BMW hat verkündet, die Anteile von Sixt an dem gemeinsamen Carsharing-Anbieter DriveNow zu übernehmen. Der süddeutsche Autokonzern will mit dem Kauf seine Entwicklung hin zu einem „kundenzentrierten Mobilitätsunternehmen“ vorantreiben. BMW zahlt Sixt für seinen 50-Prozent-Anteil 209 Millionen Euro, berichtet das Handelsblatt. Die Kartellbehörden müssen dem Verkauf noch zustimmen, dies werde im Lauf des zweiten Quartals erwartet.
„Mit DriveNow haben wir in den vergangenen sieben Jahren eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte geschrieben. Das haben wir der Leistung der DriveNow-Mitarbeiter und der hervorragenden Zusammenarbeit mit unserem Joint Venture-Partner Sixt zu verdanken. Sixt wird für uns auch künftig ein starker Partner bleiben“, sagte BMW-Vorstand Peter Schwarzenbauer.
Mit der Komplettübernahme von DriveNow räumt BMW eine zentrale Hürde für einen Zusammenschluss mit dem Konkurrenten Car2Go von Daimler aus dem Weg. Die Gespräche über eine Fusion von DriveNow und Car2Go befinden sich Medienberichten zufolge kurz vor dem Abschluss. Die neue Gesellschaft wird laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeine Zeitung unabhängig agieren, die beiden Autokonzerne aber als Großaktionäre weiter an Bord bleiben. Die Marken DriveNow und Car2Go sollen weitergeführt werden.
DriveNow wurde 2011 als CarSharing-Joint Venture der BMW Group und Sixt SE gegründet. Den Service nutzen bereits über eine Million Kunden in dreizehn europäischen Metropolen. Die Flotte umfasst europaweit mehr als 6000 Fahrzeuge der Marken BMW und MINI. An allen DriveNow-Standorten stehen den Nutzern elektrische BMW i3 zur Verfügung.
„Mit der Elektroflotte von DriveNow haben unsere Kunden in 2017 über 8 Millionen Kilometer zurückgelegt und damit mehr als 200 Mal die Erde mit elektrischem Antrieb umrundet. DriveNow entlastet nicht nur das Verkehrsaufkommen und die Parkplatzsituation im urbanen Raum, sondern hilft auch der Elektromobilität zum Durchbruch“, so DriveNow-Chef Sebastian Hofelich. Den Anteil an Elektroautos will er künftig weiter ausbauen.
Chris meint
Ja, bitte auch das Geschäftsgebiet in Berlin vergrößern. Nicht nur im S-Bshn-Ring.
Priusfahrer meint
Bei einem Zusammenschluss zweier großer Konzerne verliert der eine,
der andere gewinnt hinzu. Insofern finde ich es schade für BMW, daß
es so einer Zusammenarbeit kommt. Oder sollte man besser
sagen, sich über den Tisch ziehen ließ?
Börsenanalysten sagen Daimler, unabhängig dieser Transaktion, zwar
starken wirtschaftlichen Zugewinn zu, aber ich glaube, daß BMW auf
dem besseren Weg ist, da wie wir erfahren haben, mehr Wissens-Potential
vorhanden ist.