Der Volkswagen-Konzern investiert Milliarden in Elektroautos und will mittelfristig einen bedeutenden Anteil seines Absatzes mit Batterie-Pkw erzielen. Um dies zu erreichen planen die Wolfsburger, zahlreiche Stromer-Modelle einzuführen. Die Kernmarke VW könnte unter anderem ein robustes E-Auto im Stil des Land Rover Defender bauen.
Das erste Elektroauto mit moderner Technik von VW wird ein Kompaktwagen der neuen I.D.-Familie, diverse weitere Formate sollen folgen . Während der bereits vorgestellte SUV-Crossover I.D. CROZZ vor allem für das Flanieren in der Stadt und komfortables Reisen ausgelegt ist, könnte ein weiteres SUV mit deutlich stärkerem Offroad-Fokus aufwarten, berichtet AutoBild.
Michael Jost, Strategiechef und rechte Hand des Konzernbosses Herbert Diess, soll für ein neues Fahrzeugsegment bei VW werben: das der „Rugged-SUV“. Bekannte Vertreter dieser Fahrzeugart sind der Land Rover Defender, Jeep Wrangler oder das Mercedes G-Modell – also besonders robuste und stabile Fahrzeuge mit hoher Geländegängigkeit. Anders als der Wettbewerb will VW seinen Offroader exklusiv als Elektroauto anbieten, heißt es.
„Noch allerdings kämpft Michael Jost bei diesem Projekt, das noch so geheim ist, dass es nicht einmal einen Namen hat, gegen interne Widerstände“, so die AutoBild-Redaktion. Jost rechne allein in Europa mit einem Absatz von mindestens 50.000 Einheiten im Jahr, Kollegen bezweifeln die Nachfrage nach einem rustikalen Elektro-Pkw für das Gelände jedoch. Außerdem sei strittig, ob ein solches Modell überhaupt zur Marke passt.
AutoBild hat bereits einen offiziellen Entwurf des angedachten „T-Rug“ vorliegen. Das gezeigte große, kantige SUV soll Jost aber noch zu brav und zu nah an der bestehenden Palette sein. Auch das bisherige Innendesign wolle er robuster gestalten, um es resistenter gegen Kratzer zu machen und eine einfache Reinigung – gerne auch mit dem Hochdruckreininger – zu erleichtern.
Die Technik für den T-Rug stellt der neue Modulare E-Baukasten (MEB), den VW für alle kommenden Elektroautos nutzen wird. Wie den britischen Land Rover Defender soll es das Fahrzeug als langen Fünftürer und kurzen Dreitürer geben. Für die Positionierung sei die Lücke zwischen Tiguan Allspace und Touareg vorgesehen. Neben viel Platz im Innenraum für bis zu sieben Personen und Allradantrieb soll die Elektrotechnik eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern erlauben. Wie groß die Chancen für einen Serienstart des T-Rug sind, ist unklar.
M. Wyttenbach meint
Bis die Deutschen fertig gedacht haben, haben es die Chinesen längst auf dem Markt. Immer nur grosse Sprüche wie: „Technik durch Vorsprung „ aber alles verschlafen.
Leonardo meint
Der Bedarf an Fahrzeugen für Bergbauern, die riesen Anhänger mit Jungkühen an Bord 1000 Höhenmeter den Berg hinauf auf die Alm ziehen müssen, scheint enorm zu sein.
Jörg2 meint
In der Vor-online-Zeit wurde Märkte durch die Produkte besetzt. Jetzt scheinen Ankündigungen zu reichen …
„BILD“ und „geheim“? *Lacher*
Wenn Hr. Jost mal kurz auf den Markt guckt und sich ansieht, wer in diesem Sekment Mitbewerber sein könnte, könnte er eventuell feststellen, dass seine selektive Auswahl (Defender, Jeep, G) ihm zwar wunderbar ein USP in die Tasche lügt, es mit der Realität aber wenig zu tun hat.
Swissli meint
Wäre wenigstens wieder mal ein Auto das die Bezeichnung SUV verdient.
4×4 wäre sicher auch ein Zugpferd – in der Schweiz werden 49% der Neuwagen mit 4×4 gekauft.
Also mich würde so ein Auto ansprechen…
Lewellyn meint
Gibts vom T-Rug dann ein Sondermodell LUG? *spässchen*
Natürlich wird es dafür einen Markt geben, insbesondere wenn dann der Traktionsakku Geräte mit Strom versorgen kann. Aber ist das die Zielgruppe von VW? Wie wäre es mal mit einem innovativen, elektrischen Stadtfahrzeug,
was sämtliche Verbrennerkonventionen ignoriert?
Und wenn der ernsthaft ins Gelände können soll, würde ich mal über was stabileres als Alu zum Akkuunterbodenschutz nachdenken.
Tobias Rupp meint
Und schon wieder eine Ankündigung von VW. Ich kann’s nicht mehr hören. Liefert endlich mal was. Und zwar in Deutschland.
150kW meint
Wo ist das eine Ankündigung? Das ist hören sagen von Autobild.
Swissli meint
Wenigstens hat VW mit dem MEB eine eigene reine BEV Plattform die segr fkexibel ist (versch. Akkugrössen, Radstände, AWD möglich usw.)
Je grösser der Konzern, umso mehr Zeit braucht eine Umstellung. Wie lange hat Tesla für das Model 3 gebraucht von Ankündigung bis Lieferbarkeit (bis heute Modellvarianten noch eingeschränkt)? Rund 3 Jahre! Ab Ende 2019 wird der VW neo produziert, und dann geht es wohl Schlag auf Schlag mit den angekündigten E-Autos auf der MEB Plattform.
Nochdieselfahrer meint
VW sollte nicht so viel ankündigen, sondern endlich wenigstens Ein (!) ordentliches, konkurrenzfähiges E Auto auf den Markt bringen, mindestens mit den Eigenschaften , die ein Tesla schon 2012 hatte.
Von Ankündigungen, Show- Cars, Zeichnungen ect. liegt nun schon genug vor.
Autofan meint
Audi E-Tron kommt auf den Markt
prief meint
Ob das Sinn macht?
Bei E-Autos steigt mit höherem Fahrwiederstand der Verbrauch proportional an (bei Verbrennern unterproportional). Wenn man also ein e-Auto mit hohem Luftwiderstand schnell fährt steigt der Verbrauch immens. Deshalb hat Tesla wohl den X so rundgeschliffen.
Bei sehr teuren Verbrennern interessiert der Verbrauch die Käufer eher wenig (wenn Sie sich nicht um Klimaschutz sorgen machen), da gegenüber dem Wertverlust letztlich die Kosten gering sind. Beim e-Auto gehts aber nicht nur um Kosten, sondern auch um Reichweite. Wenn so eine eckige Kiste bei gleicher Akkugröße dann 100km früher zur Ladesäule muss, könnte das die Freude doch trüben, oder?
jomei meint
Herrn Jost scheint ja eher einen Offroader fürs Grobe („…einfache Reinigung – gerne auch mit dem Hochdruckreiniger“) im Blick zu haben und kein Flanier- und Autobahn-SUV. Für Bau-, Land- und Forstwirtschaft mit klar definiertem Aktionsradius stelle ich mir so etwas durchaus sinnvoll vor, hohes Tempo und hohe Reichweite sind da eher nachrangig.
Peter W. meint
Das ist korrekt. Ich denke aber dass es in absehbarer Zeit auch 200 kWh-Akkus geben wird. Ökologisch mag das verwerflich sein, aber wenn dadurch große Dieselmotoren wegfallen und auch bidirektionales Laden hinzu kommt relativiert sich das.
Swissli meint
Wer so ein Auto kauft, wird damit ja kaum zu 80% auf der Autobahn unterwegs sein, sondern zu 80% im 30-80 km/h Bereich.
Wenns rein nach Ökologie ginge (vom Verbrenner bis BEV), müssten alle Autos in Tropfenform daherkommen… leider unpraktische Form für den Alltag.
Meine Devise: Standard 100 kwh Akku +/-20% je nach Bauform/Grösse des Autos = 500 km WLTP. Bei diesem VW rugged SUV wären dann in der grössten Akkuoption wohl 120 kwh.