Der Chiphersteller Infineon hat zusammen mit Statista eine Umfrage zur E-Mobilität durchgeführt. Zwei Drittel der befragten Autofahrer können sich grundsätzlich vorstellen, ein Elektroauto anzuschaffen. Bei den Jüngeren ist die Offenheit dabei stärker ausgeprägt: In der Altersklasse zwischen 18 und 39 Jahren lag die Zustimmung bei knapp 80 Prozent. Bei den 60- bis 69-Jährigen dagegen nur bei rund 50 Prozent.
Die Bereitschaft zum Kauf eines E-Autos steigt der Auswertung zufolge mit dem Einkommen der Befragten: Die größte Bereitschaft zeigten mit 74 Prozent diejenigen in der Einkommensklasse 4000 Euro und mehr monatliches Haushalts-Nettoeinkommen.
Autofahrer wollen „grünen“ Strom
Die Studienteilnehmer wollen für die E-Mobilität vor allem „grünen“ Strom. Annähernd 60 Prozent der Befragten halten diesen für wichtig (27 Prozent) oder sehr wichtig (30 Prozent). Auch hier ist die Beurteilung stark abhängig vom Alter: Je jünger die Befragten, desto größeren Wert legen sie auf regenerative Energiequellen als Stromlieferant für emissionsfreies Fahren.
Diese „saubere“ E-Mobilität würden sich die Deutschen auch etwas kosten lassen: Bei angenommenen Stromkosten in Höhe von vier Euro pro 100 Kilometer Reichweite wären 62 Prozent der Befragten bereit, für regenerativ erzeugten Strom mehr zu zahlen. 15 Prozent würde noch tiefer in die Tasche greifen und mehr als 6 Euro für eine 100-km-Stromladung ausgeben – wenn sie sicher sein könnten, dass der Strom nicht aus Kernkraftwerken oder Kohlemeilern stammt.
Die Mehrheit der Studienteilnehmer findet: Strom aus erneuerbaren Energiequellen sollte auch dort erzeugt werden, wo die Bedingungen besonders gut sind. Das gilt etwa für Offshore-Windkraftanlagen in der Nordsee. Nur 21 Prozent der Befragten würden allerdings eine große Stromtrasse akzeptieren, wenn diese weniger als fünf Kilometer von ihrem Wohnort verliefe. Am wenigsten störend empfinden die Deutschen regenerative Energieerzeugung in ihrem Umfeld: Solarparks genießen bei den Befragten die höchste Akzeptanz, gefolgt von Windkraftparks, Wasserkraftwerken und Biomasse-Anlagen.
Die hohe Zustimmung für Solarparks ist bei den Umfrageteilnehmern, für die ein Elektroauto infrage kommt, noch einmal höher: 74 Prozent würden einen Solarpark im Umkreis von 5 Kilometern zur Wohnadresse akzeptieren (67 Prozent insgesamt). Umgekehrt lehnen Befragte ohne Bereitschaft zu einem E-Auto zu 18 Prozent alle zur Auswahl gestellten Formen der Energieerzeugung im eigenen Umfeld ab. Von den Studienteilnehmern, für die ein Elektroauto infrage kommt, lehnen dies nur 7 Prozent ab. Deutlich abgeschlagen bei den Akzeptanzwerten sind Kernkraftwerke und Kohletagebau mit 7 beziehungsweise 5 Prozent.
Am liebsten zu Hause laden
Beim Laden von E-Autos ergab die Umfrage von Infineon und Statista eine klare Präferenz: Die Autofahrer wollen ihren Stromer am liebsten zu Hause mit Energie versorgen. Deutlich weniger Menschen bevorzugen die Lademöglichkeit bei der Arbeit, fast gleichauf mit den Ladepunkten Einkaufszentrum, Tankstelle und öffentliche Parkplätz/Parkhäuser. Beim Stromtanken unterwegs sind 70 Prozent der Befragten nicht bereit, Ladezeiten über 30 Minuten zu akzeptieren.
Tom Vogt meint
Es wundert mich heutzutage nicht mehr, dass immer mehr menschen E-Auto haben wollen und dann mit grünen Strom fahren wollen. Schließlich ist unser Planet sehr wichtig und der einzige den wir haben, dann sollten wir auch darauf achten mit welcher und sauberer Energie wir uns fortbewegen.
Volker Allenstein meint
Bin 72 und fahre seit einem Jahr einen E-Smart. Bin aber zunehmend frustriert über die Verfügbarkeit von öffentlichen Ladesäulen. Mein Vermieter hat mir die Installation einer Wallbox untersagt.
Jürgen Baumann meint
61 Jahre
100% Zustimmung für eMobiltät
nilsbär meint
Die Bevölkerung, vor allem die junge, scheint den nötigen Wandel langsam zu akzeptieren. Gute Nachricht. Aber der durchschnittliche deutsche Neuwagenkäufer ist 52 Jahre alt. Daher wäre gerade die (hier fehlende) Einstellung der Altersgruppe 40-59 interessant.
Mini-Fan meint
@nilsbär
Vor allem die Altersgruppe 55+, insbesondere Frührentner, Rentner und Pensionäre (von denen wohl ein nicht unerheblicher Teil im Eigenheim wohnt), für die dürfte die e-Mobilität eigentlich eher interessant sein als für die Jüngeren.
Deñn die Älteren legen vielleicht keine so großen Strecken mehr mit dem Auto zurück, machen Urlaub in den Mittelgebirgen oder den Alpen.
Vor allem aber hat diese Altersgruppe noch genügend Geld für einen Neukauf.
Peter wulf meint
Die bei der Befragung der 60 bis 69 jährigen ist zu berücksichtigen das es zur Zeit ausser den teuren Tesla S+X nur das neue Model Tesla 3 ab März 2019 gibt mit dem man auch als Rentner gemütlich weit und fern Reisen kann wobei europaweit die Tesla supercharger auf autohöfen und kostenlosen Destination charger in Hotels etc. zur Verfügung stehen.
Die Frage ist Wer will sich über im Alter über 60 noch ein teures E auto kaufen wenn er nur noch ca.8000km im Jahr fährt und sonst fliegt oder auf Kreuzfahrtschiffen reist. Leider kommen die preiswerteren EAutos zum Reisen mit Reichweiten über 300 bis 500km erst 2020 auf den Markt. Im Alter von über 60 Jahren müsste man dann mind. 8 Jahre oder mehr bis ins Alter von 80 Jahren E Auto fahren.
Ich habe mir einen Tesla S70D gebraucht mit 70 Jahren 2016 gekauft. Weil ich nicht noch 4 bis 5 Jahre auf deutsche Hersteller warten wollte. Im europäischen Ausland ist das Reisen mit dem Auto viel entspannter durch Höchstgeschwindigkeit 130kmh und mehr Rücksicht weniger Raser und Rowdys. Der irre LKW und transporter verkehr von Ostblock quer durch Deutschland und von Nord nach Süd verleidet ein das Auto fahren. Der Massentransport gehört endlich auf die Schiene aber das haben die CSU Verkehrsminister von Ramsauer bis Scheuer bisher verhindert.
E Auto fahren macht Spass man muss nicht Rasen um anderen etwas zu beweisen , Beschleunigung wie Porsche und höchstgewschindigkeit 230 bis 250kmh könnte man fahren tut es aber nicht sondern meist 120/130kmh und alle 2stunden pinkelpause mit kurzem Ladestop. Ohne an Tanksäule und Kasse zu warten ohne dreckige Hände etc. Ferner sind Betriebskosten ca. 50% von Verbrenner.
McGybrush meint
Wenn in der Umfrage die betagten Manager der Automobilindustrie und die Politiker invegriffen war dann macht das Ergebnis Sinn ????
Kinder und sehr junge Leute haben dagegen noch keine gefestigte bzw anerzogene Meinung und entscheiden aus dem Bauch herraus.
aleman meint
Man kann schneller gezwungen sein, elektrisch zu fahren als man meint. Ich sehe beim Basketball bei den Heimspielen immer wieder Leute in allen Altersklassen in Rollstühlen, sehr modern mit Displays und Joysticksteuerungen usw. Auch die älteren Herrschaften, die kein Elektroauto kaufen wollen fahren vielleicht bald mit einem Elektromobil herum. Ob das aber alles so erstrebenswert ist?
Jensen meint
Auch wenn zum genauen (dem bezahlenden) Auftraggeber, Methodik, Fragestellungsmustern, Teilnehmerzahlen und weiteren Daten der Umfrage keine Infos vorhanden sind, ist es doch erfrischend zu sehen, dass die Zahlen deutlich in Richtung (reiner ?) Elektromobilität zeigen. Und 50% Zustimmung in der oberen Altersklasse, zu der ich auch bald gehören werde, sind doch wunderbar. Zumal die Befragung ja noch einige weitere Themen der Elektromobilität beigemischt hat, wie
Stromtrassenführung, Energieerzeugung allgemein, etc.
Öko+Logisch meint
Und die Mittelalterlichen (40-59 J) wie meinereiner werden nicht mal genannt.
‚Bei den 60- bis 69-Jährigen dagegen nur bei rund 50 Prozent.‘ Weshalb steht da ’nur‘? Von meiner Warte aus reicht es vollauf wenn die 50 % Zustimmer alle beim nächsten Neuwagenkauf einen Elektrischen kaufen.
Porsche 911 meint
Die Frage die da auch mit reinspielt ist auch: ‚Wann kauft man sich ein eAuto?‘
Die Gruppe der bis 50 jährigen wird in ihrem Leben sicher noch mehr als 2 Autos kaufen, in der Altersklasse darüber wird das eher schwer. Und ob das nächste Auto bei der aktuellen Auswahl ein eAuto wird, da wär ich mir als 60jähriger auch nicht so sicher.
Und bzgl. dieses Hintergrunds finde ich die 50% sogar relativ hoch.
Jörg2 meint
Die 18..39jährigen sind überwiegend Single. Da bedeutet 80% Zustimmung, dass 80% damit fahren wollen.
Die 60…69jährigen sind überwiegend in Partnerschaft. Da bedeutet 50% Zustimmung (des „Vorstandes“, wer immer das auch ist), dass 100% damit fahren wollen.
;-)))
(So macht jeder aus Umfragewerten, was er so braucht.)
Frank meint
Ich,60, 100% dafür.
Peter W meint
gilt auch für mich, fast 61 …
alupo meint
Ich hab mir ein eAuto mit 60 gekauft…
Und wenn ich einmal nicht mehr selber fahren kann, dann brauche ich eben nochmal ein allerletztes eAuto mit Autopilot level 5.
Das aktuelle eAuto hat nur level 2, aber das reicht mir, denn so nach z.B. 100 km auf der Autobahn will ich auch mal wieder selber aktiv werden, für kurze Zeit ;-).
Leotronik meint
Die Stromerzeugung wird künstlich dramatisiert. Wieviele Menschen beschweren sich über den „schmutzigen“ Strom bei der U-Bahn, im Haushalt und Industrie? Oder kommt er von anderswo her? Klar ist Ökostrom allemal besser aber auch der Kraftwerksstrom ist besser als vergammelte Dinosaurier (Benzin/Diesel) zu verbrennen mitten in der Stadt.
Ducktales meint
1+
beim Verbrennen ist dezentral/lokal immer die schlechtere Lösung.
Peter W meint
… vergammelte Dinosaurier … ein guter Spruch, auch wenn’s hauptsächlich Wald war.
lo meint
Wald –> Kohle
Meeresbodensediment –> Öl
https://de.wikipedia.org/wiki/Erd%C3%B6l#Ursprung
Leser meint
..und bei den 70-71jährigen lag die Zustimmung nur bei…
Man kann sich seine Studie zusammenbasteln wie man will, hauptsache der Auftraggeber ist zufrieden.