Die interaktive Ladesäulenkarte der Bundesnetzagentur ist noch nicht ganz vollständig, soll mit der Zeit aber die verlässlichste Quelle ihrer Art werden. Nun erweitert die Behörde den Service um sogenannte „Public Keys“.
„Anders als an Kraftstofftankstellen erhält man an Ladepunkten für Elektromobile in der Regel keine Quittungen. Mit Public Keys haben Verbraucher nun die Möglichkeit, die Abrechnung des E-Mobilitäts-Anbieters auf ihre Richtigkeit zu überprüfen“, erklärt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.
Seit 2018 arbeitet die Bundesnetzagentur mit der Physikalisch-Technischen-Bundesanstalt (PTB) zusammen und erfasst bei der Anzeige der Ladepunkte auch Public Keys. Die Erfassung befindet sich derzeit noch im Aufbau, auf der Ladesäulenkarte wurden nun die ersten Public Keys hinzugefügt.
Die auf den Messgeräten aufgedruckten Prüfschlüssel können durch den Verwender in eine vom E-Mobilitäts-Anbieter zur Verfügung gestellte Prüfsoftware eingegeben werden. Dadurch lässt sich feststellen, ob die in der Rechnung ausgewiesenen Werte mit den tatsächlichen Messergebnissen übereinstimmen und aus dem genutzten Ladepunkt stammen.
Die Ladesäulenkarte der Bundesnetzagentur wurde Mitte 2018 veröffentlicht. Aktuell sind 13.147 Ladepunkte enthalten, davon 11.620 Normal- und 1527 Schnellladepunkte an insgesamt 6600 öffentlich zugänglichen Ladeeinrichtungen. Die Karte stellt die Ladesäulen aller Betreiber dar, die das Anzeigeverfahren der Bundesnetzagentur erfolgreich durchlaufen und einer Veröffentlichung im Internet zugestimmt haben. „Nach der Veröffentlichung der Übersichtskarte hat sich die Anzahl der gemeldeten Ladepunkte im vergangenen Jahr mehr als verdreifacht“, so die Behörde.
Stephan Köhler meint
Für die Politik ist die Verstromung der Mobilität zunächst die Sorge vor den schwindenden Steuereinnahmen durch die Mineralölsteuer u.a. Steuern und Abgaben, die auf dem Benzin/Diesel liegen. Wegen dem viel höheren Wirkungsgrad und weil auch einige den Strom zu Hause selbst erzeugen werden viele Steuereinnahmen wegbrechen, wenn die E-Mobilität sich durchsetzt.
Dies zu vermeiden geht nur mit irgendwelchen komplizierten Lade- und Abrechnungssystemen, wo am Ende herauskommt, dass das Steueraufkommen pro 100 km ähnlich dem der Verbrenner ist. Wer glaubt die Elektromobilität wäre irgendwann günstiger als die herkömmlichen Systeme glaubt auch an den Weihnachtsmann.
Es wäre so einfach jede Ladesäule mit einem einheitlichen, einfachen und zeitgemäßen Abrechnungssystem (Handy-App, Visa…) aufzustellen.
An den Automatentankstellen geht es auch. Aber es ist politisch und von den Fahrzeugherstellern und der Mineralölindustrie nicht gewollt.
Allein die bürokratischen Hürden und lächerlichen Gerichtsprozesse wegen einer Lademöglichkeit in der Tiefgarage eines Mehrparteienhauses.
Demnächst werden wir jede Steckdose vor Inbetriebnahme bei dem Finanzamt anmelden müssen…
150kW meint
„Aber es ist politisch und von den Fahrzeugherstellern und der Mineralölindustrie nicht gewollt.“
Wie viel Ladesäulen haben Fahrzeughersteller oder Mineralölindustrie aufgestellt?
MiguelS NL meint
“Mit Public Keys haben Verbraucher nun die Möglichkeit, die Abrechnung des E-Mobilitäts-Anbieters auf ihre Richtigkeit zu überprüfen”,
Erstens ist es schade dass eine sofortige Quittung, im jetzigen iPhone Zeitalter, nicht seit Anfang an geht. Hier fehlt klar gesagt der Wille, den die richtige Vision brauch man sich nur abzugucken
2. Noch mehr schade ist es dass es immer noch nicht geht
3. Schade dass nach Jahren die Bundesnetzagentur ins Spiel kommen muss um es bei einen (wahrscheinlich kleinen) Anteil wenigstens prüfbar zu machen.
4. Da so viel Firmen gibt die den Betreibern hätten helfen könnte, macht es die Situation noch mehr schade.
Wer finanziert das Lucky Keys Programm?
“Nach der Veröffentlichung der Übersichtskarte hat sich die Anzahl der gemeldeten Ladepunkte im vergangenen Jahr mehr als verdreifacht”
Verdreifacht ? Gleiche Presse-Taktik wie die Hersteller, wieder schade, hier zeigt sich eine Behörde leider kein Har besser. Wie währe es mit eine aussagekrätige Kennzahl ? Z.B. wie gross ist der Anteil jetzt und wie gross wahr er zum Start.
randomhuman meint
Reicht nicht eine Quittung per Mail oder in der App? Wozu das Ganze rundherum. Versteh ich nicht.
MiguelS NL meint
Dass ist genau der Punkt die, eine sofortige Abrechnung per App oderso bekommt man nicht. Bei allen (oder fast alle) bekommt erst nach eine gewisse Zeit, z.B. am Ende des Monats eine Abrechnung die sich auch noch zu einen anderen Zeitabschnitt basiert und undurchsichtig ist. Das macht eine Kontrolle des Ladevorgangs und den Gebrauch sehr kundenunfreundlich und ineffizient
McGybrush meint
Dann sollte man genau das halt ändern (müssen). Zumindest der Preis sollte in Echtzeit gemailt werden. Mit der Monatlichen zusammengefassten Rechnung hätte ich kein Problem.
MiguelS NL meint
„Zumindest der Preis sollte in Echtzeit gemailt werden.“
Ja, eine sofortige Quittung währe das mindeste. Nur der Preist ist zu wenig, wir brauchen heutzutage keine kBytes zu sparen. (Bei Tesla sieht man den Preis meines Wissens in Echtzeit, dass nenne ich Kundenfreundlich und auf Höhe der Zeit)
BeatthePete meint
Deswegen sind die gerade gebauten Systeme alle Schrott..
Alle Ladevorgänge müssen im Auto/Navi angezeigt,geplant,durchgeführt und abgetechnet werden.
Alles andere ist, als wie wenn jede Tankstelle nur ihre eigene Währung (Lira,Schilling,Drachme,…) akzeptiert vorher man aber noch ein Rätsel lösen muss.
MiguelS NL meint
Ja, alle Schrott..ach was sollst der Steuerzahler hat es ja bezahlt.
„akzeptiert vorher man aber noch ein Rätsel lösen muss.“
nicht nur vorher sonder auch naher ;-)
Jörg2 meint
@BeatthePete
+1
Eigentlich:
Auto anstöpseln und die Elektronik des Autos und der Ladesäule lernen sich kennen (nur Daten, die wirklich für den Ladevorgang wichtig sind!)
An der Säule steht der Preis.
Zahlen per üblichen Zahlungsmittel (Giro, Smartphone, mir würde auch Münzen gefallen).
Quittung kommt per Kontoauszug, Mail …
(Wer dringend Sonderpreise seines Hessischen Stromanbieters in Flensburg realisieren möchte, kann dies gern per Vertrag mit diesem Stromanbieter machen, seine Belege dort einreichen und sich Geld gutschreiben lassen. Wie sich der Stromanbieter das Geld aus Flensburg holt? Da kann man bestimmt solch ähnlich nettes und stabiles System aufbauen, wie es aktuell mit Ladekarten gemacht wird. Nur lasst bitte mich als Kunden außen vor!)
MiguelS NL meint
Eine Säule und Smartphone reichen aus, wir leben in 2019, alles andere würde es unnötig komplex und teuer machen
Registrieren, Stecker reinstecken, fertig ist. Benachrichtigungen am Smartphone (im Account) kommen automatisch.
Jörg2 meint
@Miguel
Aber ohne Erfassung von Bewegungsdaten durch ein dann weiteres System!
Es reicht, wenn das Auto zu erkennen gibt, welche Technik verbaut ist und sich Auto und Ladesäule ausschließlich für den Ladevorgang und mit einem Datenausstausch, der den 10m Radius nicht verlässt, anfängt zu mögen.
Die Bezahlerei soll (so mein heimlicher Wunsch) mit einem Zahlungsmittel erfolgen, welches sowieso schon existiert (Giro, Münzen, QR-Code plus z.B. Paypal … was auch immer).
Und bitte an alle Ausländer, Smartphonephobiker und ältere Semester mit der Liebe zum Bargeld denken. Irgendwie müssen die ja auch zu ihrem Strom kommen ohne sonstwas für Verrenkungen anzustellen …
Jörg2 meint
Kann mir das mal einer erklären? Was hätte ich zu tun oder zu lassen, um letztendlich das Gleiche machen zu können, was an jeder ALDI-Kasse geht: Das Überprüfen, ob die von mir bezogene Leistung/Ware irgendwie sinnvoll zu einem Bezahlvorgang in nachvollziehbarer Höhe geführt hat.
Ich muss gestehen, es liest sich für mich wie eine Erfolgsmeldung. Ich versteh den Inhalt leider nicht.
Andreas meint
Wieso ist die technische Umsetzung bloss immer so schlecht, wenn eine Behörde dies macht? So kann man nicht nach Leistung, Ladeart oder Ladekarte filtern. Da sind freie Lösungen ohne Steuergelder wie goingelectric um Klassen besser.
Und Altbestand vor 2016 fehlt, wie beschrieben.