Neben großen Reichweiten, schnellen Ladezeiten und Beschleunigungswerten auf Sportwagen-Niveau betont Tesla stets die fortschrittlichen Fahrerassistenzsysteme seiner Elektroautos. Im Mittelpunkt steht dabei ein als „Autopilot“ beworbenes Paket aus Selbstfahr-Funktionalitäten. Doch die Technologie gerät zunehmend unter Kritik.
Apple-Mitgründer und Tech-Guru Steve Wozniak erklärte kürzlich, dass es „viel zu viel Hype“ um Teslas Autopilot gebe. Wozniak, der selbst einen Tesla fährt, findet, dass die Werbeversprechen des US-Herstellers übertrieben sind, wenn es um autonomes Fahren geht. Viele Tesla-Fahrer würden der Fähigkeiten zum Autonomen Fahren ihres Pkw daher mehr vertrauen, als sie es eigentlich sollten.
„Tesla hat es den Leuten in den Kopf gesetzt, dass sie Autos haben werden, die sich ganz von selbst fahren, das ist aber weit von der Wahrheit entfernt“, so Wozniak. Er wirft Tesla vor, die Öffentlichkeit „getäuscht“ zu haben. Der Chef des Elektroauto-Pioniers Elon Musk hatte vergangenes Jahr verkündet, dass alle neu ausgelieferten Fahrzeuge über die komplette Hardware für vollautonomes Fahren verfügen.
Noch wird das Potential der aktuellen Version des Tesla Autopilot aus gesetzlichen wie auch technischen Gründen nicht voll ausgeschöpft. „Wenn ich meinen Tesla fahre, gibt es immer wieder ungewöhnliche Situationen auf verschiedensten Routen, die jeder Mensch – ob dumm oder intelligent – meistern würde, und der Tesla schafft es nicht“, so Wozniak.
Teslas Autopilot stand im letzten Jahr nach mehreren öffentlichkeitswirksamen Unfällen wiederholt im Rampenlicht. Besondere Aufmerksamkeit wurde einem von der US-Behörde NHTSA untersuchten Crash mit Todesopfer zuteil. Die NHTSA kam in ihrem Abschlussbericht zu dem Schluss, dass der Fahrer der Selbstfahr-Fähigkeit des Tesla zu großes Vertrauen schenkte. Fehler des Systems, die ein Verbot rechtfertigen, fand die Behörde aber nicht.
Ärger droht Tesla derweil zunehmend von den Käufern seiner Elektroautos: Immer mehr Kunden werfen dem Unternehmen vor, mit der 6000 Euro teuren „verbesserten Autopilot-Funktionalität“ ein Produkt zu vertreiben, das es so noch gar nicht gibt. In manchen Fällen würde das Auto durch die Automatisierung sogar weniger sicher. Teslas Anwälte müssen daher immer öfter mit erbosten Kunden verhandeln, berichtet das Handelsblatt.
Wännä meint
Wer ein Manual lesen kann, ist klar im Vorteil. Wer es nicht liest, ist selber Schuld.
Ich habe selten derart viele „WARNINGS“ mit entsprechenden Pictos wahrgenommen wie in der Rubrik „Autopilot“ in einer Bedienungsanleitung des Model S.
Dr.M. meint
Ich kann zur AP2 Version zwar nichts sagen, ich fahre AP1.
Aber wer bei AP1 oder dem Softwarestand von AP2 glaubt, ein selbstfahrendes Auto gekauft zu haben, der glaubt vermutlich auch an den Weihnachtsmann und daran, daß Werbung immer die absolute Wahrheit sagt und NIE übertreibt. Es ist ein Assistenzsystem hauptsächlich für die Autobahn. Und wenn das System nicht mehr klarkommt, dann sind die Warnungen sehr schnell und deutlich. Und aufpassen muß man natürlich, das steht aber auch klar und deutlich in der Bedienungsanleitung. Lesen bildet eben doch. ????
Wer natürlich auf der Rückbank sitzt und / oder Videos anschaut, der ist wirklich selbst schuld. Abgesehen davon kommen die Warnungen nach den von Tesla eingeführten Restriktionen und die Deaktivierung der Autopilotfunktionen (bis zum nächsten Parken) so schnell, dass man kaum Zeit hätte, es auf die Rückbank zu schaffen…. Ich wollte AP1 nicht mehr missen wollen. Aber wie bei jedem technischen Gerät muß man halt wissen, wie man es einsetzt.
Etwas anderes ist das mit den versprochenen Funktionen der AP2 Hardware. Angeblich kann diese ja derzeit mit Mühe das, was AP1 schon kann. Aber schlauerweise hat Tesla meines Wissens auch kein Datum genannt, an dem AP2 die Fähigkeiten von AP1 erreicht. Oder habe ich das verpasst?
Und das Versprechen mit dem autonomen Fahren bzw daß die heute verbaute AP2 Hardware dafür ausreichend sein wird – sorry, aber das habe ich nicht geglaubt, denn wer weiß, ob nicht gesetzlich gefordert redundante Systeme oder sonst Sicherungen vorhanden sein müssen, die nicht verbaut sind. Und auch das Versprechen von Tesla, daß man alles tun würde, um das dann technisch Nötige erforderlichenfalls bei den heutigen AP2 Fahrzeugen nachzurüsten, das glaube ich nach zwei zumindest wirtschaftlich unmöglichen Nachrüstungen bei AP-Hardware (weder ohne AP zu AP1 noch dann auf AP2 ist möglich) nicht mehr.
Auch aus diesem Grund habe ich auf die AP2 verzichtet und die AP1 gekauft. Da kommt jetzt nichts mehr nach, aber dafür fahre ich auch in einigen Jahren immer noch ein tolles Auto mit free supercharging for life.
frax meint
Der Kampf gegen Tesla wird immer härter – Tesla ist rassistisch, Tesla betrügt, etc pp.
Dieses Thema wurde schon hinlänglich diskutiert und untersucht – weit über 90% der Tesla Besitzer wissen, dass der Autopilot z.Z. kein autonomes Fahren ermöglicht – das wurde in einer Umfrage festgestellt. Dennoch wird er stetig verbessert, aber das wird natürlich nicht berichtet. Auf der Autobahn fährt der Autopilot jetzt schon besser als ich ;-)
Jeru meint
Der Punkt ist das Tesla, im Gegensatz zu den deutschen OEM’s, bewusst mit dem Begriff Autopilot wirbt und suggeriert es handelt sich bereits um eine ausreichend autonome Funktion die sich von anderen Herstellern und deren Assistenzsystemen unterscheidet.
Das ist am Ende nicht wirklich der Fall und wird natürlich auch im Handbuch erwähnt, widerspricht aber der aufgebauten Erwartungshaltung. Wie viele Gespräche hatte ich zu diesem Thema und musste erklären, dass Tesla eigentlich nichts anderes als Mercedes macht es aber anders verkauft.
Diese Situation hat allein Tesla und der Hype um diese Firma zu verantworten, niemand sonst.
Nicko_e meint
„..introducing a self driving car, from a self driven company…
Mercedes Benz, the best or nothing“
Dieser Satz stand unter dem Bild eines Mercedes Cockpits,
bis diese Werbung in den USA verboten wurde.
Hat Tesla nie gemacht, es ist also genau das Gegenteil der Fall.
Nic Megert meint
Das Wort Autopilot kommt aus der See- und Luftfahrt. Ein Autopilot im Schiff hält Kurs und Geschwindigkeit. Beim Flugzeug kommt da noch die Höhe dazu. Sowohl im Flieger wie auch beim Schiff wird der Mensch zur Überwachung benötigt. Also exakt das selbe wie im Tesla! Das Wort Autopilot stimmt somit absolut exakt. Nur ist eben ein Autopilot und 100 autonomes Fahren nicht das Selbe. Leider verwechseln dies die Leute dauernd.
Fritz! meint
Es ist komisch, die Leute schreien am meisten gegen den Tesla Autopiloten, die keinen Tesla haben und ihn noch nie länger als 5 Minuten gefahren sind. Von den Tesla Fahrern hört man nichta außer kleinen Kritiken an Nebensächlichkeiten des Autopilot, wie an jedem technisch hochkomplexen System auch. Aber fundamentale Kritik kommt nur von Leuten, die KEINE Erfahrung mit dem System Autopilot haben. Wie oben auch Dr.M. schon schrieb…
Paul W. meint
Und das von einem Apple Gründer die ja nur noch vom Hype leben… Welch Ironie
sagrantino meint
Und stock shortie ist Mr. Wozniak auch in großem Umfang.
Irgendwie muß der Aktienkurs also ordentlich unter Druck kommen, damit sein Coup aufgeht!