Detlef Fischer, Geschäftsführer des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft, hat im Gespräch mit der Bayerischen Staatszeitung ausführlich über erneuerbare Energien, Elektromobilität und Energiespeicher gesprochen.
Der Verkehrssektor ist maßgeblich für den hohen CO2-Ausstoß in einigen bayerischen Städten verantwortlich. Welchen Anteil Batterie-Autos künftig im Pkw-Sektor aufweisen werden, ist für Fischer „eine der spannendsten und für unseren Wirtschaftsstandort entscheidendsten Fragen unserer Zeit“. Wäre er an der Spitze eines der großen Autobauers der Region, würde er „auf jeden Fall keinen Euro mehr in die Weiterentwicklung von hochgezüchteten Verbrennungsmotoren für Pkws“ investieren.
Aktuelle Verbrenner-Fahrzeuge sind laut dem Verbandschef „hauptsächlich Abgasreinigungsanlagen mit fünf Ledersitzen und einem Lederlenkrad“. Seiner Ansicht nach sei bereits heute klar: „Die Zukunft der Individualmobilität auf dem Land wird irgendwie elektrisch sein.“ Neben der Umweltfreundlichkeit hält er auch den Fahrspaß von Strom-Autos für überlegen. „Das einmalige Versenken von X6, Q7 und 911 mit einem Tesla schafft ein wohlig angenehmes Gefühl der Überlegenheit für Monate“, so Fischer, der selbst Tesla-Fahrer ist.
Mit Blick auf die Energiewende in Deutschland sagte Fischer, dass es „mit dem Abgreifen von Fördermitteln auf Kosten anderer für die eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach und dem Abschalten der Kernkraftwerke“ nicht getan sei. Die Energiewende fange „jetzt eigentlich erst an“ und werde für viele in unterschiedlichsten Bereichen „sichtbar und damit unbequem“. Dass die Energiepreise in den letzten Jahren „relativ niedrig“waren, habe zuletzt allerdings „den Umsetzungsdruck herausgenommen“.
Entscheidend für den Erfolg der Energiewende wird laut Fischer die Nutzung von Sonnenenergie sein. Um diese dauerhaft und effizient nutzen zu können, seien Energiespeicher nötig. „Hier wird es sicherlich einen Mix an Technologien für Kurz-, Mittel- und Langfristspeicher geben müssen“, so Fischer. „Schnelle Erfolge erwarte ich hierzu jedoch nicht.“
Strauss meint
Wenn man immer E Auto fahren will gehört zur PV Anlage vom Dach eigentlich ein Speicher. So weit so gut. DA man ja in der Nacht nicht vom Dach laden kann, und grundsätzlich dann auch nicht fährt. Leider sind diese Speicher total unökonomisch da viel zu teuer. Zu dem Preis kauft auch noch ein 2. E Auto von Sono Motors, der kann auch wieder zurück speichern.
Nik meint
Da hat Herr Fischer wohl recht und genau so seh ich das auch. Moderne Verbrennerautos sind eigentlich nur noch, wie er so schön sagte, Abgasanlagen. Genau diese modernen Motoren der neuesten Abgasnorm werden den Autokäufer Kopfzerbrechen bereiten, denn diese Filteranlagen müssen wohl einiges an Abgasdreck aufnehmen können. Nach wievielen km Fahrt die Anlage verstopft ist und gereinigt werden muss, stell ich mal in den Schatten. Fakt ist, es gibt eine ganze Menge an schädlichen Partikeln die so eine Anlage auffangen muss. Man müsste wohl einen Anhänger hinterherziehen, der den ganzen Dreck aufnimmt.
Tanja meint
Nur am Land überhaupt möglich.
Die zusammengepferchten Batteriehühner in der Stadt haben ja gar keine Möglichkeit ihr Elektroauto zu laden.
In meinem 200 Seelen Dorf werden bald die Elektroautos überwiegen, da alle ein Haus mit Garage und 3-Phasen Strom und viele auch eine Photovoltaik zur Verfügung haben.
Hier fährt zwar nur ein Tesla herum, dafür aber mehrere Ioniq, eGolf und auch Zoes. Niemand vermisst das zweiwöchentliche zur Tankstelle fahren. Heimkommen, Auto anstecken und IMMER mit vollem „Tank“ losfahren.
Dafür haben wir halt keinen McDonald’s oder irgendein Bio-Szenelokal voll Hipster … werden’s überleben
Leonardo meint
Da stellt sich die Frage ob Legebatteriebewohner ohne eigenen Stellplatz überhaupt ein Auto benötigen. Wohnsilos ohne Stellplatz befinden sich ausschließlich Zentrumsnah in Ballungsräumen mit gut ausgebautem ÖPNV.
Ich bin schon lange dafür daß eine KFZ Zulassung nur mit Stellplatznachweis erfolgen darf. Ich kauf mir auch keine Kuh/Pferd und stell sie mangels eigener Wiese einfach auf öffentlichem Grund ab.
Es ist teilweise schlimm wie manche Straßen von Anwohnern zugeparkt sind. Als Handwerker machte ich in München oft die Erfahrung daß die vorhandene Garage z.B. als Hobbykeller mißbraucht wird und das Auto auf der Straße steht. Es sollten also auch vom Bauamt die Stellplätze/Garagen kontrolliert werden ob diese bestimmungsgemäß genutzt werden und ob sie in der vorgeschriebenen Anzahl vorhanden sind. Musterbeispiel dafür sind Gartenhäuser auf KFZ Stellplätzen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Der Fahrspaß mit E-Fahrzeugen besteht nicht für jeden im Rennwettbewerb mit Verbrennern im öffentlichen Straßenverkehr. Leise zu sein, innen wie aussen, gute Musik ungestört zu hören oder sich zu unterhalten, sind Vorteile, die ich so sehe und nutze.
Daniel S meint
Der gute Mann sollte unbedingt selber investieren, wenn es so lukrativ und einfach ist mit dem mit „dem Abgreifen von Fördermitteln auf Kosten anderer für die eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach“! er ist wohl nur ungehalten, dass ihm sein Geschäftsmodell Stromverkauf abhanden kommt.
Zudem sollte er die Elektromobilität als Riesenchance für seine Branche begreifen: Milliarden für Benzinkäufe könnten bald in Milliarden für Elektrokäufe umgelenkt werden. Warum also so zaghaft – oder kann er auch dieses Geschäft – wie Photovoltaik – nicht richtig erkennen?
volsor meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.