Der Aufsichtsrat der Volkswagen AG hat diesen Freitag seine Zustimmung zur neuen Werkbelegung des Konzerns erteilt. Die Werke in Emden und Hannover werden elektrifiziert: Hier laufen ab 2022 Fahrzeuge der neuen Stromer-Familie I.D. vom Band. Um das erwartete Wachstum in Europa bedienen zu können, will Volkswagen ab 2022 mit einem zusätzlichen Werk die Produktionskapazitäten in Osteuropa erweitern.
„Wir haben die strategischen Leitplanken neu definiert, an denen wir unsere Werkbelegung zukünftig ausrichten. Wir machen unsere Werke fit für die Zukunft. Dafür werden wir unter anderem markenübergreifende Produktfamilien bündeln, um maximale Synergien und Kostenvorteile zu nutzen. So schöpfen wir das Potenzial des Volkswagen Konzerns voll aus“, erklärte Porsche-Chef Oliver Blume, der im Volkswagen-Vorstand den Bereich Konzern Produktion verantwortet.
An den Standorten Emden und Hannover laufen ab 2022 rein elektrische Fahrzeuge vom Band. In Emden werden zukünftig elektrische Kleinwagen und Limousinen mehrerer Marken gefertigt, der Standort Hannover spezialisiert sich neben der Produktion von Verbrennern auf die E-Kleinbusse und E-Transporter der I.D.-BUZZ-Reihe.
„Durch die hohe Fertigungsexpertise und Qualifikation unserer Mitarbeiter eignen sich deutsche Standorte für die Transformation in E-Werke besonders gut. Mit Zwickau, Emden und Hannover werden wir drei Standorte auf unsere Elektrifizierungsstrategie ausrichten und so eine wesentliche Voraussetzung für den Ausbau unserer E-Flotte und damit für die Erreichung der CO2-Ziele schaffen“, so Blume.
Bis 2025 will Volkswagen die Produktivität seiner Produktion um 30 Prozent erhöhen. Gleichzeitig soll die Umweltbelastung der Fabriken in „etwa halbiert“ werden. „Wir haben uns klare und ehrgeizige Ziele gesetzt“, unterstrich Blume, „Die Produktion muss ein strategischer Wettbewerbsvorteil für den Volkswagen Konzern sein.“
„E-Mobilität ist keine Zukunftsmusik mehr“
„Ich bin besonders stolz darauf, dass es uns gelungen ist, die Elektromobilität zu großen Teilen hierzulande in unseren Werken anzusiedeln. Denn die Märkte Deutschland und Westeuropa werden neben China und den USA Vorreiter bei der Einführung der E-Fahrzeuge sein“, kommentierte Volkswagen-Betriebsratschef Bernd Osterloh die Beschlüsse.
„Der Übergang in die E-Mobilität ist keine Zukunftsmusik mehr, er beginnt hier und jetzt. Und zu diesem Gesamtbild gehört auch, dass mit der Umstellung Arbeitsplätze verlorengehen. Das haben wir schon immer klar gesagt“, so Osterloh weiter. „Ich weiß, dass daher viele Kolleginnen und Kollegen gerade in Emden und Hannover auch mit Sorgen in diese Transformation gehen. Aber dafür haben wir Arbeitnehmervertreter vorgesorgt: Zehn Jahre Beschäftigungssicherung schließen betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2028 aus. Über die demografische Kurve können wir Anpassungen gestalten, ohne dass jemand seine Beschäftigung verlieren muss.“
one.second meint
2022 ist gefühlt noch ferne Zukunft, besonders, wenn das Model 3 nächstes Jahr wirklich hier für 35k € einschlagen sollte.
Also auf Jahre keinerlei Konkurrenz für Tesla in Sicht? Wollen wir hoffen, dass VW in 2022 keine Verspätungen verkündet …
Dieter meint
Allein die letzten 2 Minuten der Diess Antwort, sagen fast schon alles……. :
https://youtu.be/LA5f3JB27pU?t=3537
Redlin, Stefan meint
Stimmt absolut. Wenn man den Diess da so reden hört, weiß man warum die sich bei dem Betrug durch ihr Haus so aufstellen wie sie es tun. Die hatten den Verbrenner auch schon abgeschrieben, bevor sie erwischt wurden. Denn das was die jetzt alles so konkret von sich geben und machen, das planten die schon viel länger vorher. Trotzdem erfreulich wenn einer wie Diess sagt, dass das E-Auto in sehr vielen Fällen für sehr viele Menschen die erste Wahl sei.
Insider meint
Diess, Diess, ähm, war das nicht der, der bei BMW regelmäßig die Elektroprojekte gestoppt hat? Und der für die große Lücke nach dem i3 verantwortlich ist?
toomi meint
Was wird VW in Zukunft an den E-Autos verdienen, wenn die Zellen in Asien eingekauft werden? Schon jetzt wurden tausende stellen bei VW abgebaut. Das könnte in Zukunft noch viel mehr werden. https://www.emderzeitung.de/wirtschaft/inland/~/vw-kernmarke-liegt-bei-stellenabbau-ueber-plan-776377/
Außerdem nerven die vielen VW E-News in letzter Zeit. Bisher kann man kein einziges verfünftiges E-Auto von VW kaufen. Aber Hauptsache man hält die Leute vom Kauf eines Tesla und co. ab.
Fritz! meint
VW ist ja auch nicht umsonst der Ankündigungsweltmeister.
El Commandante meint
War das nicht der Herr Musk bisher?! …und dem rennen sie ja auch die Bude ein… also Ankündigen scheint nicht zu schaden… ;)
150kW meint
Wie lange warten die Leute hierzulande schon auf ein Model 3? Oder wie lange werden sie auf ein angekündigtes Model Y warten?
Werden auch keine Verbrenner mehr verkauft weil monatlich neue angekündigt werden?
alupo meint
Wir sollten zumind3st versuchen, fair zu bleiben. Ich denke, dass nicht nur ich überrascht war über die hohe Zahl an Reservierungen nach der ersten Vorstellung.
Ich unterstelle, dass es der deutschen Autoindustrie ähnlich ging.
Und ich bin mir sicher, dass es Tesla und sogar Elon Musk genauso ging.
Aber was machten sie? Sie nahmen die Herausforderung an, ohne dafür die Grundlage zu haben, weder vom Personal noch von der Serienfertigung, noch…
Ich finde, für einen Newcomer ist das eine hervorragenfe Leistung, dass sie schon nach gut einem Jahr Model 3 zum weltweit größten eAutobauer wurfen. Nicht einmal die chinesen konnten da mithalten, von Nissan mit ihrem Leaf ganz zu schweigen.
Klar, jeder, bis auf die etablierte Autoindustrie, wäre froh gewesen, wenn beim Hochfahren alles nur gemäß Plan gelaufen würde. Aber welches Unternehmen schafft fas schon? Ich habe den Vergleich dazu durch meine persönliche Erfahrung in einem DAX Unternehmen, die schlimmere Verzögerungen bei mehreren Milliarden-Investitionsprojekten hatten. Darüber krähte kein Hahn, nicht einmal die Aktionäre. Und da gingen ganz andere Deckungsbeiträge verloren…
Ich werfe ihm eher froh, dass er so schnell ist und die deutsche Industrie nicht hinterherkommt. Nicht nur bei den eAutos, sondern insbesondere bei den Akkus und den Zellen. Und bitte nicht mit so Minianlagen über 200 Mio Invest wie CATL kommen. Das sind im Vergleich zu der real produzierenden Gigafactory 1 einfach nur peanuts…
Daher, frei nach Einstein: „vieles ist relativ ;-)“
Tim Leiser meint
Zum Glück gab es ja vor Verkaufsstart des Model 3 keine einzige Meldung dazu hier auf ecomento oder irgend einem anderen News-Portal… Plötzlich „PÄNG“. WAAAAS? ES GIBT EIN MODEL 3 VON TESLA FÜR 35k € zu kaufen?
Größe Entscheidungen und Entwicklungen werden angekündigt. Von allen. Und im Falle von VW ist es eine enorme Entscheidung. Manche hier verhalten sich wie VW Fans als Tesla seine Autos angekündigt hat. Im Prinzip sind Fanboys (egal aus welchem Lager) alle die selben. Nur die einzige Entwicklung zählt. Für die e Mobilität ist das, was passiert eine super Entwicklung.
andi_nün meint
Cool, VW hats erkannt.
Jetzt muss man nur noch die deutschen e-Auto Hasser von EVs überzeugen. Und die Mehrheit in Deutschland hält nur was vom Diesel.
Stocki meint
Hast du schon Mal versucht einen überzeugten Fleischesser zum Vegetarier zu machen? ???? Die Zahl der Verbrenner wird in den nächsten Jahren auf ganz natürliche Weise kontinuierlich abnehmen. Also besteht gar keine Notwendigkeit irgendwen zu überzeugen. Sie werden eines Tages zur Randerscheinung unserer Gesellschaft werden und dadurch erst wieder attraktiv sein, natürlich nur auf der Kirmes oder bei Oldtimerfahrten…
hu.ms meint
Das video der pressekonferenz:
https://www.youtube.com/watch?v=LA5f3JB27pU
Mike meint
Also seit dem VW Diesel Betrug und dem Umgang mit den Kunden, explizit den Kunden in Deutschland, stand ich VW sehr misstrauisch gegenüber.
Auch gerade was den Willen hin zur Elektromobilität anging.
Aber wenn ich das hier so lese, dann scheinen die Verantwortlichen bei VW wohl endlich die Zeichen der Zeit erkannt zu haben.
Und das freut mich sehr !
Gabor Reiter meint
Ich glaube VW gar nichts mehr. Moral und Gerechtigkeit ist für dieses Unternehmen ein Fremdwort. Oder was soll man denken nach den letzten Dieselgipfeln?
Niklas meint
Naja! Ich würde nicht die Moral von über 600.000 Mitarbeitern anzweifeln weil die letzte und aktuelle Führung große Fehler gemacht hat.
Dass sich jetzt ordentlich was tut ist jedenfalls ein gutes Zeichen. Ankündigungen von dem Ausmaß der letzten Tage und Wochen müssen sie auch erfüllen, sonst würden sie es sich gehörig verscherzen, auch mit den Shareholdern.
Ducktales meint
und ich würde nicht alle von über 600.000 Mitarbeiter pauschal für moralisch und anständig halten und ausschließlich der jeweiligen Führung den schwarzen Peter zuschieben. Jeder ist für sich selbst im Rahmen der Unternehmenskultur verantwortlich etwas zu den Werten beizutragen, auch Missstände rechtzeitig zumindest zu benennen.
Wer anderen – wenn auch nicht direkt benannt – Pauschalierung vorhält und – ebenso wenig direkt benannt – pauschal Zweifeln an der Moral von immerhin über 600.000 MA negiert darf seine eigenen Äußerungen gern mal selbst reflektieren.
Ich wohne mitten im VW Gebiet (Zirkel 100km um WOB) und kenne persönlich genügend MA, denen ich nicht allzuviel Moral oder Gerechtigikeitsempfinden zutraue. Auf der anderen Seite ebensoviel vor denen ich täglich meinen Hut ziehe, weil sie nach meinem Empfinden anständig sind.
Aber ein Eindruck hat sich fest gesetzt bzw. bestätigt. Sehr viel Gehalt / Boni haben negative Auswirkungen auf den Charakter.
150kW meint
Bei den Diesel Gipfeln ging es um die Versäumnisse der Politik bei der Luftreinhaltung in de Städten.
Und dabei hat kein Hersteller freiwillig mehr Angebote gemacht als VW.
Peter W meint
VW scheint es wirklich anzugehen. Zu spät ist das noch nicht, die nächsten Jahre werden zeigen wer im Markt mithalten kann und gute bezahlbare Fahrzeuge liefert. Bedenken muss man eher bei denen haben, die derzeit nur auf Hybride setzen und die E-Fzge stiefmütterlich behandeln.
Problematisch könnte die Martmacht der Akkuhersteller werden. Das ist die Achillesferse der Autohersteller die bald Schmerzen verursachen könnte.
Niklas meint
Finde ich auch, VW wirkt sehr ambitioniert, auch im Vergleich zu anderen Größen wie Toyota.
Was die Batteriezellenfertigung angeht sehe ich das auch mit etwas mulmigem Gefühl. Andererseits sind die Strategen in den deutschen Konzernen ja bestimmt nicht doof und treffen die Entscheidungen aufgrund von umfangreichen Analysen und mit unabhängigen externen Beratern..
Ich könnte mir vorstellen, dass sie später in die Produktion einsteigen wenn die E-Mobilität sich zu nem gewissen Grad etabliert hat und wenn Feststoffbatterien serienreif sind (an der forschen ja emsig VW, BMW, u.a.). Dann könnte es strategisch durchaus Sinn machen, die Batterien erstmal einzukaufen und sich nicht extra Li-Ion-Knowhow anzueignen und selber die Fertigung u Supply chain aufzubauen für wenige Jahre
Is nu so ~ meint
Ich denke, dass VW , (bei allem mitzuführenden Ballast) , so die (Europa)Kurve kriegen kann.
Das Li-Ion-Knowhow ist auch die Elektrochemie-Grundlage für folgende Entwicklungen, und dieses Wissen (er)wächst durch praktisches Machen und Erfahrung dann eben noch weiter.
Deshalb fände ich es Klüger, zusammen mit der geballten ForschungsLandschaft an der anstehenden eigenständigen Batterie-Zellen-Produktion mit zuWirken und so den Vorsprung in Asien überhaupt aufholen zu können. (und Geld ist doch auch da!)
UliK meint
Sorry, aber ich bin inzwischen extrem skeptisch, wenn die Plutokraten der Autoindustrie -auch ein Herr Osterloh gehört wegen seiner Machtfülle dazu- mir irgendwas über künftige Elektroautos in den willfährigen Qualitätsmedien erzählen.
Kümmert euch ersteinmal um die quasi enteigneten Dieselfahrer, produziert dann EV‘s in goßer Zahl, und nicht in homöopathischen Dosen wie den e-tron, EQC und Tycan (alle weit unter 50000 Stück). Aber vorher baut ihr bitte eine Ladeinfrastruktur, die den Namen auch verdient. Die kostet flächendeckend etwa 1,5 Mrd. Euro. Das zahlt ihr aus der Portokasse (konnte Tesla auch). Sollten diese ganzen Ankündigungen aber nur ein riesiges Ablenkungsmanöver zur Volks- und Medienberuhigung sein und ihr heckt gemeinsam hinter den Kulissen einen ganz anderen „Deal“ aus, der irgendwie die bisherige industrielle Wertschöpfungskette erhält (Stichwort: Wasserstoff) würde mich das auch nicht wirklich wundern. Wer einmal lügt und trickst…..
Niklas meint
Also kurzgesagt: egal was sie machen, es wäre in Ihren Augen immer falsch.
Fritz! meint
Nein, sie machen ja eben nicht, sondern reden nur. Das, was sie machen, ist bisher entweder erbärmlich (eGolf) oder Betrug (Diesel). Von den tollen Dingen des Ankündigungsweltmeisters VW ist noch nichts auf der Straße.
150kW meint
Was ist am e-Golf bitte erbärmlich?
Und nur weil du bei der Entwicklung der Fahrzeugen und dem Umbau der Werke nicht dabei bist, wird da trotzdem REAL was gemacht.
UliK meint
Falsch nicht unbedingt. Wenn sie liefern, wie beschrieben, bin ich durchaus überzeugbar.
Jeder Mittelständler oder Freiberufler wäre mit diesem Geschäftsgebaren längst weg vom Fenster. Bloß über dessen Arbeitnehmer redet dann keiner.
Das Ganze ist so erbärmlich.
Volker Weidner meint
„Der Übergang in die E-Mobilität ist keine Zukunftsmusik mehr, er beginnt hier und jetzt. “
und weiter oben
„…laufen ab 2022 rein elektrische Fahrzeuge vom Band“
Wir haben schon 2022? Mensch, wie die Zeit vergeht. Oder anders ausgedrückt: Das sind noch VIER Jahre, ihr Schlafmützen. Ich hoffe für euch, dass das nicht zu spät ist.
Chris meint
An den Standorten Emden und Hannover. Du solltest schon speziefischer sein, damit man sofort weiß, es geht hier nur um Bashing. Denn schon jetzt laufen BEV’s bei VW vom Band.
Niklas meint
„Der Übergang […] beginnt“, das kann auch bedeuten, dass man richtungsweisende Entscheidungen trifft und die Produktion plant. 2022 bezieht sich speziell auf diese beiden Werke. In anderen Werken werden schon vorher EV produziert.
Ich hab zwar nichts speziell mit VW zu tun, aber so eine Produktion in einer globalen Lieferkette mit samt der Logistik und den vielen Erfordernissen auf die Beine zu stellen ist extrem anspruchsvoll und zeitintensiv, wie Sie es sich nicht vorstellen können.
Deshalb finde ich solche Kommentare ganz schön anmaßend.
ZastaCrocket meint
Das sind gute Nachrichten! Vor allem freut es mich für die Mitarbeiter. Da VW das Thema inzwischen konsequent angeht, haben sie meiner Meinung auch gute Chancen für einen etablierten Hersteller auch in Zukunft am Markt bestehen zu können. Ich bin selber vom Dieselskandal betroffen und finde es beschämend wie VW und die anderen Hersteller mit dem Thema umgegangen sind, aber ein deutsches Detroit möchte ich mir an den betroffenen VW-Standorten wirklich nicht vorstellen.
OldRZ meint
Ich drücke dir die Daumen! Alles Gute