Mit den Elektromobilitäts-Offensiven großer Automobilhersteller geht eine rasant steigende Nachfrage nach Halbleitertechnik einher. Chiphersteller wie Infineon erwarten in den kommenden Jahren eine Bestellflut aus der Autobranche.
Analysten gehen davon aus, dass sich die Nachfrage nach Leistungshalbleitern, die in der Leistungselektronik für das Steuern und Schalten hoher elektrischer Ströme und Spannungen dienen, in den nächsten fünf Jahren um 20 Prozent erhöht. Infineon registriert bereits ein großes Interesse an seinen Produkten.
„Die guten Umsatzzahlen, die wir Anfang August zum dritten Quartal vorgelegt haben, sind zu einem beträchtlichen Teil auf die steigende Nachfrage nach Komponenten für die Elektromobilität zurückzuführen“, so Peter Schiefer, bei Infineon für das Autogeschäft zuständig, im Gespräch mit der Branchenzeitung Automobilwoche.
„In einem Auto mit klassischem Verbrenner stecken heute im Durchschnitt Halbleiter im Wert von 375 Dollar. Bei Elektroautos, auch bei Voll- und Plug-in-Hybriden, ist der Wert in etwa doppelt so hoch“, erklärte Schiefer. Die Elektromobilität sei für das Münchner Unternehmen derzeit „Wachstumstreiber Nummer eins im Automotive-Geschäft“.
Neben Elektroautos und Plug-in-Hybriden benötigen auch Systeme für autonomes Fahren viele Halbleiter-Komponenten. Grund genug für Infineon, umfangreich in seine Zukunft zu investieren: Zusätzlich zu einer bestehenden Fabrik in Dresden entsteht 2021 für 1,6 Milliarden Euro ein zweiter Standort in Villach in Österreich.
Peter W meint
Das sollten auch mal die Gewerkschaftsvertreter bedenken, die ständig wegen der zu erwartenden Arbeitsplatzverluste beim Verbrenner jammern.
Neue Technologien verändern die Arbeitswelt und bringen neue Chancen an anderer Stelle.