Träger von Herz-Defibrillatoren stehen Elektroautos aus Angst um ihre Gesundheit oft kritisch gegenüber. Laut einer neuen Studie haben Stromer jedoch keinen Einfluss auf die sensible Technik. Der Aufenthalt in der Nähe oder im Inneren eines gerade ladenden Batterie-Autos dürfte für Menschen mit einem Defibrillator demnach unbedenklich sein.
„Für Personen mit Defibrillator sollte die Nutzung von Elektroautos sicher sein“, so einer der Autoren der US-Studie, Dr. Abdul Wase. An der Untersuchung nahmen 25 Männer und 8 Frauen im Alter zwischen 46 und 85 Jahren teil, die über implantierte Defibrillatoren unterschiedlicher Hersteller verfügen. Die Geräte helfen ihnen dabei, lebensgefährliche Rhythmen des Herzens – bspw. Kammerflimmern – schadlos zu überstehen.
Zunächst ermittelten die Forscher, wie hoch die elektromagnetische Störaussendung beim Laden eines Elektroautos ausfällt. Die höchsten Werten registrierten sie direkt am Eingang für den Stecker sowie am Boden der hinteren Sitze. Anschließend analysierten sie, welchen Einfluss der Betrieb der Ladetechnik auf Herzpatienten und deren technischen Geräte hat. Gemessen wurde auf den einzelnen Sitzplätzen sowie in der Nähe der Steckdose des E-Autos – jeweils mit variierenden Geräteeinstellungen.
Die ausgewerteten Daten lassen den US-Forschern nach darauf schließen, dass die elektromagnetischen Signale beim Stromer-Laden keinen merklichen Einfluss auf implantierte Defibrillatoren haben. Die Messungen wurden mit einem der leistungsstärksten Elektroautos durchgeführt – der Limousine Tesla Model S P90D. Geladen wurde an einer 220-Volt-Station.
Die Studie „zeigt die Sicherheit von Tesla-Elektrofahrzeugen für Patienten mit Herz-Defibrillatoren auf und trägt dazu bei sicherzustellen, dass diese Fahrzeuge sicher für Patienten mit Herzgeräten sind“, erklärte der New Yorker Herzspezialist Dr. Apoor Patel. Er merkte an, dass die Untersuchung auch mit anderen Fahrzeugen durchgeführt werden müsse. Der Tesla erzeuge nach aktuellem Stand jedoch die größte elektrische Aktivität beim Laden.
Auch Dr. Khabir Bjasin, ebenfalls Herzspezialist aus New York, spricht sich für weitere Untersuchungen aus. Die Studie seiner Kollegen weise zwar darauf hin, dass das Laden von Elektro-Pkw nicht zu einer Beeinträchtigung von Defibrillatoren führt. Bevor die Resultate nicht in einer anerkannten Fachzeitschrift veröffentlicht seien, müssten diese aber als vorläufig betrachtet werden. Theoretisch könne jedes elektronische Gerät den Betrieb eines Defibrillators stören, betonte Bjasin.
Gul meint
An 220V?
Das ist doch nichts für ein Auto wie das Modell S… da ist die Leistung ja wohl bei 3,7kW gewesen, vielleicht sollte man da mal nachhaken ob da nicht vielleicht nur ein Bruchteil der maximalen Leistung untersucht wurde.