Tesla ist einer der populärsten Autohersteller der Welt. Mit einem Absatz von knapp 84.000 Neuwagen im letzten Jahr verkauft der Stromer-Pionier zwar noch vergleichsweise wenige Pkw. 2018 sollen es aber bereits 500.000 Einheiten sein, zwei Jahre später eine Million. Welchen Einfluss die bereits ausgelieferten Elektroautos auf den globalen CO2-Ausstoß haben, zeigt Tesla auf seiner Website mit einer neuen Echtzeit-Karte.
Das Unternehmen gibt an, dass Tesla-Besitzer gemeinsam bisher knapp 2,22 Millionen Tonnen CO2 eingespart haben. Die Kalifornier weisen allerdings nicht aus, welche Werte für die CO2-Analyse herangezogen werden. Reine Elektroautos fahren zwar lokal emissionsfrei, die Erzeugung des geladenen Stroms und die Produktion des Fahrzeugs beeinflussen jedoch die Umweltbilanz.
Teslas neuer CO2-Karte zufolge hat der Hersteller derzeit in seinem Heimatland den größten Einfluss auf die Emissionen des Verkehrssektors. In den USA wurden demnach bisher etwa 240 Millionen Kilogramm CO2 eingespart. Auf Platz zwei und drei folgen mit großem Abstand China (59 Millionen kg CO2) und Hong Kong (23 Millionen kg CO2). Deutschland liegt mit rund 13 Millionen kg CO2-Ersparnis aktuell auf Platz sechs.
Die Detailansicht für die Bundesrepublik ergibt interessante Einblicke in den deutschen Markt. Basierend auf CO2-Einsparungen ist Berlin der bedeutendste Tesla-Markt hierzulande. Danach folgen Düsseldorf und Hamburg. Köln und Stuttgart sind ebenfalls in den Top-10 vertreten. München ist interessanterweise nicht unter den 50 aufgeführten Städten zu finden.
Albert Mayer meint
Selbst wenn ein eAuto mit dreckigem Kohlestrom betrieben werden sollte vergiftet es eben nicht die Menschen vor Ort. Gerade kleine Kinder atmen auf Augenhöhe des Auspuffs.
Eine tolle Technologie, weiter so???
Ich bin dafür dass 1 % der persönlichen Autoabgase durch den Innenraum zur Filterung durch die Lunge der Insassen geleitet werden sollte. Wenn die Abgase so sauber sind wie die Firmen und die Petrolheads das immer wieder behaupten schadet es nichts und gibt den eAutofahrern ein Stück verlorenes Vertrauen in die Propaganda von VW und Co zurück ;-).
Aber dazu sind die Petrolheads wohl nicht Manns genug…
Marco meint
Erstens behauptet keiner, Autoabgase sein schadstoffrei, zweitens geht es hier um eine globale CO2-Bilanz bei der die Lokalität der Emission ja per Definition uninteressant ist und drittens Atmen Autofahrer streng genommen einen Großteil der Abgase auch jetzt schon ein, wenn auch nicht die eigenen, sondern die des Vordermanns. Offenbar hält das trotzdem nicht so viele davon ab, trotzdem sich mit dem Auto in den Innerstädtischen Stop-and-Go-Wahnsinn einzureihen.
Was genau willst Du jetzt also?
Steff meint
Hat Albert Mayer doch klar erwähnt. Er (ich auch) will deine Abgase nicht einatmen. Jeder sollte seine abbekommen. Die Diskussionen ob Grenzwerte nur auf dem Prüfstand gelten wäre sofort beendet.
Oder ob der Motor zuungunsten der Abgasreinigung geschont werden darf.
Oder ob verstopfte Russpartikelfilter durch aufbohren (günstiger) anstatt durch neue zu ersetzten..
Starkstrompilot meint
Es wäre echt prima, wenn sich die ganzen Stänkerer hier vielleicht erst einmal informieren könnten. Dazulernen ist nicht ungesund. Das Abgas aus fossilen und biologischen Treibstoffen jedoch schon.
Es ist ziemlich schockierend, in welch unverschämter und teilweise derber Ausdrucksweise losgewettert wird, sobald es um CO2-Äquivalente oder -Ausstoß geht.
Erst kommen die Verzichtsheimer, die in den letzten 40 Jahren ja unglaublich erfolgreich waren, dann die Beschützer der deutschen Autoindustrie, die uns und den Rest der Welt gerade so abgezogen hat, dass sogar ‚Made in Germany‘ in Gefahr ist.
Jetzt für alle: Elektroautos sind das sauberste, was wir haben. Wenn man es richtig macht, geht die Verschmutzung bei Herstellung und Betrieb gegen Null. Das ist bei allen anderen Antrieben, egal welcher Treibstoff, unmöglich.
Tesla betreibt mit solchen Zahlen natürlich nur Marketing. Aber wenigstens lügen und betrügen sie nicht, wie alle Anderen.
Marco meint
Natürlich ist das mit dem „Verzichten“ nicht besonders erfolgreich, wenn es keiner bereit ist zu machen!
Das ist ja das Problem: Wenn Resourcen wie Luft und Rohstoffe verbraucht werden, müssen diese eben bezahlt werden. Wenn das nicht passiert, dann klappt das natürlich mit dem Verzeichten auch kaum.
Natürlich ist die Mineralölsteuer viel zu niedrig.
Wie kann es sein, dass immer mehr Güter über die Straße transportiert werden aber immer weniger über die Schienen?
Es ist doch Irrsinn zu versuchen, den LKWs das automatische Kolonnen-Fahren (Platooning) beibringen zu wollen und über Elektrifizierung der LKW nachdenkt (mit riesigen Resourcen-intensiven Akkupacks), wenn wir schon längst all das bei einem Güterzug haben könnten. Warum ist es offenbar günstiger für eine Spedition, LKW-Fahrer zu bezahlen und den LKW plus Diesel als das mit weniger Personalaufwand und weniger Energieaufwand auf der Schiene zu bewerkstelligen?
Ich denke halt einfach: Wenn man meint mit einem dicken Tesla ist man ja auch so ein großer Umweltschützer, dann macht man sich etwas vor. Zumindest beim aktuellen Strommix.
Starkstrompilot meint
So ist es.
Marco meint
Ich halte die Karte für dummes Zeugs.
Jedes Auto schädigt die Umwelt. Nur verzichten hilft (z. B. Keine unnötigen Fahrten durchführen, für kürzere Strecken zu Fuß oder mit Fahrrad, sonst häufiger öffentliche Verkehrsmittel nutzen, etc.).
Weiß man, wieviel unnötig zusätzlich gefahren wurde, weil der nächste Supercharger halt eben einen Umweg verlangt aber dort der Strom ja kostenlos ist? Wieviele Leute machen mit ihrem Tesla einen Wochenendausflug nur weil Supercharger kostenlos sind bzw. Der Strom zu Hause auch billig?
Wenn Tesla noch nicht mal sagt, was denn genau in der Karte dargestellt ist, ist sie so wie so witzlos. Ich vermute, dass man einfach die gefahrenen Kilometer nimmt und direkt umrechnet, wieviel ein Verbrenner für dieselbe Strecke in die Luft gepustet hätte. Und das ist eben in mehrfacher Hinsicht falsch.
Reines Marketing, aber die Tesla-Jünger finden es natürlich wieder toll…
Steff meint
Die Karte behauptet nicht, dass E-Mobilität keine Umwelt Belastungen ergäbe.
Man muss davon ausgehen, dass die automobile Askese wohl keinen nachhaltigen Erfolg haben wird. Wie lautet denn dein Vorschlag für die Zukunft? Weitermachen wie gehabt!?!
Natürlich wird auch ein E-Mobil für Ausflüge“missbraucht“, aber besser als mit dem Öl-Mobil ist es allemal.
Oder willst du mir erzählen die fossil betrieben Cabrios die am Wochenende durchs grüne jagen, seien auf einer sinnvollen Mission?
Es ist völlig absurd, dieses Phänomen auf Teslas zu begrenzen.
Leotronic meint
Ich habe leider (noch) keinen Tesla. Aber mein Leaf und Ion sparen auch kräftig CO2 und vor Allem krebserregende Substanzen ein. Diesel ist das giftigste Auto was auf Erden fährt und gehört verboten.
Paul W. meint
Das München nicht enthalten ist ist sehr verwunderlich. Die Karte zeigt in der Region München mehrere blaue Spots.
Daniel meint
In den Berechnungen ist nicht die zusätzliche CO2-Produktion durch die Batteriefertigung berücksichtigt.
Fritz! meint
Ist auch logisch, weil kein CO2 in der Produktion anfällt. Sollten Sie auf die Schwedenstudie anspielen, die ist mehrfach widerlegt, bzw. richtig gestellt worden. Bei Bedarf kann ich gerne die Quellen raussuchen.
Für die gesamte Produktion von Tesla wird im Werk Freemont Ökostrom direkt bei den jeweiligen Anbietern geliefert, ebenso für die Gigafactory. In deren Endausbau wird die Gigafactory die größte zusammenhängende Solar-Anlage der Welt auf dem Dach haben, ebenso werden Windräder gleich auf dem Hügel nebenan aufgestellt. Das Ergebniss soll sein, daß Tesla Strom einspeißt ins Netz.
daniel meint
Energieintensiv ist vor allem die Akkuproduktion. Die findet in Freemont nicht statt.
Bitte gib mir seriöse Quellen, dass die Akkuproduktion jetzt und/oder in Zukunft zu 100% von regenerativen Energien gespeist wird. Ich konnte dazu nichts finden.
atamani meint
„Ist auch logisch, weil kein CO2 in der Produktion anfällt“
Meinen Sie das wirklich ernst, oder ist das Ironie?
Wieso weist der angeblich grüne Hersteller denn keine Emissionsdaten zur Fahrzeugproduktion aus? Energieeinsatz etc…
„Sollten Sie auf die Schwedenstudie anspielen, die ist mehrfach widerlegt, bzw. richtig gestellt worden. Bei Bedarf kann ich gerne die Quellen raussuchen“
Ja bitte machen Sie das…
Fritz! meint
http://www.iwr.de/news.php?id=33927
Elektromobilität: Verwirrung um CO2-Rucksack von Batterien
https://www.electrive.net/2017/06/19/mythbuster-elektroautos-nur-sinnvoll-mit-100-oekostrom/
Elektroautos nur sinnvoll mit 100 % Ökostrom?
Marco meint
@Fritz!:
Wenn Du die von Dir verlinkten Artikel auch mal genauer angeschaut hättest, wären Dir vielleicht zwei Dinge aufgefallen:
Im ersten geht es darum, dass die Schweden-Studie von der Presse völlig falsch wiedergegeben wurde, so dass man davon ausgehen kann, dass die Journalisten diese wohl gar nicht gelesen hätten. Aber es wird nichts gegen die Studie an sich gesagt.
In der zweiten geht es gar nicht um die Studie, sie wird nur im ersten Absatz erwähnt. Insgesamt halte ich den Text aber auch an mehreren Stellen für fragwürdig. Der Prof findet nur seine Forschungsprojekte für sinnvoll, nicht aber was sonst alle anderen Forscher so machen. Er ist ganz stolz drauf, dass sie schon 2013 einen Smart zum Elektroauto umgebaut hätten und dort mit realen Verbrauchen dann tatsächlich schon damals einen leichten Vorteil für den E-Smart im Stadtverkehr feststellten (aber nicht auf der Autobahn, aber wer will auch schon mit einem Smart auf die Autobahn?).
Was soll ich daraus jetzt schließen wenn ich über 90% Autobahnanteil habe (bei mir sind es etwa 95% beim Pendeln zur Arbeit)? Erstens kaufe keinen Smart! Zweitens: Bei diesem Profil ist derzeit ein Verbrennen ebenbürtig oder zumindest nicht viel schlechter. Wenn Du also nicht sowieso ein neues Auto kaufen musst, wäre es Irrsinn, jetzt die Resourcen zu verschwenden für ein E-Auto!
Steff meint
@marco + atamani
Wieso lest ihr die Studie nicht einfach?
Beachtung sollte man folgendem Umstand widmen. Die Studie untersucht die Tesla Zellen (NCA) gar nicht! Sondern nur LFP, LMO und NMC. LFP, LMO haben etwa die halbe Energiedichte von NCA, auch die alte NMC 111 hat weit weniger Energiedichte als NCA. Kleines Beispiel aus 2013, e-golf (NMC111) 24,2 kWh bei 318kg Akkugewicht. Model S (NCA) 85kWh bei 530kg Akkugewicht. Das ignoriert die Studie und behauptet die Kapazität sei linear zum Gewicht also auch zum Energieverbrauch und somit zu CO2 Emissionen.
Das einzige was die Studie aussagt ist:
Baue keine grossen Fahrzeug-Akkus aus LFP, LMO und NMC111 Zellen, die in China hergestellt wurden.
Leonardo meint
Es wird aber andererseits gerne vergessen die Emissionen für Teile wegzurechnen die ein E-Auto im Vergleich zum Verbrenner eben nicht braucht. (Tank, mehrstufiges Getriebe, Auspuff, Abgasreinigung, sehr komplizierter Motor mit hochvergüteten Stählen, etc…)
Desweiteren werden immer wieder die Emissionen für die Herstellung des Stroms genannt, für die Herstellung des Sprits aber nicht (wächst anscheinend an der Tanke).
daniel meint
Dann bitte aber auch die Co2-Produktion durch Aufbau der Elektroauto-Ladeinfrastruktur hinzurechnen. Das kann man beliebig fortführen.
Landmark meint
Du hast doch sicher ein Diesel zu Hause und hast jetzt ein schlechtes Gewissen und deshalb müssen alle anderen die etwas dafür tun das wir unsere Luft verbessern, Verbrecher sein.
Aber die Milliarden schwere Erdölindustrie ist super, die saugen uns seit 100 Jahren aus und haben die Erde mit Krieg und Tot überzogen und das bis heute.
Duesendaniel meint
@Daniel: „Das kann man beliebig fortführen“
Das sollte man auch, aber bitte nicht von unseren selbst ernannten „Experten“ hier, sondern in einer wissenschaftlichen und unabhängigen Well-to-Wheel Studie wie dieser hier von 2010:
https://www.forschungsinformationssystem.de/servlet/is/332825/
Mittlerweile liegt der regenerative Anteil des deutschen Stromes bei über 34%, da sind die Verhältnisse dann noch klarer.