalten hinterfragt, ist ein Ökospinner, der den Untergang herbeiwünscht.
Gern sieht man das bei Leuten, die vielleicht noch 2 Jahrzehnte hier verweilen, maximal 3.
Sie sollten langsam mal Platz machen, verbockt haben sie es schon.
Wir ein Produkt vertreibt, das bei seiner Benutzung Dreck und Müll produziert, muss sich gefallen lassen, irgendwann durch etwas Saubereres ersetzt zu werden.
Das ist sogar vorhersehbar.
Sparfuchs meint
Vollste Zustimmung!
MKL meint
30 Modelle deutsche E-Autos …. naja, wenn man die Farbvarianten als „Modelle“ bezeichnet.
senrim meint
Danke! Hatte mich gewundert :)
Fritz! meint
Kommt einer auf mehr als 3?
i3, e-Golf und e-Up. Der Benz ist inzwischen draussen, Produktion eingestellt.
Streetscooter lasse ich jetzt mal bewußt aussen vor, ist auch nicht so der klassische PKW.
Fritz! meint
Hab den e-Smart vergessen. Wird der hier schon ausgeliefert?
NurMalSo meint
In diese Rechnung zählen wie so oft auch die Hybride als „elektrifizierte Fahrzeuge“ mit rein.
Link meint
Gegen Petrol-Fanatiker müssen wir uns wehren!
Sag‘ ich jetzt einfach mal so.
Grundsätzlich würde ich mir mehr Sachlichkeit in dieser Diskussion wünschen. Und zwar von beiden Seiten. Daß das E-Auto noch keine allgemeine Lösung darstellt, kann niemand abstreiten. Und daß es mit dem Verbrennungsmotor weitergehen soll, ist ebenfalls keine Lösung. Jetzt findet der Übergang statt und da muß auf alle Fälle drangeblieben werden.
Also etwas mehr Sachlichkeit, mehr Disziplin und eine wirklich fruchtbare Auseinandersetzung mit der Thematik ist das Gebot der Stunde. Vor allem im Hinblick darauf, daß das E-Auto kommt, ob es Wissmann will, oder nicht. Es obliegt auch dem VDA, ob das Elektroauto von deutschen Arbeitnehmern gebaut wird oder nicht, denn gebaut wird es so oder so.
Also, lieber Herr Wissmann, werfen sie die Schaufel weg, mit der sie gerade dabei sind, das Grab der deutschen Autoindustrie zu graben. Die deutschen Hersteller werden sowieso massiv bedrängt, haben ernste Probleme mit der Glaubwürdigkeit (und auch der Qualität der Produkte) und nun wird es höchste Eisenbahn, die Weichen zu stellen. Und zwar Richtung E-Auto. Jetzt. Klar ist, daß man den Verbrennungsmotor nicht sofort abschaffen kann, aber ich sehe wenig Enthusiasmus in Sachen E-Auto. Viele Patente zu halten nützt nichts, Kodak hatte auch die meisten Patente für die Digitalfotografie. Hat nur nichts genützt. Also, mit Elan ans Werk, sonst haben wir hier Nokia 2.0 und wirklich massive Verluste von Arbeitsplätzen.
kritGeist meint
Sehr gut & würde das mit unterschreiben! :-)
dido meint
Wie immer verbreitet Herr Wissmann „alternative Wahrheiten“. Ich hab mir die Mühe gemacht, mal den Marktanteil deutscher Elektros 1.17-8.17 anhand der Zulassungszahlen des KBA zu berechnen: es wurden knapp 13500 Elektros neu zugelassen, knapp 4900 davon waren von deutschen Herstellern. Ausschließlich VW und BMW erreichten Stückzahlen deutlich über 1000 Fahrzeuge. Das ist höher als ich erwartet habe, aber weit weg von 50%, ich kam auf ca 35%. Der Markt sieht so aus, das Tesla, Hyundai, Kia und Nissan mit neuen Modellen Punkten, VW und BMW mit alten Modellen ein wenig Stückzahlen machen. Mercedes und Smart hinken hinter her, die anderen sind nicht der Rede Wert (Audi: 63 Fahrzeuge). Der meist verkaufte Elektro ist der Renault Zoe mit 3265 Fahrzeugen, etwa 1,5-2x so viel wie VW oder BMW. Also wieder mal nur Stimmungsmache weit weg von der Realität. Interessant auch die gerne „mißbrauchte“ Vokabel „öko“: eine Ökologe erforscht die großen Zusammenhänge in Ökosystemen. Nicht ögologisch denken, bedeutet, den großen Zusammenhang bewußt zu ignorieren. Ich denke, Herr Wissmann benutzt den Begriff „Öko“ unbewußt vollkommen korrekt …
Marktanteil meint
Trotzdem 50 % in Westeuropa.
150kW meint
Im ersten Halbjahr 2017 in Europa komme ich laut EV Sales Blogspot auf 44% (PEV) für die deutschen Hersteller in Europa.
McGybrush meint
Das Problem aus Vissman’s Sicht, das gute aus meiner Sicht ist, das eAuto kommt am ende ja weil es billiger ist und für 99% der Autofahrer mehr spass macht zu fahren.
Dagegen kann nicht mal ein Land wie Nordkorea auf dauer was tun. Da hilft keine Mauer und kein Lobbyieren.
McGybrush meint
Ach so. Und ich glaube das von den 99% genug Leute dabei sind die ein Kamin zuhause benutzen, Ihren Müll nicht trennen und auch keine Grünen wähler sind.
Landmark meint
Ja diese Öko Typen, was für Penner, die wollen saubere Luft zum Atmen für sich und ihre Kinder!! Was denken die sich bloß, der Diesel ist absolut sauber. Nach einem Test in einem geschlossenem Raum bei laufendem Motor, kamen auch nach Tagen keine Beschwerden der Testpersonen. Und die Bestatter haben auch keine Probleme gehabt. LOL LOL LOL
kritGeist meint
Das erinnert an die aktuelle Situation mit Rauchverbot: Rauchen ist eigentlich dort verboten, wo gegessen wird oder entsprechend separat. Was real passiert, Raucher sitzen im Sommer gemütlich draußen, während Familien mit Kindern rein müssen oder draußen von den angepustet werden. Und die, die sich schädliche Autos holen, dürfen die Anderen anpusten…
Landmark meint
absolut, hinter einem Stinker fahren zu müssen ist nicht lustig.
mit dem Rauchen stimme ich zu
NurMalSo meint
Wieso regt sich ein Lobbyist darüber auf, dass es auch andere Lobbyisten gibt, die ihm die Arbeit schwer machen?
Meint er, er hat ein Monopol darauf, bestimme Interessen zu vertreten?
Ernesto 2 meint
Herr Wissman lügt mit Vorsatz und wissentlich. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Wenn die Hersteller das Gesetz brechen also Verbrecher sind, stecken keine Lobbyisten dahinter sondern der Staatsanwalt müsste eigentlich tätig werden, daß dieser von den bestochenen Politikern ausgebremst wird ist eine Schande. Grenzwerte sind Grenzwerte Herr Wissmann ein Schild mit Tempo 70 ist auch ein Grenzwert, und alle dia dann 140 oder 200 fahren müssen damit rechnen Ihren Führerschein zu verlieren. Warum soll das bei giftigen Abgasen ausgerechnet NICHT gelten? Wer hat getrickst und betrogen? Der Autofahrer oder die von Wissmann vertretenen Hersteller?
Und daß die deutschen Autohersteller einen Anteil von 50% am Westeuropäischen Markt haben sollen glaube ich ihm nicht, vielleicht weil jeder Wagen mit Hybrid-Hilfsmotor darunter fällt. Bei den BEV stellen die deutschen einen 3. oder 4. Platz hinter Nissan – Renault. Fast alle i3 laufen doch mit REX. Die muss man schon mal abziehn
Düsentrieb meint
Da stimme ich voll und ganz zu.
Und da es durch das NOx tote gibt, gehören hier auch einige verantwortliche Herren ins Gefängnis.
150kW meint
Das 70 Schild ist aber höchstens eins mit Zusatz „bei Regen“. Und da hat jetzt jeder seine Vorstellung wo „Regen“ anfängt…
„Fast alle i3 laufen doch mit REX“
Nö, die Mehrheit ist (inzwischen) ohne Rex
NurMalSo meint
Wenn ich kurz Klugscheißern darf:
Bei dem Schild auf das Sie anspielen handelt es sich bestimmt um das Verkehrszeichen 1053-35 auf dem ist allerdings nur „bei Nässe“ zu lesen und nicht „bei Regen“.
Und ab wann eine Fahrbahn als „Nass“ gilt ist ebenfalls (wie sollte es in einem Land wie Deutschland auch anders sein) genau defniert. Als Faustformel kann man sich merken: Wenn die Reifen durch den Fahrbetrieb Wasser aufschleudern, dann gilt eine Straße als nass.
Peter W meint
so ist es!
Ich bin übrigens überrascht, dass die Dieselfahrer nicht bestraft werden, wenn ihr Auto zu viel Abgase ausstößt.
Dass Menschen an Dieselabgasen sterben liegt ja nicht daran, dass man ein Auto baut, sondern daran, dass man damit fährt.
Das ist natürlich ironisch gemeint, nicht dass das auch noch einer ernst nimmt! Man sollte aber mal darüber nachdenken, die Waffenlobby argumentiert ähnlich und kommt auch damit durch.
ulli0501 meint
Hallo zusammen,
@ Ecomento:
in einem Bericht hier vom 04.09 hier kam bereits dieses Titelbild und es wird nicht besser – könnte man nicht irgendein ein ansprechenderes nehmen beim nächsten Bericht ?
Herr Wissmann ist 68 und sollte in Rente gehen, da die nächste Generation die auf diesem Planeten lebt diesen noch eine Weile braucht und mit anderen Ansichten rangeht.
Man sollte sich erstmal informieren was die Ökos wollen und warum die das wollen und versuchen einen Konsens zu finden. Das ist aber garnicht gewollt und daher ist der Präsident für mich ähnlich wie Mr. Dobrindt nur wein Werkzeug der Autolobby.
UliK meint
Stimmt, aber ich fürchte Herr Dobrint steht schon in den Startlöchern als Nachfolger.
ulli0501 meint
Herr Dobrindt soll nach Gerüchten Vorsitzender der CSU Landesgruppe werden. Ein Aufstieg innerhalb der Partei. Für sein Diesel Debakel, A1 Debakel, BER Debakel auf jedenfall sinnvoll.
Ich wäre dafür, dass er ehrenamtlich in einer regionalen Arbeitskreis arbeitet in Bayern, aber ich bekomme für diese Empfehlung/Anfrage aus Berlin keine Rückinfo :)))
Redaktion meint
Leider gibt es nicht zu allen Themen eine große Auswahl frei verwendbarer Bilder. Das selbe Foto sollte so kurz nacheinander aber nicht genutzt werden, wir haben das Bild für diesen Artikel daher ausgetauscht.
VG
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