Samsung Electronics, einer der größten Elektronikkonzerne der Welt, hat diese Woche dementiert, den Bau eigener Elektroautos anzupeilen. Zuvor hatte es Berichte gegeben, dass die Südkoreaner für den Einstieg in die Branche einen Automobilhersteller erwerben wollen. In einer Mitteilung an seine Mitarbeiter erklärte das Unternehmen, dass es keine Pläne für die Produktion von Elektroautos oder autonomen Fahrzeugen gebe. Auch die Übernahme von Firmen, die in diesem Bereich tätig sind, sei nicht vorgesehen.
Samsung hat in diesem Jahr eine milliardenschwere Investitionsoffensive in Zukunftstrends und -technologien verkündet. Kurz darauf wurden Gerüchte laut, dass unter anderem der Kauf eines Autobauers auf der Agenda steht. Die Tochter des südkoreanischen Mischkonzerns Samsung unterstrich nun, sich auf die Entwicklung von Displays und Chips für selbstfahrende Autos zu konzentrieren. Mit seinem Dementi richtet sich das Unternehmen laut Insidern vorrangig an Kunden aus der Automobilbranche, die keine Zulieferer-Beziehung mit direkten Konkurrenten pflegen wollen.
Darüber, dass Samsung Automobile fertigen will, kursieren seit mehreren Jahren Gerüchte. Für das Unternehmen wäre es der Wiedereinstieg in eine Branche, aus der es sich vor knapp zwei Jahrzehnten zurückgezogen hat. Nach der Gründung im Jahr 1994 wurde die Autosparte von Samsung von der Finanzkrise getroffen und geriet in finanzielle Schräglage. 2000 übernahm dann der französische Renault-Konzern den Mehrheitsanteil an dem Autogeschäft seines Technologiepartners.
Auch Samsung-Wettbewerber Panasonic wird nachgesagt, über einen eigenen Stromer nachzudenken. Das japanische Elektrounternehmen will sich künftig verstärkt als Lieferant und Partner für die Automobilwirtschaft positionieren, um seine Abhängigkeit von Verbraucherelektronik zu verringern. Der Präsident von Panasonics Tochtergesellschaft für Fahrzeug- und Industriesysteme Yoshio Ito bestritt vor wenigen Wochen, auch einen eigenen Pkw zu planen. Im Fokus stehen stattdessen die enge Kooperation mit E-Auto-Pionier Tesla sowie Partnerschaften mit etablierten Herstellern wie Toyota.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ich glaube die Strategie ist richtig, sich zunächst auf die Entwicklung und Vermarktung von High-Tech-Komponenten zu konzentrieren. Zum Autobauer kann man dann immer noch mutieren. Tesla und Streetscooter zeigen, dass man auch ohne lange Automobil-Bau-Tradition wettbewerbsfähinge Fahrzeuge fertigen kann; vielleicht sogar leichter und unbeschwerter als traditionelle Firmen.
Blackampdriver meint
Spannende Zeiten. Die „Player“ aus der New Economy suchen natürlich auch neue strategische Geschäftsfelder. Und die alten Dino`s aus der ICE Welt müssen aufpassen. Nicht das erste Mal, dass es zu einem Paradigmenwechsel kommt. Wenn erst mal die alternde Kundschaft weg ist, wird es eine völlig neue Positionierung im Fahrzeugsektor geben…mit allen positiven wie negativen Begleiterscheinungen..