Die Stuttgarter Flotte von Daimlers Carsharing-Tochter car2go fährt rein elektrisch. Neben dem Cityflitzer Smart kann seit Anfang des Jahres auch die B-Klasse mit Batterien-Antrieb ausgeliehen werden. Um die Verfügbarkeit der Stromer zu optimieren und mehr lokal emissionsfreie Fahrten in der Schwaben-Metropole zu ermöglichen, aktualisiert car2go nun sein Geschäftsgebiet.
Zum 2. November 2017 werden Bereiche mit geringer Nachfrage aus dem Geschäftsgebiet entfernt. car2go-Mieten können in diesen Gebieten dann nicht mehr begonnen oder beendet werden. In den Bereichen des Geschäftsgebiets in Böblingen, Esslingen, Sindelfingen und Gerlingen wird zudem eine sogenannte „ Drop Off-Fee“ in Höhe von 1,90 Euro eingeführt, die dort zukünftig beim Beenden der Miete hinzukommt.
„Free-floating Carsharing funktioniert dann am besten, wenn die Autos häufig gemietet und von den Kunden selbst gleichmäßig im Geschäftsgebiet verteilt werden. Unsere Analysen haben gezeigt, dass das in Stuttgart und Region nicht überall ausreichend der Fall ist. Häufig ‚stranden‘ hier Autos in Außenbezirken mit geringer Nachfrage und fehlen dann in der Innenstadt, wo die Kunden die Autos besonders stark nachfragen“, so car2go-Europe-Chef Thomas Beermann.
Die Optimierung des Geschäftsgebiets betrifft sowohl Teile des Stuttgarter Nordens, Osten, Südens und Westens, als auch Teile der Städte Böblingen, Esslingen, Sindelfingen und Gerlingen. Das gesamte Geschäftsgebiet wird von 153 km² um 52 km² auf 101 km² reduziert. Stuttgart soll dennoch weiter eines der größten car2go-Geschäftsgebiete in Europa vorweisen können. Nur acht Prozent aller Mieten beginnen und enden laut car2go mehr als 300 Meter außerhalb der Grenzen des neuen Geschäftsgebiets.
Die Daimler-Tochter hatte bereits im September 2015 die Geschäftsgebiete seiner übrigen deutschen Standorte optimiert. Dies habe zu Mietzuwächsen von durchschnittlich 80 Prozent geführt. Die entsprechende Zahl in Stuttgart, dessen Geschäftsgebiet damals nicht optimiert wurde, liegt dem Carsharer zufolge mit rund 30 Prozent deutlich darunter.
Die Nachfrage nach car2go-Autos ist in Stuttgart laut Daimler zwar sehr hoch, kann derzeit aber aufgrund der zu geringen Verfügbarkeit nur unzureichend in Mieten umgewandelt werden. Das zeige die sogenannte „Demand fulfillment rate“, die im Vergleich zu den anderen car2go-Standorten sehr gering sei.