Volvo hat die Studie eines autonomen und vernetzten Elektro-Shuttles vorgestellt. Der 360c ist als komfortables und sicheres Reisemobil konzipiert, dessen Innenraum sich diversen Einsatzzwecken anpassen lässt. Mit dem Fahrzeug will Volvo „erforschen, was möglich ist, wenn der menschliche Fahrer verschwindet“, erklärt Konzernstratege Mårten Levenstam. „Freiheiten im Design werden genutzt, Zeit zurückgewonnen. Das gibt einen Ausblick darauf, wie autonome Fahrtechnik die Welt verändern wird. Die Möglichkeiten sind überwältigend.“
Für Volvo bedeutet vollautonomes und elektrisches Reisen laut Levenstam Vorteile für Sicherheit und Umwelt wie eine geringere Umweltverschmutzung, weniger Verkehrsstaus und die damit verbundenen positiven Auswirkungen auf die Gesundheit und den Lebensstil von Stadtbewohnern. Es schaffe zudem mehr Wohnfreiheit, nehme den Druck von den Immobilienpreisen und sorge so für erschwinglicheres Wohneigentum.
Das Volvo 360c Konzept stellt vier Nutzungsmöglichkeiten von autonomen Fahrzeugen dar: eine Schlafumgebung, ein mobiles Büro, ein Wohnzimmer und einen Unterhaltungsraum. Damit ist es den Schweden zufolge ein alternatives Verkehrsmittel, das mit Flugzeugen, Bussen und Bahnen konkurrieren könnte, aber Vorteile bei Komfort, Bequemlichkeit und Privatsphäre bietet.
Mit dem 360c erforscht die Volvo-Gruppe auch Möglichkeiten, ihr Geschäftsmodell über das eines traditionellen Autobauers hinaus zu erweitern. Das Unternehmen erwartet eine hohe Nachfrage von Kunden aus verschiedenen Branchen. Ein Beispiel hierfür sei das große Potenzial als Wettbewerber von Flugzeugen auf der Kurzstrecke – einer Multimilliarden-Dollar-Industrie mit Fluggesellschaften, Flugzeugherstellern und anderen Dienstleistern. „Der ‚Schlafwagen‘ des Volvo 360c Konzepts bietet erstklassigen, privaten Reisekomfort von Tür zu Tür, ohne lästige Sicherheitskontrollen, Warteschlangen sowie laute und überfüllte Flieger“, so der Hersteller.
Volvo betrachtet den 360c „als Auftakt zu einem Gespräch, das mit der Zeit weitere Ideen und Antworten bringt“, sagt Levenstam. „Wir glauben, dass vollautonomes Fahren das Potenzial hat, unsere Gesellschaft in vielerlei Hinsicht grundlegend zu verändern. Es hat große Auswirkungen darauf, wie Menschen reisen, wie wir unsere Städte gestalten und Infrastruktur nutzen. Aber wir sind nur einer von vielen Beteiligten, deshalb erwarten und laden wir zu einer breiten Diskussion ein, damit die Gesellschaft lernt, wie man das Beste aus dieser revolutionären Technik macht.“
Releit meint
Damit entspanntes und sicheres Reisen möglich wird, braucht es eine generelle Änderung der gesetzlichen Vorgaben für Autobahnen. Ich denke es braucht fixe Geschwindigkeitsvorgaben für Fahrstreifen damit der Verkehr Fließbandartig, gleichmässig und damit sicher und leicht automatisch regelbar wird. Beim heutigen Wahnsinn auf unseren Autobahnen könnte wohl niemand so ruhig in autonomen Fahrzeugen schlaffen wie es das Video darstellt
Satcadir meint
Langstecke auf die Bahn und während der Bahnfahrt laden!
Ducktales meint
Das ist eine echt coole Idee.
Dummerweise überfallen mich zeitgleich andere Gedanken
– die Umsetzung dieser klappt leider bei LKWs schon nicht
– die Individualverkehrs-Mentalität in diesem Land lässt bei vielen diese Idee nicht mal zu
– die Bahn hat aufgrund Ihrer aktuellen Situation (Verspätungen, Technik usw.) viel Vertrauen verspielt, wer traut ihr noch zu, eine Umsetzung (größere, kundenfreundliche Verladeterminals) zu bewältigen?
– Jeder Mobilitätsanbieter kocht ja sein eigenes Süppchen
dennoch, die Idee ist cool.
Satcadir meint
Schräg reinfahren, roll on, roll off. Das hält die benötigte Breite der Waggons geringer oder lässt einen Gang zum Bordcafe frei und damit wäre es eine Businessclass Konkurrenz für innereuropäische Flüge.
Und dann streiken die Lokführer…..
Frank Baumann meint
…wenn Autos schon autonom fahren, sollte die Bahn wohl kaum dahinter zurückstehen – Lockführer sind von gestern!
Gunarr meint
So ein Schlafwagen wäre endlich mal eine sinnvolle Anwendung für autonomes Fahren. Solange man untätig hinterm Steuer sitzen muss, ist nichts gewonnen.
Volker Hermann Adamietz meint
Ja – könnte sicher interessant sein, aber dann müsste das Auto auch autonom zu Ladestationen fahren, die per Roboterarm (oder Induktion im HPC-Bereich) nachladen, um wirklich schlafenswerte Strecken zurücklegen zu können.
Aber einen guten Schlaf mit viel Vertrauen in die Technik ist auf jeden Fall vorausgesetzt.…
Ich rechne mit einer Serienreife und Markteinführung um 2021. ……… {:-) … kleiner Scherz am Rande. ;-)
Herbert Milli meint
welches Steuer?
Frank meint
Wer schon einmal eine längere Strecke mit Autopilot gefahren ist weiß, dass allein das Nichtstunmüssen schon ein Gewinn ist. Man ist am Ziel wesentlich entspannter und leistungsfähiger. Handsteuerung ist schon Stress, auch wenn man dies nicht unmittelbar immer so wahrnimmt.
alupo meint
Du kennst so ein System wohl nicht, denn sonst könntest Du nicht schreiben, dass durch ein begrenztes autonomes Fahren nichts gewonnen wäre.
Das absolute Gegenteilbist der Fall. Auch nach hunderten von derartigen Kilometern steigt man aus als wäre man nur ein „aufmerksamer Beifahrer“ und nicht der Fahrer selbst gewesen.
Und das funktioniert schon mit meinem Autopilot 1.0 von Tesla absolut perfekt. Ich bin sowas von froh dass das verbaut ist. Ohne diese Erfahrung würde ich nach 1000 km immer noch müde, gestresst und generft aus dem Auto aussteigen. Das ist jetzt aber sowas von „Schnee von gestern“ bei mir :-).