Mit ihrer 2017 gegründeten Tochter ioki will die Deutsche Bahn künftig verstärkt innovative Mobilitätslösungen mit alternativen Antrieben testen und in die Serie bringen. Vorstandsmitglied Berthold Huber, bei der Bahn für den Personenverkehr verantwortlich, hat in einem Interview über Ökologie und neue Mobilitätsservices gesprochen.
Huber bekräftigte im Gespräch mit der Autogazette, dass Ökologie für den Konzern „eine immer größere Rolle“ spielt – „insbesondere bei den jungen Kunden“. Er betonte, dass sich die Bahn dem Klimaziel der EU, das bis 2050 eine CO2-Reduktion zwischen 80 und 95 Prozent vorsieht, „sehr verpflichtet“ fühlt. Klimaschutz sei nicht nur eine „gesamtgesellschaftliche Pflicht“, sondern auch eine Voraussetzung für das Erreichen wirtschaftlicher Ergebnisse.
Die Bahn wolle „bei der ökologischen Mobilität Vorreiter sein“, so Huber weiter. Das Ziel, bis spätestens 2050 konzernweit CO2-Neutralität zu erreichen, sei daher weiter gesetzt. Neben dem Einsatz von – für den Bahnkunden kostenlosem – Ökostrom forciert die Bahn dazu ihre Bemühungen, umweltfreundliche Anschlussmobilität zu gewährleisten, etwa mit Car-, Bike- und Ride-Sharing-Angeboten. Für Innovationen wie On-Demand-Mobilität ist ioki zuständig.
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Eines der jüngsten Projekte von ioki ist ein zusammen mit den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein betriebener elektrischer Shuttleservice in Lurup und Osdorf. „Es geht darum, dass wir den Menschen mehr Mobilität bieten, aber das bei weniger Verkehr“, so Huber. In den ioki-Shuttles finden mehrere Personen Platz, die das Angebot mit ihrem Ticket des Hamburger Verkehrsverbunds kostenlos nutzen können. ioki bringt die Fahrzeuge, Technologie und ein Projektteam mit ein. Die VHH verantwortet die betriebliche Steuerung und die Fahrer.
In diesem Jahr stellt die Bahn ioki „15 bis 20 Millionen Euro zur Verfügung“, erklärte Huber. Das Startup soll damit Anwendungen und Algorithmen weiterentwickeln und sich am Markt etablieren. E-Mobilität hält der Bahn-Vorstand für „entscheidend“ – aber nur, wenn ausreichend grüner Strom zur Verfügung steht. Die „Energie- und Verkehrswende gehören zusammen“, betonte er. Mit Blick auf das in Lurup und Osdorf eingesetzte E-Taxi TX des britischen Herstellers LEVC sagte Huber: „Da Umwelt- und Klimaschutz Teil unserer DNA sind, geht ein solches Angebot nur mit Elektromobilität, wenn wir glaubwürdig bleiben wollen.“
Das LEVC-Auto habe die Bahn wegen seiner Funktionalitäten deutschen Lösungen vorgezogen. „Es bietet Platz für sechs Personen, fährt elektrisch und lässt sich barrierefrei besteigen“, erläuterte Huber. Er glaubt, dass mittelfristig auch deutsche Anbieter stimmige E-Mobiltiäts-Produkte anbieten werden. „Wenn jemand die Chance hat, den Rückstand aufzuholen, dann ist es die deutsche Automobilindustrie – und sie tut es bereits.“
alupo meint
“Es geht darum, dass wir den Menschen mehr Mobilität bieten, aber das bei weniger Verkehr”, so Huber.
Gerade gestern fielen alle Züge ex Frankfurt nach Süden aus und ich musste meinen Sohn daher mit dem Auto abholen. Kein Busersatzverkehr oder was auch immer, z.B. kostenlose Flixbustickets etc.
Das waren für mich 40 km Umweg incl. dem Zeitverlust und mir entging ein kostenloses Mehrgängemenue.
Sorry, ich bin stinksauer über die Bahn, und nicht nur wegen einem Vorfall. Sie sollten sich endlich einmal wieder auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und dafür sorgen, dass sie wieder so verläßlich werden wie zu den Zeiten als noch keine Computer sondern nur Rechenschieber gab. Eine Preisrückerstattung gibt es bei einem Monatsticket auch nicht, ein echter Saftladen.
holi meint
Von Hamburg nach München mit ICE dann Endziel mit gebuchtem ePkw, wer braucht dann noch Tesla und co für Langstrecken .In sich schlüssiges Konzept.