Der Daimler-Konzern richtet seine Marken Mercedes-Benz und Smart derzeit verstärkt auf Elektromobilität aus. Bei Mercedes stehen neue, rein elektrische Autos und Plug-in-Hybride im Mittelpunkt, Smart wird sich mittel- bis langfristig voraussichtlich exklusiv Strom-Antrieben zuwenden. Daimler warnt, dass es dadurch zu Problemen bei seinen Stamm-Zulieferern kommen könnte.
„Aufgrund der geplanten Elektrifizierung neuer Modelle und der sich von Diesel- zu Benziner-Autos verschiebenden Nachfrage ist vor allem die Autosparte von Mercedes-Benz mit dem Risiko konfrontiert, dass Daimler von seinen Zulieferern neue Komponenten-Volumen benötigt“, so der süddeutsche Autokonzern in seinem Jahresbericht.
Daimler warnt seine Aktionäre, dass es künftig bei einzelnen Zulieferern „zu einer Über- oder Unterauslastung der Produktionskapazitäten“ kommen könnte. „Wenn Zulieferer ihre fixen Kosten nicht decken können, besteht das Risiko, dass sie Ausgleichszahlungen fordern.“ Zudem könnte es für Daimler erforderlich werden, Zulieferer beim Ausbau ihrer Produktion finanziell zu unterstützen.
Daimler wies in seinem Jahresbericht auch auf einen „starken Wettbewerbsdruck“ durch den internationalen Automobilmarkt bei Rohstoffen hin. Die dadurch entstehenden höheren Kosten bei der Rohstoff- und Materialbeschaffung könnten nur zum Teil durch höhere Fahrzeugpreise ausgeglichen werden. Daimler hatte bereits Ende 2017 mitgeteilt, dass das Gewinnwachstum in diesem Jahr wegen der erhöhten Investitionen in Elektromobilität und weitere Zukunftstrends niedriger ausfallen wird.
Leotronic meint
Bald beginnt die Suche nach den Schuldigen :-)
H2O3 meint
Das ist alles schon Vorgeplänkel für die Verhinderung der anstehenden Strafzahlungen ab 2021 wegen verfehlen der Grenzwerte!
Zu doof, zu spät, zu falsch geplant! Das ist ist der Kern dieser Offenbarung!
Teilweise entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Jensen meint
Ob Daimler auch das alles entscheidende Risiko auf dem Schirm hat, dass sich die Kundschaft (E-)Fahrzeuge beim Wettbewerb beschafft ? Im Übrigen ist es die ganz normale Managerpflicht und Bringschuld des Unternehmens, dafür zu sorgen, dass die benötigten Mengen von allen „Zutaten“ für die Produktion zur rechten Zeit am rechten Ort sind. Bei der Koordination der Zulieferer und deren Subsubunternehmer klappt es doch seit langer Zeit auch bestens, dass jede Schraube just in time am Band angeliefert wird.
Leotronic meint
Jaja, Vorreiter. Aber in die falsche Richtung.
Redlin, Stefan meint
Mein wöchentlicher Einkauf zieht auch Beschaffungsrisiken nach sich. Was sind des das für Binsenweisheiten von solchen Leuten ?
Peter W meint
Daimler warnt seine Aktionäre. Das betrifft also nur Leute die schon ne Menge Kohle angehäuft haben.
Für mich ud andere Durchschnittsverdiener also unwichtig.
Mini-Fan meint
Er MUSS sie vielleicht vor zu hohen Gewinnerwartungen in der Zukunft warnen!?
Wenn e-Autos vielleicht nicht in der erwarteten Menge oder aber nur zu teuer produziert werden können. Oder weil deshalb das Risiko von CO2-Strafzahlungen durch die EU erhöht sein könnte?
Allerdings auch für uns („Durchschnittsverdiener“) insofern wichtig, als daß die Endpreise der e-Autos von den Beschaffungskosten der Rohstoffe für die Akkus indirekt sehr wohl abhängig sein werden.
Steve meint
Zulieferer also deren Chefetage) sind ja nicht ganz so gnadenlos abhängig, wie Mitarbeiter der Hersteller.
Ein Zulieferer, der sich nicht ausmalen kann, was auf ihn zukommt, ist doch schlicht selber schuld. Wer heute Auspuffanlagen herstellt und praktisch kein zweites Standbei hat (außer vielleicht Benzin-Standheizungen), der sollte nicht irgendwann überrascht aufwachen und feststellen, dass an den verdammten Elektroautos keine Auspuffanlagen benötigt werden.
Das ist doch alles Panikmache mit Minimalargumenten! Bedauerlich.
Albert Mayer meint
Ich vermute dass die Daimleraussage sogenannte „Take-or-Pay“- Verträge beschreibt.
Wenn also der Abnehmer nicht die vertraglich festgelegte Menge abnimmt weil z.B. der Markt bei Dieselfahrzeugen einbricht, ist er vertraglich verpflichtet die deswegen nicht gedeckten Fixkosten des Zulieferers sowie dessen entfallenen Gewinn zu ersetzen. Das passiert sicher gerade bei den Komponenten für den Diesel.
Umgekehrt haben die Zulieferer wohl Probleme der steigende Nachfrage nach Benzinerkomponenten nachzukommen. Da muss Daimler wohl eine Art Investitionszulage einbringen damit die das stemmen können.
MM meint
Es sind jetzt schon JAHRE vergangen, Daimler hat also JAHRELANG nicht mit seinen Zulieferern gesprochen und den Wandel vorbereitet??
Tja, einfach sehenden Auges in den Abgrund….
Genau so sieht Kurzsichtigkeit aus.
zum Glück gibt es noch Autobauer mit Visionen… Und die Visionen setzen gerade zum Überholen an.
150kW meint
Du konntest vor etlichen Jahren also schon genau sagen welcher Fahrzeugtyp mit welcher Motorisierung sich in welchen Stückzahlen heute verkauft?
151kW meint
Ja, das konnten hier alle.
150kW meint
Ja, genau wie alle hier schon lange wussten das Audi 2017 pleite geht und Musk wusste das er 2014 1000 Fahrzeuge in Deutschland pro Monat absetzen wird :) War alles ganz offensichtlich.
Mini-Fan meint
DAS Gefühl habe ich bei den Usern von ecomento.de auch!
Frage mich dauernd, warum nicht DIE in den Vorständen der deutschen Automobilhersteller sitzen.
E.OFF meint
Deshalb ist jetzt ganz wichtig das wir unsere Manager und Aktionäre unterstützen und Spendenkonten einrichten um den entgangenen Gewinn wieder auszugleichen…
An dem ganzen ist nur Tesla schuld, vielleicht sollten die Manager und Aktionäre Tesla verklagen… vielleicht hilft auch schon eine psychologische Betreuung…
Mini-Fan meint
„Wer Visionen hat, der sollte zum Arzt gehen“
Düsentrieb meint
1.) Wer zuletz kommt mahlt auch zuletzt
2.) den letzten beißen die Hunde
3.) Von wegen Rohstoffbeschaffungsprobleme: Hat Daimler schon Aktien in der Festkörpertechnik oder verschlafen Sie die Zukunft da auch schon wieder.
Mini-Fan meint
zu 1) diese Weisheit mag gegolten haben, wenn man in der DDR in der Schlange nach Bananen anstand
zu 2) du meinst, z.B. VW? Du wirst dir noch sehr die Augen reiben müssen (und ich bin kein VW-Freund!)
zu 3) durch den Kauf von Aktienpaketen erwirbt man noch lange kein know-how. Und Mercedes scheint die Zukunft schon 130 Jahre lang „verschlafen“ zu haben (und ein Mercedes-Freund bin ich auch nicht!)
Landmark M3 meint
zum Thema Rohstoffe und Akku.
Habe einen Artikel vom Renault Chef gelesen, da wurde auch von Rohstoffen gesprochen, nur seltsam das er diese Lage viel entspannter sieht.
Ghosn sagte auch, dass er sich keine Sorgen über die steigenden Rohstoffkosten für Batterien mache:
„Der Anstieg der Rohstoffkosten würde durch viel besseres Know-how kompensiert, wie Batterien effizienter hergestellt werden können und wie ein Teil der in die Batterien eingehenden Rohstoffe ersetzt werden kann“
Mini-Fan meint
Es ist auch denkbar, daß derjenige, der sich heute für einen langen Zeitraum Rohstoffe wie Lithium oder Kobalt „sichert“, irgendwann darauf sitzen bleibt – weil es dann vielleicht ganz andere, bessere Techniken geben wird, die diese nicht mehr benötigen.
Und bei „steigenden Rohstoffkosten“ werden Alternativen umso interessanter.
Dieselfahrer meint
Exakt. Also: Nichts genaues weiss man nicht, ausser das bei technologischen Umbrüchen die Unsicherheit steigt. Und die Anzahl der Besserwisser.
Michael meint
Und genau hier werden sich die Deutschen Hersteller ins Knie schießen.
Kompetenz entwickelt man nur, wenn man die Batterien praktisch weiterentwickeln kann, sprich wenn es eigene Autos gibt, die herumfahren und die Daten über Batterieverschleiß usw senden.
Der Preis der Zellen ist dann sekundär, wenn man technisch einfach nicht auf der Höhe ist.
150kW meint
Und? Haben doch alle deutschen Hersteller E-Autos mit Online-Funktion auf der Straße.
Grundsätzlich sollte man die Verschleißfrage aber schon weitestgehend geklärt haben bevor man die Autos auf die Straße schickt.