Das im US-Tech-Mekka Silicon Valley angesiedelte Elektroauto-Startup SF Motors – eine Tochter des chinesischen Autokonzerns Chongqing Sokon – hat einen Ausblick auf sein Elektroauto-Portfolio gegeben. Der erste Stromer des Unternehmens, der Kompakt-SUV-Crossover SF5, soll im nächsten Jahr starten. Neben alltagstauglicher Reichweite verspricht SF Motors für seine Batterie-Autos Leistung auf Sportwagen-Niveau und fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme.
Für seinen Einstieg in die Automobilindustrie hat SF Motors in den vergangenen beiden Jahren zahlreiche Experten angeworben, weltweite Forschungs- und Entwicklungs-Standorte – auch in Deutschland – etabliert und Produktionsanlagen in den USA und China aufgebaut. Zu den Technik-Partnern gehören unter anderem Bosch, Infineon, Samsung SDI und Siemens.
Mit Martin Eberhard ist auch ein Mitgründer von Tesla bei SF Motors mit an Bord. Eberhard gründete 2016 die Firma InEVit mit Fokus auf Batteriesystemen für elektrische Autos. Im vergangenen Jahr sicherte sich SF Motors durch die Übernahme von InEVit die Dienste von Eberhard. „Wir entwickeln ziemlich tiefgreifende Technologien für Elektroauto-Architekturen mit dem Ziel, Batteriesysteme so kosteneffizient, sicher und zuverlässig wie möglich zu machen“, so Eberhard Anfang des Jahres.
SF Motors setzt auf eine eigenentwickelte Fahrzeug- und Antriebstechnologie, die auf Elektromobilität, autonomes Fahren und Konnektivität ausgelegt ist. Das System erlaubt den Einsatz eines oder mehrerer E-Motoren mit einer Einzelleistung von 100 bis 400 kW. Damit sollen über 1000 PS Leistung und eine Beschleunigung von 0-100 km/h in unter drei Sekunden geboten werden können.
Auch die Batterien und die darin enthaltenen Zellen wurden von SF Motors selbst entwickelt. In einem ersten Schritt sollen Reichweiten von über 500 Kilometern möglich sein. Für die Zukunft forscht SF Motors an neuen, direkt in das Chassis integrierten Akkus. Ausgediente Batterien will das Unternehmen zu Energiespeichern für zuhause und den gewerblichen Einsatz aufbereiten.
Die Stromer von SF Motors werden ab 2020 Systeme für „schützende Autonomie“ bieten, die eine komfortable, sichere Fahrt mit möglichst geringem Input der Insassen ermöglichen sollen. Die Produktion des SF5 soll noch in diesem Jahr sowohl in den USA wie auch in China starten. Der große SUV-Crossover SF7 kommt etwas später auf den Markt. SF Motors peilt zunächst eine Jahresproduktion von 200.000 Fahrzeugen an. Wann es in Europa losgehen soll, ist noch offen.
Jemand meint
Reichweite und alles klingt ja ganz gut, die 200.000 Stk/Jahr klingen ambitioniert, aber sind definitiv ehrenhafter als die 20 bis 40 tausend gewisser anderer Hersteller.
Und die Fahrzeugfront geht auch voll klar.
aber wer zum Geier wird denn bei der fensterlinie freiwillig hinten sitzen wollen? und eine ‚gemeinsame optische Linie‘ in allen Ehren, aber die Unterschiede auf die Länge vor und hinter den Türen zu beschränken und sonst stilistisch und charakterlich beinahe keinerlei Differenz ist nicht gerade was ich als gestalterische Raffinesse bezeichnen würde…
zu guter letzt dürfte aber der Preis entscheiden, und die maximale Ladeleistung wäre auch „spannend“ ;)
Carlo meint
Und was soll das Gute Stück nun kosten?
Die genannten Informationen hören sich ja bis jetzt äußerst vielversprechend an. :-)
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Überall entstehen neue, dynamische Automobilfirmen, den klassischen Anbietern entgleitet der Markt zunehmend. Nicht alle neuen werden überleben, aber die Karten werden neu gemischt. Das kommt davon, wenn man sich zu lange auf seinen Erfolgen ausruht. VW müsste die Situation bekannt vorkommen, als man den Wechsel vom Käfer hin zum Golf fast nicht mehr geschafft hätte.