Subaru bietet bislang exklusiv mit fossilen Brennstoffen betriebene Serienfahrzeuge an. Mit der Plug-in-Hybrid-Variante des SUV Crosstrek kommt Ende des Jahres nach langer Wartezeit der erste Stromer des Herstellers auf den Markt. Bei reinen Elektroautos zögern die Japaner noch.
„Wenn wir jetzt einen bringen, dann treten wir in direkten Wettbewerb mit allen anderen“, erklärte Subarus USA-Chef Tom Doll im Gespräch mit der Finanznachrichten-Agentur Bloomberg. „Auf diesem Weg können sie es untereinander ausmachen, dann kommen wir.“
Subaru gehört zu den wenigen etablierten Autobauern, die bei E-Mobilität weiter gemächlich vorgehen – die Strategie könnte sich auszahlen. Kleine und große Hersteller investieren hohe Summen in die Entwicklung von Elektroantrieben und damit ausgestattete Modelle, Strom-Pkw fristen bisher jedoch ein Nischendasein. Lediglich in China werden bereits vergleichsweise viele Autos mit Stecker verkauft.
Das Management von Subaru zielt darauf ab, andere Unternehmen die Investitionen für alltagstaugliche Technik stemmen zu lassen. Die Kalkulation: In einigen Jahren, wenn die Preise für Elektroantriebe und Batterien gesunken sind, kann der japanische Hersteller auf ausgereifte und kosteneffiziente Lösungen diverser Zulieferer zurückgreifen.
Die E-Mobilitäts-Strategie von Subaru birgt auch Risiken. So genießt die Marke in den USA ein „grünes“, naturverbundenes Image – das Fehlen von alternativen Antrieben im Angebot könnte Kunden zum Wechsel bewegen, etwa zu Tesla. Der späte Einstieg in teil- und vollelektrische Autos macht es zudem schwieriger, Experten und Talente in diesem Bereich anzuwerben. Ein weiteres Risiko ist die Lieferkette für Batterien, Experten sehen hier zukünftig einen Kampf um Produktionskapazitäten und seltene Rohstoffe.
Unterstützung bei der Einführung elektrifizierter Modelle erhält Subaru vom Toyota-Konzern, der mit knapp 17 Prozent an dem Unternehmen beteiligt ist. Da Toyota zu den Nachzüglern unter den großen Autounternehmen gehört, kann Subaru vorerst nur Hybrid-Technik ordern. USA-Chef Doll sieht das entspannt – er betonte: „Ich bin lieber Letzter und mache es richtig.“
Uwe meint
Subaru Automobile erzielt mit 93 % des Konzernumsatzes (Fuji Heavy Industries) rund 14 % Umsatzrendite und ist damit die wichtigste und rentabelste Konzernsparte. FHI baut Windkraftturbinen, Schiffe, Boote, Flugzeuge, Motoren u. Elektroanlagen, Elektrogeräte.
Damit sind sie extrem abhängig von den Entwicklungen im Automobilsektor. Mit Allradfahrzeugen sind sie weltweit an der Spitze und beliefern vor allem Märkte, die von den Diskussionen in Deutschland Lichtjahre entfernt sind.
Daher kann sich das Zögern als extrem riskant heraus stellen. Wenn keine eigene Plattformen zur Verfügung stehen, müssen entweder Kooperationen mit anderen E-Marktakteuren eingegangen werden oder 5-7 Jahre Entwicklungszeit plus Kostennachteile im Bauteilezukauf eingerechnet werden. Das haut die Rendite kaputt und macht den europäischen Händlern den Garaus.
Uwe meint
Hatte von 1992 bis 1999 selbst einen Subaru Legacy Kombi Typ II. Tolles, zuverlässiges, wartungsarmes, komfortables, riesiges Familienauto mit einem heute absolut inakzeptablen Verbrauch: 9,5 bis 11 Liter Super auf 100 km.
Daran hat sich bis heute nicht viel verändert. Regional bieten Händler umbauten zu Gasantrieb an. Das macht es etwas billiger und umweltfreundlicher.
Christopher meint
Der Umbau auf Autogas wird heute auch nicht mehr angeboten, bzw. als „nicht mehr lohnend“ direkt abgetan, da bei neueren Modellen mit Steuerkette die Wartung viel zu hoch liegt. Schade ich mag Subaru sehr und war immer sehr zufrieden, aber wenn da durch auch klar ist das ich mit dem Kaufpreis nicht in die Forschung umweltfreundlicher Technik investiere wird mein anstehender Neuwagenkauf wohl eher Richtung Outlander PHEV gehen. Dann nicht, Subaru.
Horst Krug meint
Wenn man von München, wo ich wohne, in die Berge fährt, sieht man plötzlich viele Subaru, gute Qualität, Berg und Gelände gängig. Das ist mir aufgefallen alleine mit meinen Augen im Straßenbild. (Deutsche teure Schickimicki Geländewagen damit fahren die nicht in die Berge). Die Boxermotoren von Subaru sind so leise, dass man sie kaum hört.
Der Statistiker meint
„…Strom-Pkw fristen bisher jedoch ein Nischendasein. Lediglich in China werden bereits vergleichsweise viele Autos mit Stecker verkauft.“
Nachdem da immer wieder so ein Hype um China gemacht wird. China ist groß, nur deswegen werden dort so viele e-Autos verkauft! BEV und PHEV zusammen haben dort einen Marktanteil von ca. 2% – genausoviel wie in Deutschland und Österreich.
In China wird es durch deren Politik vielleicht in Zukunft etwas schneller gehen, aber zu Zeit sind sie in den Verkaufszahlen so gut (oder schlecht) wie Mitteleuropa. Oder anders gesagt: wenn bei uns derzeit Strom-PKWs noch ein Nischendasein führen, dann ist das in China genauso!
Der Statistiker meint
Achja, die Quelle:
https://www.focus.de/auto/elektroauto/aktuelle-zulassungszahlen-erstmals-2-prozent-marke-geknackt-in-welchen-laendern-e-autos-boomen_id_8782723.html
Im Jahr 2017 war China sogar noch ziemlich weit hinten…
alupo meint
In Deutschland liegt der Wert aber unter 1%.
Das ist für einen Statistiker ein Unterschied von über 100%.
Und 2019 mit seiner eAutoquote kommt erst dann.
Wer hat dagegen Stimmung gemacht? Richtig, die deutsche Regierung.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Bei mir ist die Marke Subaru nicht mit dem Image eines Herstellers von innovativen Fahrzeugen verbunden. Vielleicht fahre ich deswegen keinen. Alle richtig machen zu wollen, ist zwar ein schöner Wunsch, ggf. aber nicht marktfähig.
Fritz! meint
Subaru (ich hatte 3) ist für mich mit Allrad bei allen PKWs verbunden. Und mit relativ großen Kombis. Grün stand/steht bei mir nicht auf der Liste mit Attributen für Subaru. Eher Spritfressend.
Mag in den USA anders sein.
Leonardo meint
Nicht umsonst gibt es folgenden Witz.
Was bleibt übrig wenn ein Jäger verbrennt?
Subaru Schlüssel und Gamsbarthalter.
volsor meint
Oder den letzten beißen die Hunde.! Dann war’s das mit Subaru…