BMW, Daimler, General Motors, PSA, Renault-Nissan-Mitsubishi, Toyota, Volkswagen und weitere große Autohersteller haben angekündigt, Milliarden in neue leistungs- und reichweitenstarke Elektroautos zu investieren. Die weltweit geplanten Aufwendungen für Elektro-Pkw betragen einer aktuellen Analyse nach bereits mindestens 90 Milliarden Dollar.
„Wir werden alles geben“, kündigte jüngst Ford an – der Traditionshersteller will 11 Milliarden Dollar in Elektromobilität investieren. Insgesamt haben US-Autokonzerne einer Auswertung der Nachrichtenagentur Reuters zufolge bisher Investitionen in Elektrofahrzeuge in Höhe von etwa 19 Milliarden Dollar angekündigt. Chinesische Unternehmen wollen 21 Milliarden Dollar investieren, ganz vorne liegen deutsche Autobauer: BMW, Daimler, Volkswagen & Co. haben vor, die Elektrifizierung ihrer Flotten mit 52 Milliarden Dollar voranzutreiben.
Ein Großteil der Summen, die deutsche und US-amerikanische Autohersteller in den Elektroantrieb stecken, ist für den chinesischen Markt bestimmt. Die Volksrepublik fördert E-Mobilität seit Jahren massiv – ab 2019 erstmals mit einer verbindlichen Quote für Elektrofahrzeuge für Hersteller, die in dem Land Autos verkaufen wollen.
Neben vielversprechenden Geschäftschancen auf dem chinesischen Automarkt – der größte der Welt – treiben immer strengere Umweltgesetze in Europa und den USA die Autobranche zur Abkehr von fossilen Kraftstoffen. Zudem haben der Diesel-Skandal und die Popularität von Elektroauto-Pionier Tesla den Widerstand der etablierten Automarken gegen den Umbau ihres Angebots zuletzt deutlich zurückgehen lassen.
Darüber, wann Elektromobilität im Massenmarkt ankommen wird, herrscht noch Uneinigkeit. Während Unternehmen wie Tesla, Renault-Nissan-Mitsubishi und Startups aus den USA oder China auf einen Elektroauto-Boom ab Anfang des nächsten Jahrzehnts hoffen, sind Branchenveteranen wie Toyota deutlich skeptischer: Der Nordamerika-Chef des japanischen Autogiganten Jim Lentz erwartet, dass es noch bis zu zwei Jahrzehnte dauern wird, bis Elektroautos einen Marktanteil von vier bis fünf Prozent erreichen.
Leonardo meint
Interessant wäre wieviel mehr in die Forschung/Entwicklung für Verbrenner gesteckt wird. Ich gehe von Faktor 10 aus.
Redlin, Stefan meint
Klingt nach viel, ist es aber nicht. Trotzdem ist das zu begrüßen und würde das Angebot erheblich ausbauen, wodurch sich dann E-Autos auch erheblich weiter ausbreiten und oder durchsetzen werden in den Gesellschaften dieser Länder.
Entscheidend ist aber vor allem, dass alle Hersteller diese Fahrzeuge medial genau so offensiv bewerben wie ihre sonstigen Produkte. Davon ist jedoch überhaupt nichts zu bemerken. Man hat fast den Eindruck des Totschweigens. Uninformierte Menschen werden aber weiter ihre Vorbehalte gegen diese Technik pflegen, statt sich dieser zu nähern. Da muss noch viel getan werden.