Matthias Zink, Vorstand Automotive der Schaeffler AG, hat im Gespräch mit der Branchenzeitung Automobil Industrie über den neuen Unternehmensbereich Elektromobilität, dessen Hochlauf und die Zukunft von Verbrennungsmotoren gesprochen.
Schaeffler erwartet, dass im Jahr 2030 rund 70 Prozent aller Neuwagen elektrifiziert sein werden. „Wir gehen davon aus, dass im Jahr 2030 rund 30 Prozent der weltweit neu zugelassenen Fahrzeuge von einem Verbrennungsmotor angetrieben werden, 40 Prozent von einem Hybridantrieb und 30 Prozent rein elektrisch“, so Zink.
Der für das nächste Jahrzehnt erwartete Boom von Autos mit E-Motor hat Schaeffler dazu veranlasst, einen eigenen Unternehmensbereich Elektromobilität ins Leben zu rufen. Dazu Zink: „Wir geben dem Thema damit einen unternehmerischen Charakter – nicht mehr nur einen Forschungs- und Entwicklungscharakter.“ In dem im Januar gestarteten Bereich bündelt Schaeffler „sämtliche Produkte und Systeme für hybride und rein elektrisch betriebene Fahrzeuge einschließlich deren Engineering“.
Eine „starre Abgrenzung“ von E-Mobilität zu anderen Unternehmensbereichen hält Zink nicht für nötig, da Schaeffler bei Verbrennungsmotoren „zunehmend hybridisiert denken“ müsse. Er betonte, dass der Zulieferer sich „nicht gegen die etablierten Bereiche entschieden“ habe. „Vielmehr haben wir uns für einen neuen Bereich entschieden, um die etablierten zu stärken“, sagte er. Die neue Struktur diene vorrangig dazu, das Know-how bei Elektroantrieben zu „fokussieren“.
Bis 2020 will Schaeffler 500 Millionen Euro in Elektromobilität investieren. „Sollte es eine Korrektur geben müssen, dann eher nach oben“, unterstrich Zink. Beim Hochlauf von elektrifizierten Autos rechnet er vor allem bei 48-Volt-Mildhybriden mit einer hohen Dynamik. Die E-Mobilität sei „ein sehr hart umkämpfter Markt“, so Zink, 2020 wolle Schaeffler aber bereits „mindestens 15 Prozent des Gesamtumsatzes des Automotive-OEM-Geschäfts“ mit Produkten und Systemen für hybride und rein batteriebetriebene Fahrzeuge generieren.
Uwe meint
„Prognosen sind vor allem deshalb schwierig, weil sie die Zukunft betreffen,“ sagte Mark Twain.
Schäfflers Prognose: 70 % Verbrenner (30 + 40) und 70 % Elektro-Antriebe…(40 + 30)
also für alle Kunden sehr optimistisch.
Sehr klug formuliert. Der Vertrieb freut sich.
Peter W meint
Die Vorhersagen zur Zukunft waren schon immer falsch. Warum sollte ausgerechnet diese stimmen.
Dass in 12 Jahren die deutschen Hersteller 30% BEVs bauen wage ich zu bezweifeln. Hybride sind ohnehin keine Elektroautos, sondern nur „auf dem Papier CO2 reduzierte Verbrenner“.
Im Übrigen nehmen sich die deutschen Autobauer viel zu wichtig. Laut Wikipedia werden weltweit rund 90 Millionen Fahrzeuge im Jahr gebaut. In Deutschland werden 5,5 Millionen PKW pro Jahr gebaut, die dann zu xx% elektisch fahren. Global betrachtet ist es also egal, ob unsere Hersteller 10, 30 oder 90% BEV bauen. Der Klimawandel, um den es ja im Kern geht, ist nicht mehr abzuwenden.
Tim Leiser meint
Ich empfehle dazu im Internet Vorträge von Tony Seba zu gucken…
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Eine „starre Abgrenzung“ von E-Mobilität zu anderen Unternehmensbereichen hält Zink nicht für nötig, da Schaeffler bei Verbrennungsmotoren „zunehmend hybridisiert denken“ müsse.
Wer heute sich mit „zunehmend hybridisiert denken“ beschäftigt, sagt ganz klar, wo er sich heute gedanklich befindet. Hybride sind die Tranquilizer des VDA, die Chinesen dagegen geben sich nicht mit Drogen ab. Und dann 48 Volt-Technik: heute gibt bereits Rasenmäher mit 80 und 120 Volt Akkus. Im übrigen ist bei Stihl der Geschäftsbereich mit Akku-Gartengeräten der am stärksten wachsende.
150kW meint
„…die Chinesen dagegen geben sich nicht mit Drogen ab“
Wie kommt es dann das die Chinesen Plug-In Hybride fördern und Plug-In Hybride wie BYD Song und BYD Qin auf den vorderen Plätzen der Zulassungszahlen von NEVs laden?
Der Statistiker meint
„Schaeffler erwartet, dass im Jahr 2030 rund 70 Prozent aller Neuwagen elektrifiziert sein werden.“
Und „wo“ bitteschön?
Wenn man nicht dazu sagt für welchen Markt (DE, Europa, weltweit, eigene Kunden… ?) das zählen soll, kann man sich nachher aussuchen was man gemeint hat :-)
Diese „Prognose bis 2030“ ist für die führenden E-Auto-Länder gedacht:
http://www.marzy.at/das-elektroauto/statistiken-und-infos/
Leotronic meint
30-40-30 % Vertelung ist geschickt formuliert. Da ist nach allen Seiten um 10% Platz und man liegt immer noch richtig.
ulli0501 meint
Hallo zusammen,
schicke Prognose:
Schaeffler erwartet, dass im Jahr 2030 rund 70 Prozent aller Neuwagen elektrifiziert sein werden. „Wir gehen davon aus, dass im Jahr 2030 rund 30 Prozent der weltweit neu zugelassenen Fahrzeuge von einem Verbrennungsmotor angetrieben werden, 40 Prozent von einem Hybridantrieb und 30 Prozent rein elektrisch“, so Zink.
Schade das 2030 Schaeffler immernoch ewartet das die deutschen Automobilhersteller 30% Verbrenner bauen, verkaufen und jemand die dann noch jemand zulässt > vermutlich werden das dann die Hersteller selber sein.
Das 2030 alle anderen außer VW Group, BMW und Daimler wirklich 40% Hybride und nur 30% Elektros bauen, verkaufen und zugelassen werden halte ich für optimistisch. Aber gut jeder malt sich seine Welt wie sie Ihm gefällt.