Der Autoindustrie steht der größte Wandel seit Jahrzehnten bevor. Die meisten Manager gehen zentrale Trends wie Elektromobilität, Vernetzung, autonomes Fahren oder Industrie 4.0 zwar aktiv an, tun sich mit Veränderungen im Vergleich zu anderen Branchen aber schwer. Zu diesem Fazit kommt eine Studie der Personal- und Organisationsberatung Korn Ferry.
In den vergangenen Monaten haben alle großen Autohersteller umfangreiche E-Mobilitäts-, Technologie- und Produktions-Offensiven angekündigt. Die verantwortlichen Führungskräfte sind der Korn-Ferry-Studie zufolge dennoch die am wenigsten agilen in der deutschen Wirtschaft. Der Grund: Die tatsächliche Veränderungsbereitschaft sei geringer als die angekündigte.
„Agilität wird heute oft als sehr moderne aber leere Worthülse verwandt“, so Korn-Ferry-Partner Mathias Kesting. „Dabei spielt Lernagilität seit vielen Jahren in der Bewertung der Potenziale künftiger Führungskräfte eine entscheidende Rolle.“ Die stärkste Ausprägung von Lernagilität erreichten in Deutschland die Manager aus der Pharmaindustrie, gefolgt von Technologie und Handel. Konsumgüter, Industrie und Telekommunikation liegen mit einem Durchschnittswert von 54 im Mittelfeld. Weniger agil schneiden die Manager von Versicherungen sowie der Autoindustrie ab.
Auch bei der Personalführung bescheinigt Kesting den Spitzenkräften der Autobranche Nachholbedarf: „Automanager bei OEMS und Zulieferern führen bisher weniger situativ und dynamisch, sondern einheitlich und hierarchisch.“ In der Vergangenheit habe dies zwar „stets zu sehr hoher Effizienz und Qualität geführt“, heute behindere diese Kultur jedoch schnelle Fortschritte bei der Veränderung von Antriebstechnologien und Geschäftsmodellen.
Mit Blick auf die Selbstreflexion schneiden die Manager der Automobilbranche laut Korn Ferry am schlechtesten ab. Diese Fähigkeit sei zwar antrainierbar – „um das tun zu können, müssen sich Führungskräfte ihrer Defizite aber zunächst bewusst sein“, erklärte Kesting.
Dieselfahrer meint
Ich würde die Studie mal gerne lesen. Die Zitate und Inhalte, die ich hier lese, klingen für mich nur nach typischen Personalberater Hülsen. Korn-Ferry braucht wohl wieder ein paar Mandate.
Peter Wulf meint
e.Go life hat nun Probleme mit 4 Zulieferern die erst im Frühjahr 2019 ihre Produkte liefern wollen.
Kann es sein das sie von der “ mächtigen deutschen Autoindustrie “ genötigt wurden die „Produktion eines innovativen preiswerten modernen E- Stadtautos“
zu verzögern, weil sie bisher gezögert haben vergleichbare Produkte zu entwerfen und zu bauen?
Viele Bürger hätten gern auf umweltfreundliche E Autos gewechselt ohne noch einmal einen Verbrenner zu kaufen.
Das ist gegen die Startups der E- Mobilität eine mächtige Lobbygruppe der Produzenten von Verbrennern der Händler und Werkstädten.
Sie wollen verhindern das die E Autos mit ihren niedrigen Betriebskosten sowie nicht notwendigen Verbrauchsstoffen und Inspektionen den Markt zu schnell erobern. Keiner soll vor 2020 den Absatz der Verbrenner gefährden-
150kW meint
„Kann es sein das sie von der ” mächtigen deutschen Autoindustrie ” genötigt wurden die “Produktion eines innovativen preiswerten modernen E- Stadtautos”
zu verzögern, weil sie bisher gezögert haben vergleichbare Produkte zu entwerfen und zu bauen?“
Nein.
NL meint
Ne. Die Manager folgen dem Diktat der Vorstände, so lange Rekordumsätze mit der herkömmlichen Technologie einfahren wie möglich. Das ist alles gewollt so, ein Schauspiel. Parallel Tesla den Markt bereiten lassen und dann mit hochwertigen Produkten einsteigen.
agdejager meint
Welche hochwertigen Produkte bitte? Bis 2021 noch nix. Der Rest des Kommentars + 1000
NL meint
Audi e-tron, Porsche Taycan, Jaguar i-Pace und alles was nun nach und nach kommt.
alupo meint
oh, sind die schon da? Vielleicht militärisch zu gut getarnt um sie zu sehen? Oder nur in homöopathischen Alibimengen?
Auf der Strasse habe ich hier noch keine gesehen, dafür gibt es hier viele Teslas… Egal, Hauptsache kein Auspuff.
Uwe meint
…“nach und nach“….
in homöopathischen Stückzahlen mit unendlichen Lieferzeiten und zu überhöhten Preisen…
in 10 bis 20 weiteren Jahren.
Hans Meier meint
Hochmut kommt vor dem Fall :)
nilsbär meint
Mit anderen Worten: Die Herren Vorstände sind arrogante, lernunwillige Heuchler. Habe ich fast schon vermutet:-)
horst h. meint
Man denke nur an diesen mittlerweile schon fast legendären Auftritts eines gewissen Herrn Müller: youtube.com/watch?v=wSklSKRkIpk
Premium-Ducktales meint
@ horst.
Danke dafür, das vergessen ja viele. Es ist erst ein Jahr her!
Was macht eigentlich Herr Müller heute?…. Berater? Ankündiger? Verkünder? Geldverbrenner? Und die anderen Herrschaften?
Passauer Neue Presse Am 19.10.2017 veröffentlicht
VW-Chef Matthias Müller, Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Dr. Philipp Rösler, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied des Weltwirtschaftsforums, und Michael Stoschek, Unternehmer und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Brose UG
ach ja, ich vergaß: man darf ja nichts negatives über die GEAB sagen….
gut, dass ich nur ein paar Fragen gestellt habe.
*püh* *seufz und schweißvonderstirnwisch*
nilsbär meint
Danke für den Link! Unglaublich, wie sich VW-Müller da zum Affen macht.
Ich hatte ihn zwar schlecht, aber nicht so schlecht in Erinnerung:-)
Satcadir meint
Es ist eine der schwierigsten menschlichen Übungen zuzugeben, dass das eigene, mühsam erworbene Wissen nicht mehr benötigt wird.
Der vernünftigste Weg wäre deshalb, die Elektroautoinitiativen räumlich und personell getrennt vom Altgeschäft zu organisieren.
EsGeht meint
+1
Kritiker meint
Endlich Mal eine reale authentische Studie mit meiner Meinung nach einem sehr hohen Wahrheits Gehalt.
Hoffentlich wird diese Studie von den betroffenen selbstkritisch zur Kenntnis genommen!!!!!
Remo meint
„Endlich Mal eine reale authentische Studie… “
Weil sie deiner Meinung entspricht? Weil alle Studien die etwas Anderes behaupten nicht authentisch sein können?
Da die Originalveröffentlichung zu dieser Studie hier nicht verlinkt ist, ist deine Aussage einfach Unfug. Oder hast du dich etwa auf die Suche gemacht und die Originalveröffentlichung gefunden?
Falls nein ist das dein Kommentar wieder nur ein verbitterter Kommentar wie man sie hier so oft liest. Falls du das Originalpaper gefunden und gelesen hast, dann entschuldige ich mich selbstverständlich für meine Fehleinschätzung.
Anonym meint
Gute Nacht Hr. Müller, ähh Hr.Diess(el)????
Albert Mayer meint
Die Aussage in der Überschrift deckt sich auch mit meiner persönlichen Erfahrung in einem DAX Unternehmen. Ich beziehe mich dabei auf die Vorstandsebene über mehrere Leitungsgenerationen hinweg, aber auch noch auf die 2. und 3. Führungsebene.
Klar, es gibt auch wirklich viele gute Leute, aber irgendwie sind die, die mir dabei einfallen, fast alle schon pensioniert.
Nur meine subjektive Erfahrung.
Leotronik meint
Heute haben die Autobosse Depressionen. Tesla Pleite findet nicht statt.
GhostRiderLion meint
„…die tatsächliche Veränderungsbereitschaft sei geringer als die angekündigte…“
Um es mal ganz ganz milde auszudrücken … ;-)