Volkswagen hat seine Planungen für die kommenden Jahre festgezurrt. Es werde „kräftig in die Zukunft investiert“, teilte der Konzern mit. Bis Ende 2023 sollen alleine in die Zukunftsthemen E-Mobilität, autonomes Fahren, neue Mobilitätsdienste und in die Digitalisierung der Fahrzeuge und Werke knapp 44 Milliarden Euro fließen – rund ein Drittel der Gesamtausgaben für den Planungszeitraum von 2019 bis 2023.
„Der Volkswagen-Konzern hat sich im Rahmen seiner Strategie zum Ziel gesetzt, das Innovationstempo zu erhöhen. Wir fokussieren uns mit unseren Investitionen auf die Zukunftsfelder der Mobilität und setzen unsere Strategie konsequent um“, sagte Konzernchef Herbert Diess am Freitag im Anschluss an eine Sitzung des Aufsichtsrats der Volkswagen AG.
Um die Herausforderungen der Zukunft aus eigener Kraft stemmen zu können, arbeite der Volkswagen-Konzern „konsequent an der Ergebnisverbesserung in allen Marken und Gesellschaften“. Diese hätten Programme aufgesetzt, um die vereinbarten Ziele abzusichern. Frank Witter, Konzernvorstand für Finanzen und IT: „Wir stehen mit Fokus und Disziplin zu unseren Investitions- und Kostenzielen und werden den eingeschlagenen Weg konsequent weiter gehen.“
Zentraler Bestandteil der Zukunftspläne von Volkswagen ist die Elektrifizierung der Werke in Emden und Hannover: Hier laufen ab 2022 Fahrzeuge der neuen Stromer-Familie I.D. vom Band. Um das erwartete Wachstum in Europa bedienen zu können, will Volkswagen ab 2022 mit einem zusätzlichen Werk die Produktionskapazitäten in Osteuropa erweitern.
alupo meint
Ich finde es gut dass BW auf eMobilität umzusteigen scheint. 44 Mrd € in 5 Jahren ist schon ein Zeichen, ich glaube ihnen.
Ich vermute auch, dass sie etwas vernünftiges damit zustande bringen und nicht nur Werksumbauten bauen.
Für mich persönlich ist VW allerdings Geschichte, denn insbesondere VW hat mich genötigt, diese horrende Summe für einen Tesla auszugeben, einfach weil mich deren Taten und auch die Aktionen der Politiker zum Dieselskandal derart auf die Nerfen ging, dass ich mich zum handeln gezwungen sah. Naja, gelegentlich sollte man sich vielleicht auch was gönnen ;-).
berndamsee meint
44 Mrd € in den Ausbau der eMobilität in den nächsten 4-5 Jahren stecken zu wollen, ist löblich und klingt gut. Das sind zw. 9 bis 11 Mrd € pro Jahr.
Laut Aussage VW sind das ca 33% des geplanten Investitionsvolumen in dem Zeitraum.
Nun die Frage: Wohin steckt VW die restlichen 67% des geplanten Investitionsvolumens? In alte Technologie?
Ich habe so das Gefühl, VW hat entweder den Begriff ‚disruptiv‘ nicht verstanden, oder sie glauben einfach nicht daran.
NOKIA hat auch nicht daran geglaubt, dass das Smartphone/iPhone disruptiv ist, eben so wenig KODAK, dass die Digitalisierung disruptiv ist.
So, wie VW agiert, hat man/frau das Gefühl, sie wollen mit dem geringsten Aufwand die eMobilität übertauchen. Nicht einmal 50% der Investitionen ist ihnen das wert!
Und das bei einer Technologie, die die gesamte Welt verändern wird! Aber Weltspitze wollen sie sein!? Sie glauben doch selber nicht daran.
Laut Trendforschung dauert es vom Auftreten einer disruptiven Technologie bis zum Untergang einer Firma 300 Wochen.
Ich habe meine persönliche Wochenuhr mit der Vorstellung des TESLA Model 3 gestartet. Momentan nähern wir uns der Halbzeit und 2021 ist sie abgelaufen.
Ich bin gespannt, wie es 2021 in der deutschen Automobilindustrie aussehen wird?
Viel Hoffnung habe ich keine mehr, dass sie die Kurve noch bekommen. Zu viel Zeit ist schon vergeudet worden mit Diskussionen, Thema Batteriezellen-Produktion. Ohne Batteriezellen-Produktion gibt es kein Leadership in diesem Bereich! Da führt kein Weg daran vorbei.
Es bleibt spannend!
LG Bernd
Fritz! meint
Und, von den 44 Milliarden wird nicht alles in E-Mobilität gesteckt, sondern eben auch in autonomes Fahren und so weiter. Könnte auch bedeuten, das in E-Mobilität nur 2 Milliarden gesteckt werden…
VW eben, bisher nichts als heiße Luft, sind also nach wie vor zurecht die Ankündigungsweltmeister.
Leotronik meint
Wer in einem EV gefahren ist will keinen Verbrenner mehr. Bin gespannt wie VW den Ansturm bewältigen will. 2/3 der Investitionen fliessen anscheinend noch in die alte Technik. Man konnte sehr schön sehen wie eine veraltete Technik schnell verworfen wird. Die 2-Takter wurden über Nacht wertlos und die Hersteller pleite.
Was? Sie fahren noch einen Verbrenner? Da beneide ich sie nicht…
Gunnar meint
Nein, es fließen folglich nicht 2/3 in die alte Verbrennertechnik.
Es gibt auch andere Ausgaben, die nicht einfach der alten oder neuen Antriebstechnik zugeordnet werden können: z.B laufende Modernisierung der Produktionsanlagen, oder andere Resorts in der Forschung und Entwicklung, z.B. Materialforschung oder Standortausbau / Standortsicherung im allgemeinen.
berndamsee meint
@Gunnar
Es ist schon richtig, dass nicht alles in einen Bereich investiert werden kann.
Aber, wenn ich an einer Wende der Mobilität stehe durch eine Technologie, die einhellig als disruptiv bezeichnet wird, dann habe ich mit einem 33%igen Investitionsvolumen nicht verstanden, um was es geht!
BTW: Dein Nachname ist nicht zufälligerweise Kilian?
LG Bernd
EsGeht meint
Solche Schlagzeilen sind für Europa sehr förderlich. Sie werden in den Köpfen von Millionen Menschen einen (Um)Denkprozess einleiten und die Presse wird positiver in Sachen BEVs.
Gut so!
Is nu so ~ meint
genau so isses
– mit 44 Milliarden kann „kräftig in die Zukunft investiert“ werden
– und zu den Zukunftsthemen gehört verlässliche Batterieverfügbarkeit
„Um die Herausforderungen… aus eigener Kraft stemmen zu Können“
Und kann bei diesen Summen – ich wiederhole mich gern – auch eine Zusammenarbeit mit der nun angegangenen! deutschen und europäischen Batterie-Zellen-Fabrik im gleichen Zeitraum Möglichkeit werden ?
(- wie CATL für BMW oder Tesla und Panasonic )
– um In Europa „aus eigener Kraft“ Zukunftsfester zu werden
( und die hämischen Kommentare verkümmern zu lassen )
Fritz! meint
CATL ist eine deutsche/europäische Batteriezellfabrik? Man lernt ja nie aus, ich dachte immer, die kämen aus China…
Is nu so ~ meint
Fritz! Ja , ( – in Klammern ) stehen zum guten Beispiel: – wie besser funktionierende vertragliche (Liefer)Beziehungen für Zukunftssicherheit aussehen können.
– und davor bräuchte sich das auch (hoch) Subventionierte deutsche Forschungs-Potential nicht vor dem chinesischen zu verstecken
– zu den o. positiven Ankündigungen gibt es daher (schon) – nicht nur einen PLAN