Govecs dürfte bislang lediglich E-Mobilitäts- und Roller-Enthusiasten ein Begriff sein, das Unternehmen ist aber einer der größten europäischen Produzenten von Elektrorollern. Seine Wurzeln hat der Münchner Hersteller im Geschäft mit Firmenkunden, zukünftig sollen verstärkt private Roller-Käufer angesprochen werden.
In Europa sind bereits etwa 6000 Govecs-Roller unterwegs, vor allem bei Sharing-Anbietern und Lieferdiensten. Die meisten Fahrzeuge setzt das Unternehmen noch im europäischen Ausland ab, neue Modelle mit Fokus auf dem Endkunden und Kooperationen dürften hierzulande demnächst aber zu einem deutlich höheren Absatz führen. Mit dem E-Scooter Elly bietet Govecs ab 2018 erstmal einen erschwinglichen Zweirad-Stromer für die Stadt an, höher angesiedelt ist die seit diesem Jahr erhältliche Elektro-Version des Kultrollers Schwalbe. Darüber hinaus gibt es eine Kooperation mit dem Mobilitätsdienstleister Emmy.
Speziell für neue Lieferdienste, die den Umfang ihrer Flotte oft nur schlecht abschätzen können, hat Govecs-Gründer Thomas Grübel die Unternehmenstochter Govecs Business Solutions gestartet. „Das Restaurant kauft bei uns die Kilometer, wir geben ihm das Fahrzeug dafür“, erklärte Grübel im Gespräch mit NGIN Mobility. Abgerechnet wird auf Tagesbasis über eine Pauschale, die Versicherung, Wartung und Defekte abdeckt. „Alle Fahrzeuge sind mit GPS ausgestattet. Dadurch sehen wir, wie viele Kilometer das Fahrzeug fährt, und können planen, wann es zum nächsten Service muss“, so Grübel. Die Anzahl der Fahrzeuge oder Kilometer können jederzeit angepasst werden.
Im Privatkundensegment nimmt es Govecs künftig mit dem Berliner Startup Unu auf, das bereits mehrere Jahre Vorsprung hat. Laut Grübel bietet der Roller-Markt aber genügend Potential für mehrere Anbieter. „Ich finde es toll, was Unu gemacht hat. Grundsätzlich freue ich mich über jeden Wettbewerber, der dabei hilft, den Markt aufzubauen“, sagte der Govecs-Chef. „Das Marketing, was Unu bisher betreibt, hat massiv dazu beigetragen, das Produkt Elektroroller bekannter zu machen.“
„Es gibt eben für jedes Segment einen Markt“
In Zukunft will sich Govecs auf robuste, leistungsstarke und langlebige Premium-Fahrzeuge konzentrieren. „Für Sharing-Dienste ist ein extrem stabiles Fahrzeug gefragt, sonst funktioniert es nicht“, so Grübel. Auch mit dem im Frühjahr kommenden Einstiegsmodell Elly will sich Govecs „qualitativ noch abheben. Es gibt eben für jedes Segment einen Markt“.
Bei der Vernetzung mit digitalen Diensten hat Govecs bisher auf die jeweiligen Technologien seiner gewerblichen Kunden gesetzt. Das Privatkunden-Modell Elly wird der erste Govevs-Roller sein, der vernetzt ist – „also auch mit einer Sim-Karte ausgestattet ist und eine App hat, mit der sich der Roller starten, schließen und der Ladestand überprüfen lässt. Hierüber ist auch ein Schnellcheck möglich, um den Zustand des Fahrzeugs zu überprüfen“, erklärte Grübel. Bis 2019 will er alle Govecs-Roller unabhängig von der Zielgruppe vernetzen.
Priusfahrer meint
Gerade einspurige Fahrzeuge blasen pures Benzin und CO2 zum Auspuff raus.
Für Elektrofahrzeuge in dieser Sparte sollte umbedingt eine Quote oder eine
spezielle Besteuerung eingeführt werden. Jeder schimpft über die stinkenden
PKWs, die unscheinbaren Mofas, Mopeds, Motorroller und Motorräder werden
vernachläßigt.
Haid Erwin meint
Genau so ist es. Auch darüber sollte mehr Berichtet werden. Danke
JoSa meint
Oo
„Bis 2019 will er alle Govecs-Roller unabhängig von der Zielgruppe vernetzen.“
Schonmal was von Datenschutz gehört?
Mein Bewegungsprofil liegt also offen, für jeden der sich ins System einhacken kann.
Schönen Dank. Ach ja – da war ja noch was – mein Handy… :(