BASF will sich stärker dem Geschäft mit Elektroautos widmen. „Batteriematerialien für Elektromobilität sind ein riesiger Chemiemarkt, der im Moment entsteht“, sagte der Vorstandsvorsitzende des weltgrößten Chemiekonzerns Martin Brudermüller dem Tagesspiegel. „Da wollen wir ein wesentlicher Spieler werden.“
Der BASF-Chef verwies darauf, dass das Geschäft mit Batteriematerialien „sehr kapitalintensiv“ sei und das Unternehmen „viel Geld in die Hand nehmen“ müsse. Zur Finanzierung der geplanten E-Mobilitäts-Offensive soll die Gas- und Ölfördertochter Wintershall an die Börse gebracht und das Geschäft mit Bauchemie abgestoßen werden.
Brudermüller äußerte Bedenken, dass Europa sich nicht intensiv genug um die Verfügbarkeit von Batteriematerialien kümmere – dieser Aspekt werde „viel zu wenig beachtet“. Rohstoffe wie Nickel, Kobalt und Mangan stünden heute „stark unter der Kontrolle der Chinesen, deshalb sollten wir uns für die Zukunft den Zugang sichern“. BASF kooperiere zu diesem Zweck mit Bergbauunternehmen in Russland.
In Finnland werde BASF ein Vorprodukt für das sogenannte Kathodenmaterial der Batterie herstellen, das dann an anderen Standorten weiterverarbeitet wird. „Schwarzheide ist eine Option“, so Brudermüller zur möglichen Standortauswahl. Da die Produktion energieintensiv sei, und BASF „mit sauberem Strom“ arbeiten wolle, spiele dies bei der Standortauswahl eine Rolle. Bei Schwarzheide in der Lausitz betreibe der Konzern ein modernes Gasturbinenkraftwerk, „das würde also passen“, sagte der BASF-Chef. Die Entscheidung über die Investition soll bis Mitte 2019 fallen.
Maximilian meint
Ich finde es etwas schade, dass diese Meldung bisher nicht kommentiert wurde. Ich finde es wichtig und lobenswert was die BASF hier macht. Die Vorprodukte der Zellproduktion sind ja in etwa schon die halbe Zellproduktion. Da wo wirklich die Musik spielt. Ich möchte dieses Engagement ausdrücklich loben und wünsche viel Erfolg !
Ein Freund meint
Ich wünsche BASF auch viel Erfolg! Aber ich denke das hier ein Lob unangebracht ist. Die jetzige Entscheidung hätte BASF vor 20 Jahren schon machen müssen…
Cai meint
@ Ein Freund :
besser spät als nie.
Und, der Verbrenner hat 100 Jahre Entwicklung hinter sich, der BEV – Akku 10 Jahre, steht also m.E. noch am Anfang, es muss auch nicht bei Li Ionen bleiben …
Und Chemie ist einer der Schlüssel dabei, auch für die baldige Verringerung des CO2-Rucksacks.
Also macht mich die Meldung zuversichtlich.
Is nu so ~ meint
Es ist hier schon mal ein gutes Zeichen, dass es keine abWertenden Kommentare gibt.
Aber wer sonst? – wenn nicht ein deutsches Schwergewicht der Chemiebranche – ist dazu bereit und in der Lage, die „Battreiematerialien“ in den vorstellbaren Größenordnungen zu beherrschen – und die dazu notwendige Materialforschung auf Weltniveau zu leisten!
– und für das ‚Alles‘ kann eine bessere Zusammenarbeit mit Russland nur gut sein !
– „mit sauberem Strom“ von den „Ostsee-Windparks“ über Lubmin und existierenden Stromtrassen in die „Lausitz ist eine Option“ , wird auch nach der Braunkohle-Verstromung gut möglich sein
Aber wann? wenn nicht jetzt!