Die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) hat ihren neuesten Bericht zur Automobilwirtschaft vorgestellt. Die Befragung von dieses Mal knapp 4000 Verbrauchern zum Thema Autokauf behandelte auch wieder die Elektromobilität.
Auf einer Skala von 1 („intensiv damit beschäftigt“) bis 5 („noch nie davon gehört“) wurden die Autokäufer gebeten, ihren Kenntnisstand bei reinen Elektrofahrzeugen, E-Autos mit Range Extender, Plug-In Hybriden und bei Hybriden ohne Plug-In-Technik anzugeben. Neuwagenkäufer waren dabei generell aufgeschlossener und hatten sich stärker mit den Technologien beschäftigt als Gebrauchtwagenkäufer. Bei den reinen E-Autos war der Kenntnisstand der Neuwagenkäufer mit der Durchschnittsnote 2,66 am deutlichsten ausgeprägt (Gebrauchtwagenkäufer: 2,91).
Als Grund gegen den Kauf eines Elektroautos gaben 60 Prozent der Neuwagenkäufer die begrenzte Reichweite an – im Vorjahr waren es noch 51 Prozent. Gebrauchtwagenkäufer nannten die Anschaffungskosten als wichtigsten Grund gegen einen Stromer und machten sich mit 55 Prozent etwas weniger Gedanken um die Reichweite. Generell einen Pkw mit alternativem Antrieb zogen bisher nur 12 Prozent der Gebrauchtwagen- und 24 Prozent der Neuwagenkäufer überhaupt in Erwägung.
Gefragt nach Lademöglichkeiten für ein E-Auto antworteten 37 Prozent der Gebraucht- und 34 Prozent der Neuwagenkäufer, dass sie über keinerlei Lademöglichkeiten in ihrer Nähe verfügen. Über 20 Prozent wussten es nicht oder konnten keine Angaben machen. 35 Prozent der Gebraucht- und 44 Prozent der Neuwagenkäufer bestätigten, dass es eine Möglichkeit – etwa an einem zentralen Parkplatz oder einer öffentlichen Ladestation – gebe.
Gäbe es keine reinen Verbrenner mehr, würden sich 67 Prozent der von der DAT befragten Neu- und 64 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer für ein Hybridfahrzeug entscheiden. Für ein Elektroauto sprachen sich nur 33 Prozent der Neu- und 36 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer aus.
Autohändler wichtige Informationsquelle
Vom Beginn der Informationssuche bis zum tatsächlichen Kauf vergehen laut der DAT-Studie im Schnitt 26 Tage beim Gebraucht- und 33 Tage beim Neuwagenkauf. Während dieser Phase unternimmt der Autokäufer intensive Online- und Offline-Recherchen. Die Bedeutung des Händlers als Informationsquelle ist dabei zuletzt gestiegen und besonders für Neuwagenkäufer wieder an die erste Stelle der „Offline-Quellen“ gerückt.
Die Frage der DAT nach dem Budget ergab: Im Autojahr 2018 wurden beim Gebrauchtwagenkauf im Schnitt 11.780 Euro investiert, beim Neuwagenkauf 31.130 Euro. Die Preise variierten je nach Marke oder Käufergruppe, so bezahlten Erstkäufer deutlich weniger als diejenigen, die ein bestehendes Fahrzeug ersetzten. Beim Gebrauchtwagenkauf wurden auf dem Privatmarkt 7730 Euro, beim freien Handel 7890 Euro und beim Markenhandel 15.610 Euro bezahlt.
Remo meint
Hier wird mal wieder in den Kommentaren das übliche bla, bla fabriziert.
E-Autos sind umweltfreundlicher als Verbrennen oder anders herum? Wie es wirklich ist, weiß der Geier.
Fakt ist, dass die ganzen Konsum gesteuerten Kommentatoren hier der Umwelt keinen Gefallen tun. Würden die Leute in den Städten mehr das Rad nehmen, auf überladen den Bus oder die Bahn, dann würden wir unsere Umweltprobleme auch in den Griff bekommen. Aber zu behaupten, ein Produkt ist, nur weil es etwas weniger umwelschädlich ist, das richtige ist einfach westlich verblendeter Unfug.
Leotronik meint
Die Medien sollten ihren Beitrag zur Förderung der Emobilität leisten. Gelegentliche Berichterstattung über die Umweltverbrechen bei der Ölförderung, Transport und Verarbeitung würden so manchen wachrütteln. In Russland läuft die Sosse einfach in die Umwelt. Keiner sieht es keiner sagt was. Aber es ist eine große Schweinerei. Die Welt sollte es öfters sehen. Im übrigen wird das Öl in kalten Regionen mit Unmengen Energie erwärmt damit es die Pipelines überhaupt durchlassen. Diese Energie wird nirgendwo kalkuliert.
Chris meint
Ich habe erst kürzlich einen Bericht gesehen der gezeigt hat, wie Öl in Afrika einfach illegal am Fluß durch Piraten zu Benzin verarbeitet wird. Und das 20% des öls auf diese Art dort einfach mit der Umwelt in Berührung kommen und diese zerstören. Ich sehe solche Berichte regelmäßig, und kann deine Aussage nicht bestätigen, dass darüber nicht ausreichend berichtet wird.
Leotronik meint
Meine Absicht geht in eine andere Richtung. Die überzeugten Verbrennerverfechter würden hoffentlich die Zerstörung der Umwelt in Verbindung mit ihrem Auto sehen und nach Alternativen suchen. Jetzt heisst es von allen Seiten wie schmutzig das EV ist. Die müssen sehen dass der Verbrenner zigmal schmutziger ist.
nilsbär meint
„Die überzeugten Verbrennerverfechter würden hoffentlich die Zerstörung der Umwelt in Verbindung mit ihrem Auto sehen.“
Da bin ich skeptisch. Der Mensch ist Meister im Verdrängen. Nur wenige sehen etwa einen Zusammenhang zwischen dem Schnitzel am Teller und dem Tod im Schlachthaus.
Chris meint
Das wissen die schon, aber hier geht es nunmal um viele andere Aspekte. Da wäre zum Beispiel die finanzierbarkeit und die Akzeptanz. Im Übrigen erzeugt man mit der „du bist böse“ Klatsche immer genau das Gegenteil. Das habt ihr, im Gegensatz zu Musk, nicht erkannt. Wenn man eine vermeintlich bessere Technik hat, dann muss man mit dem besseren überzeugen. Wenn man versucht, den Gegenüber von seiner Überzeugung abzubringen, indem man ihm ständig sagt, dass diese schlecht ist, dann wird jeder skeptisch. Zurecht, denn meist zeigt sich am Ende, dass das, von dem man da überzeugt werden soll, eigentlich nur defizitär und ein Nachteil ist.
Das hat Musk erkannt, und deswegen kam auch zuerst Model S. Es musste, nach seiner Überzeugung, einfach um ein Vielfaches besser sein als die Alternativen die bisher am Markt sind. Und das hat die Leute mehrheitlich überzeugt. Nicht alle, klar, aber eine Vielzahl.
Torsten meint
Das ist zwar absolut richtig, da allerdings Öl auch der Grundstoff für die Fertigung von Kunststoffen (PE, PP, PET, PVC) eingesetzt wird, ändert sich mit zunehmender Elektromobilisierung genau an dem Punkt gar nichts. Jeder Tropfen Öl wird weiter einer Verarbeitung zugeführt werden da der Kunststoffbedarf sehr groß und die Recyclingquoten, vorsichtig gesprochen, ausbaufähig sind (selbst hier in Westeuropa, in anderen Regionen sind die eher Null). Wenn sich also an der Umweltverschmutzung durch Ölförderung etwas ändern soll müßte noch deutlich mehr passieren, wie zum Beispiel hohe und verpflichtende Recyclingquoten (inkl. Strafzahlungen) und generell einer Reduzierung des Kunststoffbedarfs bei Einwegverpackungen und ähnlichem (was ja auch anderweitig Umweltbelastungen und Müll reduzieren würde).
Aber nein, die Elektromobilität allein hätte leider auf dieses Feld kaum Einfluss.
Leotronik meint
Sehen sie es genau umgekehrt. Die umfassende Zerstörung der Umwelt vor Augen soll die Leute zum EV bringen. Der Pelzhandel ist zurück gegangen als die Damen die brutal geschlachteten Tiere sahen. Der Lerneffekt soll auch hier aufkommen beim Öl.
Anonym meint
Leotronik, sie denken mal wieder viel zu einfach!
Wie viele Berichte gab es im letzten Jahr im Bezug auf Massentierhaltung?
Es zog sich wie ein roter Faden durch das Jahr. Immer wieder wurden hier Filmaufnahmen von Greenpeace und Peta bekannt, selbst Landwirtschaftsministerin hat man nachgewiesen wie unmenschlich die Haltungsbedingungen auf ihrem eigenen Hof sind / waren… Die Leute haben es also sehr wohl mitbekommen. Auch die ganze Thematik mit Antibotika im Tierfutter geht in den Medien rauf und runter!
Nach ihrer Logik hätte sich der Fleischkonsum daher reduzieren müssen. Weil die Verbraucher erkannt haben, dass übermäßiger Fleischkonsum nicht gesund sein kann (Antibotika) und auch Billigfleisch nur mit argen Bedenken verzehrt werden sollte.
Was ist aber die Realität. Der Fleischkonsum NIMMT ZU!
Wie erklären sie das? Wenn doch alle Menschen so vernunftsgesteuert sind und sensible auf die Berichterstattung reagieren? Gerade wenn es um ihre eigene Gesundheit, das Wohl des Lebens usw geht?
Unter Strich bleibt:
Heutzutage zählt nur GEIZ IST GEIL!
Und solange eMobilität nicht ganz klar und offensichtlich günstiger und bequemer ist als den Status Quo den jemand hat mit seinem Verbrenner wird er in den seltensten Fällen über einen Wechsel nachdenken.
Chris meint
@Anonym,
so ist es. Und der Pelz ging ja auch zurück, weil es einfach nicht mehr Mode war und weil man damit rechnen musste, alle Naslang besprüht zu werden.
Im Übrigen ist der Pelz gerade wieder im Kommen, das ist ja noch die Ironie an dem ganzen Thema
nilsbär meint
Auf die Kunststofferzeugung entfallen nur 5% des Erdölverbrauchs. Das könnte Deutschland fast zur Hälfte durch die eigene Förderung decken.
Leonardo meint
Nach dem Verbot von Plastiktüten und Einweggetränkeflaschen wären es wahrscheinlich 100%
Anonym meint
Wäre es nicht!
Und das Grundlegende Problem ist auch nicht bei der ÖlFÖRDERUNG – also direkt am Bohrloch – auch nicht die VERARBEITUNG in der nächsten Fabrik – sondern der Konsum und die geringe Lebensdauer der Produkte die entstehen!
Der ganze Einwegmüll, ob Wasser in Flaschen, abgepacktes Fleisch oder eingeschweißte Früchte. Immer und überall findet man Plastik. Man kann keinen Wocheneinkauf tätigen ohne auf Produkte mit Plastik zu verzichten.
Die Wahrheit ist: Das Material ist einfach zu billig in seiner Herstellung als das es sich lohnt es wiederzu verwerten! Aus einem Platikprodukt einer gewissen Güte und Qualität kann ich nach dem Recyclen kein neues Produkt der gleichen Güte und Qualität herstellen (im Gegensatz zu Glas oder Metal) – es ist bei Plastik immer eine Abwärtsspirale! Daher wird auch -Spoiler Alarm – ein Großteil der Abfälle die über den grünen Punkt gesammelt werden nicht eingeschmolzen und zu neuen Palsitk produkten gemacht sonder schlicht weg „thermisch verwertet“ mit anderen Worten sie werden nach einmaliger Nutzung verbrannt!
In anderen Ländern halt ins Meer gekippt. Und das ist das weit aus größere Problem für unsere Umwelt – nicht die Förderung an sich.
Jeru meint
„Die Bedeutung des Händlers als Informationsquelle ist gestiegen und besonders für Neuwagenkäufer wieder an die erste Stelle der “Offline-Quellen” gerückt.“
Welche „Offline-Quelle“ gibt es denn noch? Freunde und Bekannte haben ihre Informationen ja auch aus dem Internet.
Grundsätzlich überrascht mich der Report nicht, das sind eben die Probleme und als Käufer muss man sich mit der Frage beschäftigen ob man selbst zum Fahrzeug passt. Normalerweise sollte es umgekehrt sein.
Niklas meint
Andere Offline-Quellen sind z. B. TV-Magazine, Autozeitschriften, Automessen oder der Austausch mit Freunden/Kollegen.