Der Neuwagenanteil von reinen Elektroautos und teilelektrischen Hybriden stieg 2017 in Norwegen auf 52 Prozent – im Jahr davor waren es noch 40 Prozent. Maßgeblicher Grund für das anhaltend große Interesse an Elektromobilität in dem nordeuropäischen Land sind umfassende staatliche Fördermaßnahmen.
Lokal emissionsfreie Autos, zu denen alle vollelektrischen und wasserstoffbetriebene Modelle zählen, stellten 2017 laut dem Informationsbeirat für den Straßenverkehr OFV 20,9 Prozent aller Neuzulassungen, Hybridfahrzeuge weitere 31,3 Prozent. 2016 lag der Anteil von Elektro- und Hybridautos an den Neuzulassungen noch bei 15,7 und 24,5 Prozent – in einem Jahr stieg deren Anteil an den Neuzulassungen damit um mehr als zehn Prozent.
„Niemand kommt auch nur in die Nähe“, wenn es um den nationalen Anteil von elektrischen Autos geht, sagte OFV-Chef Oeyvind Solberg zu den neuesten Zulassungszahlen. „Zum ersten Mal haben wir einen Anteil der fossilen Kraftstoffe von unter 50 Prozent.“ Neue Elektroautos sind in Norwegen vom Großteil der Steuern befreit und können kostenlos oder vergünstigt laden, parken und mautpflichtige Straßen, Tunnel und Fähren nutzen.
Klammert man hybride Autos ohne Stecker und rein elektrische Reichweite aus, stiegen die Elektroauto-Verkaufszahlen in Norwegen im vergangenen Jahr auf 39 Prozent – 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Absatz von Dieselautos in Norwegen sank dagegen von 2016 auf 2017 um 8 auf 23 Prozent. Die meistverkauften Autos mit E-Motor in Norwegen sind Bilnorge.no zufolge der VW Golf, BMWs Kleinwagen i3, Toyotas Kompakt-SUV RAV4 und Teslas großes SUV Model X.
Die norwegische Regierung hat das unverbindliche Ziel geäußert, ab 2025 nur noch lokal emissionsfreie Neuwagen auf die Straßen bringen zu wollen. Norwegens Automarkt ist vergleichsweise klein: 2017 wurden laut n-tv insgesamt 158.650 Pkw-Neuzulassungen registriert – etwas mehr als die Hälfte der Zahlen, die das deutsche Kraftfahrtbundesamt in einem durchschnittlichen Monat registriert.
Gerald meint
In Norwegen kostet die Kw Strom 5 c!!!!! Das liegt daran, dass Norwegen mit Wasserkraft fast 200% überversorgt ist. Weiterhin werden Verbrenner heftig besteuert. Billiger als mit Strom Auto zu fahren geht dort nicht. In Deutschland kostet die Kw ca. 30 c! Dabei sind nur relativ wenige Steuern darin enthalten. Man stelle sich vor, die ca. 320% Steuern auf Kraftstoffe werden in Zukunft auf den Fahrzeugstrom aufgeschlagen. Oder erwartet jemand etwas anderes? Sind schließlich 40 Milliarden, die der Staat damit einnimmt-
Moco meint
Ich fände es gut mal klar abzugrenzen zwischen reinen Elektroautos (BEV), Plug-In Hybriden (PHEV) und einfachen Hybridfahrzeugen (HEV). Der RAV4 z.B. ist nur ein Hybrid und gehört für mich eher zur Gruppe der Verbrennerfahrzeugen (ICE) als zu den Elektrofahrzeugen (mit Stecker = PEV). So aber bleiben die Zahlen wenig aussagekräftig.
Peter Wulf meint
viele Hybridfahrzeuge sind in Deutschland ein Witz!
sie fahren nicht mehr als max. 50 km elektrisch und erhalten trotzdem einer Prämie von 3000€ .
Es ist nicht einmal sicher ob dies Fahrzeuge überhaupt elektrisch aufgeladen werden oder nur ein gutes Image verbreiten sollen.
Ob sich der Fahrer eines Porsche, Audi oder BMW mit 30-50km E- Reichweite die Mühe macht sein Auto extra elektrisch aufzuladen ist fraglich.
Bisher viel Augenwischerei der Premiumhersteller.
der bisherige BMWI3 kostete als Hybrid über 55T€ mit gehobener Ausstattung.
und hatte Reichweite von max. 150km /100km im Winter.
Ein mit Tesla S 70 vergleichbaren SUV von BMW kostet bei gleicher Ausstattung als Verbrenner auch über 80T€. die Betriebskosten sind mind. 2-3 Fache des E- Autos.
Anonym meint
Da ist Deutschland ja gar nicht so viel schlechter als Norwegen – wenn man das Gesamtbild betrachtet.
Norwegen 158.650 Neuzulassungen, davon 39% reine BEV macht also 61.874 Fahrzeuge in 2017
In Deutschland wurden 2017 laut goingelectric 21.644 eAutos zugelassen.
Und das trotz deutlich schlechterem Förderungmittelhintergrund
Matthias meint
8 Mio vs. 80 Mio Einwohner
S EDE meint
Was ist den das für eine Milchmädchenrechnung? Es gibt 5,3 Mil. Norweger und über 82 Mil. Deutsche. Diese 5,3 Mil. Kaufen die 3 fache Menge an Elektroautos,wie die Deutschen. Was ist daran nicht so schlecht?????
Anonym meint
Es ist deshalb nicht so schlecht weil die Umwelt und die Natur sich nichts aus Prozentangaben machen.
Die absolute Betrachtung ist wichtig und entscheidend!
Jedes ausgestoßene Kilo CO2 und Schadstoffe zählt und nicht ob 90% von 1.000 oder 25% von 500…
Angeschafft (und das heißt noch nicht das dafür andere Verbenner ersetzt und außer Betrieb genommen wurden) wurden 60.000 bzw. 20.000 BEV – was im Vergleich zu den im gleichen Zeitraum noch immer in Dienst gestellte Verbenner lächerlich wenig ist.
UND DAS IST DAS PROBLEM
Priusfahrer meint
Toyotas Kompakt-SUV RAV4 liegt laut Liste an 3. Stelle. Daran sieht man, das
Toyota sehr wohl Elektro-Autos bauen kann wenn sie nur wollten. Ist wahrscheinlich nur eine „Test-Serie“ für Länder mit guter Infrastruktur,
da diese Fzg. auch in Amerika und Japan seit geraumer Zeit unterwegs sind.
Priusfahrer meint
Ergänzung:
Bodengruppe des Toyota RAV4 EV ist von Tesla.
Also nicht von Toyota!
:-(
Gunnar meint
„Zum ersten Mal haben wir einen Anteil der fossilen Kraftstoffe von unter 50 Prozent.“
Das ist eine glatte Lüge!
Im selben Text steht doch, dass 20,9 % aller Neuzulassungen in 2017 reinelektrische Fahrzeuge sind.
Umkehrschluss: 79,1 % fahren mit fossilen Kraftstoffen durch die Gegend, egal, ob diese nun noch einen E-Motor dabei haben oder nicht.
Aber trotzdem Glückwunsch nach Nowegen. 20,9 % reinelektrisch sind schon der Hammer! Weiter so!
ecomento.de meint
Das dürfte an der Übersetzung aus dem Norwegischen ins Englische (und dann ins Deutsche) liegen – gemeint ist wohl der Anteil reiner Verbrenner.
VG
TL | ecomento.de