Die Kantonspolizei Basel-Stadt hat angekündigt, sieben ausgediente Diesel-Kombifahrzeuge durch Elektroautos vom Typ Tesla Model X 100D zu ersetzen. Die Gesamtkosten der neuen Einsatzfahrzeuge sollen trotz einem Mehrpreis von umgerechnet knapp 42.000 Euro pro Stromer im Vergleich mit den bisher eingesetzten Autos geringer ausfallen.
„Das Modell überzeugt punkto Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz, eignet sich dank hoher Nutzlast und viel Stauraum sowie sehr guten Fahreigenschaften für die Verwendung als Alarmpikett-Fahrzeug“, teilte die Polizeibehörde mit. Das Model X in der Ausführung 100D fährt mit einer Batterieladung 565 NEFZ-Kilometer weit – Fahrzeuge des Alarmpiketts legen im Durchschnitt 200 Kilometer pro Tag zurück.
Dass die Batterie-Autos von Tesla die Anforderungen des Alarmpiketts erfüllen, sei im Vorfeld durch Praxistests sichergestellt worden, erklärte die Kantonspolizei. Mehr Stauraum und eine höhere Nutzlast würden zusammen mit dem Ausbau der Fahrzeuge nach den Bedürfnissen der Einsatzkräfte große Vorteile bieten. Die bessere Fahrleistung wirke sich etwa bei Dringlichkeitsfahrten zugunsten der Fahrsicherheit aus. Darüber hinaus komme man mit der Anschaffung der angestrebten Vorbildfunktion der Kantonsverwaltung nach.
Verglichen mit den bisher eingesetzten Fahrzeugen sei das Tesla Model X in der Anschaffung mit 140.000 Franken inklusive Ausbau zwar 49.300 Franken teurer, so die Polizeibehörde, dafür würden aber die Betriebs- und Unterhaltskosten günstiger ausfallen. Später sei zudem mit einem deutlich höheren Wiederverkaufswert zu rechnen.
Ihre neuen Elektroautos bezieht die Kantonspolizei Basel-Stadt von der holländischen Sicherheitsfirma Force Pro, die weltweit im Auftrag von Tesla deren Fahrzeuge für den Bereich Sicherheit modifiziert. „Ein konventionelles Fahrzeug bringt die Polizisten von A nach B. Was die Basler Polizei jetzt kauft, ist ein Laptop auf Rädern“, sagte Force-Pro-Verkaufsleiter Theo Karafantis der bz Basel. Die Polizei sei mit den Spezial-Stromern auch für künftige Herausforderungen gerüstet, etwa die Bekämpfung von Drohnen. „Aber auch bei einem einfachen Verkehrsunfall wird es mit dem Bordcomputer viel einfacher sein, die Daten aufzuzeichnen“, so Karafantis.
Matthias meint
ist natürlich klar das die Polizei sich nicht zum Laden an die SC stellt. die sind ja bekanntlich nicht für Dienstleister gedacht ;-)
Leonardo meint
Was alles möglich ist in einem Land ohne Verbrenner-Lobby!
Aber warum Model X und nicht Model S. Wäre viel günstiger.
JoSa meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Jürgen S. meint
Die Fahrzeuge sind leider noch nicht verbindlich bestellt worden. Die Schweizer Partei SVP hat angedroht, eine sogenannte Interpellation gegen die Beschaffung zu erheben weil die CO2 Bilanz nicht viel besser sei, als die eines Verbrenners wegen CO2 Ausstössen bei der Herstellung der Akkus und bei deren Entstorung. Zudem sind die Foren der Schweizer News Seiten 20min, tagesanzeiger und anderen, voll von Anti-Tesla und Anti-E-Mobilitäts Bashing. Dort werden unter mehreren Artikeln teils abenteuerliche und unsachliche Behauptungen aufgestellt, um die Stimmung gegen E-Mobilität und Tesla anzuheizen.
Think -> Leaf -> Tesla owner meint
Mein Eindruck war, dass in den 20Minuten-Kommentaren insbesondere viele Neider dummes Zeugs schrieben. Aber es hatte auch sehr viele positive Stimmen!
Als überzeugter und begeisterter Model S-Fahrer hatte auch ich den Entscheid der KaPo BS begrüsst, muss hier aber anfügen, dass es mit „hohen Kilometerleistungen“ etwas schwierig werden dürfte, in einem Kanton, der lediglich 3 Gemeinden auf 37 km2 aufweist…..
Sicher werden sich die Polizisten um die 7 Model X reissen – was insofern von Vorteil sein wird, dass damit eine hohe Polizeipräsenz stattfindet, was sich entsprechend positiv auf die Kriminalitätsprävention auswirken wird.
Fra. meint
49.000,- teuere und 200 km am Tag und das ganze auch noch wirtschaftlicher! Also ich bin auch vom E Auto überzeugt aber hier hat schon jemand den ganz rosaroten Bleistift gespritzt um das schön zu rechnen!
Swissli meint
Naja, nach 292’000 km (4 Jahren) ist ein Verbrenner wohl durch (trotz hoher Unterhaltskosten). Die Chancen, dass der Tesla noch ein paar Jahre länger fährt, stehen ganz gut.
Und allein schon in den 4 Jahren sind die Mehrkosten Dank tieferer Energiekosten und Unterhalt reingeholt.
Bei hohen Jahreskilometerleistungen rentiert sich ein E-Auto umso mehr.
Jürgen S. meint
Ich bin auch davon überzeugt, das die TCO bei einem Model X deutlich tiefer sind als bei grösseren Polizeifahrzeug-SUV’s auf Verbrenner Basis, aber die meisten Leute in den Foren der Schweizer Zeitungen scheinen sich nur für die Anschaffungskosten zu interessieren, werfen der Polizei Luxus und Geldverschwendung vor und schlagen vor, statt einem Tesla günstigere Renault Elektrofahrzeuge zu kaufen. Konkrete alternative Modellnamen und echte Fakten liest man wenig bis garnicht. Im Tagesanzeiger Forum schrieb sogar jemand, dass Elektrofahrzeuge mehr Feinstaub ausstossen als Verbrenner wegen des höheren Bremsverschleisses, der wiederum auf das höhere Gesamtgewicht des Fahrzeugs zurückzuführen sei. Und Model X Akkus halten nur zwei bis zweieinhalb Jahre, danach müssen sie für 80.000CHF getauscht werden. Eigentlich könnte man über diesen Unsinn lachen, aber hinter diesen Kommentaren stecken echte unaufgeklärte Bürger aus einem Land mit relativ starker Elektromobilität trotz praktisch nicht vorhandener Förderung. Aufgeheizt werden die Bürger von rechten konservativen Politikern, die immer wieder gerne die berühmte Schweden-Studie referenzieren. Traurig sowas :-(
Swissli meint
Ich weiss, es ist traurig. Tröstend und amüsierend zugleich: all diese „Pferdekutschendenker“ werden in ein paar Jahren auch ein E-Auto fahren.
PS: in meinem Kanton fährt die Polizei auch ganz selbstverständlich mit BMW X5 herum…. den könnte man dann auch mit Tesla X ersetzen.
Hans Meier meint
Ich bin sicher dass das ganze auch aus Deutschland Lobbygesteuert wird. Man hört vorallem viel von den Gegner der E Mobilität, weil der Auto Status (auf Pump) eben bedroht wird wenn was besseres (E-Cars) kommen. :) Es gibt zum Glück auch viele vernüftige Leute die es Verstanden haben. Die Verkaufszahlen der Teslas im hochpreisigen Segment zeigen das. :)
Jürgen S. meint
@Swissli: In meinem Kanton wird mit 5er und X5er gefahren. In Basel soweit ich mich erinnere genauso :-) Insofern sehe ich da kaum höhere Anschaffungskosten.
Ich habe die Interpellation der SVP gefunden: http://www.svp-basel.ch/uploads/media/Ip_Wehrli.pdf
Die beziehen sich sehr viel auf die Luxemburger Tesla’s die noch nicht abgenommen, vom TÜV geprüft und im Einsatz wären.
Wännä meint
Weiß der Wehrli denn auch, dass zur Herstellung von einem Liter Sprit an die zwei Kilowattstunden Strom benötigt werden? Wie rechnet sich denn DANN seine „spezielle“ CO2-Bilanz? ;-)
M3-CH meint
Zitat: „unaufgeklärte Bürger aus einem Land mit relativ starker Elektromobilität trotz praktisch nicht vorhandener Förderung.“
Das stelle ich sogar immer wieder auf der Arbeit fest. Ich fahre ein Model S und nur einige wenige Arbeitskollegen hier in der Schweiz sind ernsthaft interessiert und offen gegenüber dem Thema Elektromobilität. Der grosse Rest ist einfach nur ahnungslos, erzählt aber jeden Stammtisch Mist auf Basis von Halbwissen, das sie irgendwo in der Gratiszeitung 20Min oder sonstigen „Fachzeitschriften“ aufgeschnappt haben. Ich ahne jetzt schon wie es kommen wird: in 3-4 Jahren fahren die dann alle Elektroautos und erzählen mir wie toll das ist, dass man rekuperieren kann. Wie unglaublich die Beschleunigung ist und wie günstig man doch im Vergleich zu einem Verbrenner TCO gerechnet fährt. All dies auf eine Art als wäre es dann etwas ganz Neues….
Die meisten Menschen gehen Tag für Tag mit einem unglaublichen mentalen Scheibenwischer durch die Welt und lassen sich viel zu stark von den Medien in ihrer Meinung beeinflussen ohne sich überhaupt etwas tiefer mit den Themen auseinander gesetzt zu haben. So mancher verbale oder schriftliche „Erguss“ einer Meinung ist dann einerseits sehr amüsant und andererseits einfach nur schade. Würden die Leute nicht alles glauben was die Medien schreiben, sondern mehr auf ihre persönlichen Erfahrungen vertrauen (…und wenn sie zu einem bestimmten Thema keine Erfahrung haben, einfach die Schnauze halten)… würden sich solche hartnäckigen falschen Gerüchte über Elektromobilität nicht halten.
Was soll’s, E-Mobilität in Massen wird die nächsten Jahre kommen, die grosse Menge ist sich dessen nur noch nicht bewusst…und daran kann auch die SVP nichts ändern…
Daniel meint
Endlich – bravo. Wann folgen andere Städtekorps? Warten die noch auf Angebote der bisherigen Zulieferer aus DE?
Hans Meier meint
Finde ich super :) Die“Autopartei“ bei uns ist aber nicht glücklich, Aussage von denen, „man hätte auch warten können, bis die “ Etablierten“ was liefern.“ :D Switzerland is Teslaland :)
M3-CH meint
haha, die „Etablierten“….wenn ich da nur dran denke….Wieviele Skandale brauchen die Leute noch um endlich mal umzudenken? :-)
Die Schweiz mag ja ein Land ohne Autoindustrie sein, aber auch hier gibt es genug „Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht“-Typen, die mit Scheuklappen durchs Leben rennen und am liebsten in der Vergangenheit stecken bleiben… :-)