Elon Musk bleibt Tesla-Chef, das wurde auf der Hauptversammlung des Elektroautobauers diesen Dienstag beschlossen. Einige wenige Aktionäre, die einen neuen Unternehmenschef sowie die Absetzung enger Vertrauter von Musk forderten, wurden mit großer Mehrheit überstimmt.
Die Musk-Kritiker hatten argumentiert, dass Tesla die Produktionsziele für sein neues Elektroauto Model 3 verfehlt. Der Mittelklassewagen läuft bislang in deutlich geringerer Stückzahl vom Band als vorgesehen. Laut Musk ist die Fertigung nun auf Kurs. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir zum Ende des Monats 5000 schaffen“, sagte er. „Es sind wohl die qualvollsten und höllischsten Monate, die ich je erlebt habe. Aber ich denke, wir sind auf einem guten Weg“, so Musk weiter.
Tesla steht zunehmend unter Druck, die Aktionären, Kunden und Fans versprochene Großserienproduktion von leistungsstarken Elektroautos zum erschwinglichen Preis umzusetzen. Musk räumte ein, dass Tesla „nicht perfekt“ sei, der E-Auto-Pionier gehe seine Aufgabe aber „mit Leib und Seele“ an. „Bei Tesla bauen wir unsere Autos mit Liebe“, so Musk. „Bei vielen anderen Unternehmen werden sie von der Marketing- oder Finanzabteilung gebaut und haben keine Seele.“
Obwohl bislang deutlich weniger Model 3 vom Band laufen als ursprünglich geplant, kann Tesla bereits erste Markterfolge vorweisen: In den USA haben die Kalifornier eigenen Angaben nach die Mercedes C-Klasse im Segment der mittelgroßen Premium-Limousinen übertrumpft.
Keine neuen Schulden
Musk bekräftigte, sich in diesem Jahr kein frisches Kapital am Finanzmarkt beschaffen zu wollen. Auch eine umfangreiche Neuverschuldung soll vermieden werden. Tesla hat in den vergangenen Jahren zugunsten neuer Modelle und einer weltweiten Expansion umfangreiche Investitionen getätigt, Gewinne standen nicht im Fokus. Die anhaltend hohen Kosten und die stockende Model-3-Produktion hatten zuletzt immer wieder zu Kursverlusten der Tesla-Aktie geführt.
In den nächsten beiden Jahren plant Tesla mit dem SUV-Crossover Model Y und seinem ersten Batterie-Lkw den Vorstoß in neue Segmente. Für 2020 ist zudem die Einführung der zweiten Generation des Roadster vorgesehen – der Ur-Roadster war das erste Elektroauto des US-Herstellers. Musk erklärte, dass es unter seiner Führung kein Elektro-Motorrad geben wird. Als Grund gab er an, dass er als Kind bei einem Motorrad-Unfall beinahe ums Leben gekommen sei.
Komfortableres Laden & realistischere Ziele
Der Tesla-Chef stellte einen weiteren Ausbau des Supercharger-Schnellladenetzes in Aussicht, derzeit werden weltweit fast 10.000 Ladepunkte geboten. Musk kündigte zudem an, die Ladezeiten an den unternehmenseigenen Strom-Tankstellen weiter zu reduzieren. Möglich sei eine drei- oder sogar vierfache Verbesserung, allerdings nur für neue Fahrzeuge. Im Innenraum arbeite Tesla an einer komplett veganen Variante – für einzelne Komponenten der seit 2016 erhältlichen tierfreundlichen Ausstattung wird bislang noch Echtleder verwendet.
Musk gilt als einer der innovativsten und erfolgreichsten Tech-Unternehmer, realisiert seine Ziele jedoch meist mit deutlicher Verspätung. Bei der jüngsten Hauptversammlung gab er zu: „Ich denke, ich habe Probleme mit Zeit“. Er gehe oftmals zu optimistisch an seine Vorhaben heran, wolle künftig aber „soweit es geht“ realistischer planen.
Günne meint
Hi.
Wenn ich hier so lese freut mich das sehr, dass es auch Menschen gibt die wie Musk über den Tellerrant hinaus denken und schauen. Weiter so.
Priusfahrer meint
Elektromotorrad ?
Dann schaut mal daaaa!
https://www.youtube.com/results?search_query=niu+project+x
ducktales meint
auch wenn ich selbst genügend Kritikpunkte finde,
was zählt ist, dass es mehr Vor- als Nachteile gibt…
ich bin gern bekennder Tesla-Fan-Man (für ’nen boy bin ich zu alt‘)
und als Eiche jucken mich die Basher nicht, die vor fremd-und-eigen-jucken nicht mehr wissen, wo sie sich überall dran reiben müssen und sollen ;-)
weitermachen, Tesla, einfach weitermachen *thumbsup*
Thomas R. meint
Das Model 3 ist jetzt das meistverkaufte mittelklasse Fahrzeug in den USA. Vor Audi, BMW, Mercedes, Lexus. Egal welcher Antrieb.
Das wäre doch auch interessant gewesen oder?
ecomento.de meint
https://ecomento.de/2018/06/06/tesla-model-3-ueberholt-premium-konkurrenz-in-den-usa/
VG
TL | ecomento.de
Thomas R. meint
Perfekt. Danke.
Sebastian meint
Schade, dass es kein Motorrad geben wird. Das wäre mein Traum. Motorrad, elektrisch, Tesla.
Miro meint
Hier hatte ich das Gefühl, dass er auch gleichzeitig sagen wollte: Beim Motorradfahren gibt’s grundsätzlich mehr Tote als beim Autofahren. Und sich dann gegen diese Presse à la „Tesla tötet Menschen mit nur 2 Rädern, was ist erst mit 4 Rädern möglich?!“ zu wehren…da hätte ich auch kein Bock.
Sebastian meint
Leider wahr. 15.000 Verbrenner verbrennen jedes Jahr in Deutschland. Aber jeder Tesla, der brennt, ist groß in allen Medien. Wäre jeder brennende Verbrenner in den Medien wären das täglich über 40 Meldungen.
War die Studie, dass auf eine Milliarde ihrer gefahrenen km 2 Teslas verbrennen aber dafür 90 Verbrenner in den Medien? Nö.
Entsprechend gäbe es wohl bei jedem verunglückten Tesla-Motorrad nen riesigen Aufschrei weil sich sonst ja keine Motorradfahrer zerlegen. Aber geil wärs schon.
Klug meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
henry86 meint
Naja, es wäre ja denkbar, dass auch mal noch jemand anderes ein elektromotorrad baut. Muss ja nicht tesla sein.
Einige Hersteller gibt’s ja schon, bislang hat mich jedoch noch nichts davon überzeugt.
Christian meint
Jaaaa, dem Liebsten verzeiht man auch die eine oder andere Macke. Hat der Elon daß so gemeint?
FVK meint
Also die Eingangsrede war schon emotional für EM. Er hat eben ein großes Ziel vor Augen, ein wesentlich größeres als nur Autos zu bauen.
Alle seine Firmen zielen darauf ab, es der Menschheit besser gehen zu lassen.
Es ist momentan wirklich sehr anstrengend das TESLA Bashing zu ertragen.
Ich freue mich auf eine stinkerfreie und leise Automobile Zukunft.
Miro meint
Ich denke, er will damit sagen, dass er sich dessen bewusst ist, dass er zu zeitnah denkt. Ich würde das aber an seiner Stelle überhaupt nicht abstellen. Denn das ist es was Tesla mit so einem hohem Tempo antreibt. SOLL und IST sind für mich persönlich hier auch nicht der Maßstab. Wenn man das Ziel drosselt, drosselt man automatisch auch die Zielerreichung.
Wichtig ist doch: „Schneller“ zu sein als die Konkurrenz, das ist es was für mich zählt. Nicht was versprochen wurde. Und bisher läuft das doch gut.
Ralf Schoch meint
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