Günther Schuh, Professor und Chef des deutschen Elektroauto-Startups e.GO Mobile, hat im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau Details zum Vertriebskonzept des Pkw-Herstellers verraten. Im Mittelpunkt stehen demnach die Autokäufer – und Stofftiere.
„Wenn Sie bei uns ein Auto bestellen, fragen wir Sie als erstes, wie es heißen soll“ sagte Schuh, „das passende Kuscheltier wird mit dem Auto ausgeliefert.“ Bei der Namensgebung hilft e.GO Mobile seinen Kunden mit Kuscheltieren aus Disney-Filmen. „Für viele ist das Auto etwas zwischen Haustier, Kuscheltier und Tamagotchi“, so Schuh. Mit der Geste wollen er und sein Team aber auch „die Mutigen belohnen, die schon jetzt mehr als 2000 Autos bestellt haben“. Alle Kunden erhielten vergangene Weihnachten zudem eine e.GO-Tasse.
Um sein erstes Elektroauto, den Kleinwagen Life, auf die Bedürfnisse möglichst vieler Autokäufer zuzuschneiden, holt e.GO Mobile derzeit aktiv Feedback und Ideen von Vorbestellern und Interessenten ein. Der persönliche Ansatz mit Namensgebung und kleinen Geschenken hilft bei der Marktforschung: „Das Emotionale spielt eine wichtige Rolle beim Auto. Und wir kommen mit unseren Kunden ins Gespräch“, erklärte Schuh. Die Rückmeldungen hätten bereits „einiges korrigiert: zum Beispiel kamen große Menschen beim Einsteigen nur schwer an der Lenksäule vorbei. Das wurde bemängelt“.
Bei der Entwicklung des e.GO Life hat sich Schuh – von Haus aus Produktionstechniker – zunächst auf „die Architektur des Autos mit seiner Größe und seinem Leistungsbereich“ konzentriert. Die Basis bildet ein modulares Elektroauto-Konzept. „Wir haben ein Chassis aus Aluminium- und Stahl-Profilen, die mit Plastikteilen beplankt werden, die nichts tragen“, erläuterte Schuh. Die Entscheidung auf Heckantrieb zu setzen sei gefallen, da man so mit einem viel kleineren Aggregat auskomme als bei einem Frontantrieb.
Obwohl der Life auf den ersten Blick als Kleinwagen zu erkennen ist, ist das Auto nur zwei Zentimeter flacher als ein Porsche Macan. Der Klein-Stromer wird daher laut Schuh „die Bequemlichkeit eines SUV haben mit der höheren Sitzposition und der bequemen Höhe beim Ein- und Aussteigen“.
Der e.GO-Mobile-Gründer räumte ein, dass er als „Entwicklungschef eines großen Autobauers“ den e.GO Life nicht gewagt hätte. Große Autokonzerne könnten „mit ihren Großstrukturen vom Presswerk für Karosserieteile bis zum Vertrieb heute einen Elektrokleinwagen praktisch nicht wirtschaftlich bauen“. e.GO Mobile hingegen sein nicht auf „eine riesige Infrastruktur“ angewiesen.
Schuhs erklärtes Ziel ist, „der wichtigsten Industrie der deutschen Volkswirtschaft zu helfen“. Seine Aufgabe als Professor sei „auch, dass Relevantes umgesetzt wird“. Manchmal glaube man Forschern jedoch nicht. “Dann sind wir ein bisschen beleidigt, dann strengen wir uns besonders an und sagen: Wir akzeptieren ein Nein nicht als Antwort.“
Hans Tesla meint
Tolles Video.
Ein Prof. führt die gesamte Autoindustrie vor, was die Marktlage und Nachfrage angeht…
Da kann ja der Schummel-Müller wieder wie ein zorniger Schulbub aufstampfen und sagen „aber wir haben doch einen el. Kleinwagen, nur die dummen Kunden wollen ihn nicht. Deswegen wollen wir ihn auch nicht ausliefern. Zuerst die blöde Post und nun auch noch ein el. „Volkswagen“ von e.go für die Stadt. Das macht ja gar keinen Spaß mehr… Ich will doch mehr sauteuere SUV für die Stadt verkaufen…mannnnoooo“.