Kia bringt mit dem e-Niro in diesem Jahr ein weiteres, von vielen erwartetes Elektroauto auf den Markt. Hierzulande startet das Modell deutlich später als in anderen europäischen Märkten. Im Gespräch mit dem Branchenportal Autohaus.de hat Kias Deutschland-Chef Steffen Cost verraten, warum dies so ist.
In Deutschland liege der Marktanteil rein batteriebetriebener Fahrzeuge aktuell bei rund zwei Prozent, in anderen Märkten sei die Nachfrage und damit auch der Bedarf deutlich höher. „Jene Märkte haben in diesem Fall den Vorrang“, so Cost.
Verbrenner stehen bei Kia zwar weiter im Fokus, das Angebot an Stromern soll aber weiter ausgebaut werden. „Wir setzen die Elektrifizierung der Kia-Modellpalette mit ungebremstem Tempo fort“, bekräftigte Cost. Aktuell verkauft der koreanische Hersteller den vollelektrischen Soul EV – zukünftig der e-Soul – sowie diverse Hybride.
„Nach wie vor sind wir der einzige Konzern, der alle elektrifizierten Antriebsvarianten – also Mildhybrid, Hybrid, Plug-in Hybrid, batterieelektrisch und Brennstoffzelle – schon heute in Serie anbietet“, sagte Cost mit Blick auf die Auto-Allianz Hyundai-Kia. Er kündige an, dass nach der Einführung des e-Niro und e-Soul im April im Laufe des Jahres „viele weitere Neuheiten mit alternativem Antrieb“ folgen sollen, darunter auch Mildhybrid-Versionen der Baureihe Ceed.
Kia will in Deutschland weiter wachsen. Für den Großteil der Verkäufe sind derzeit Verbrenner-Modelle wie Sportage, Picanto und Ceed verantwortlich, die Koreaner erwarten in diesem Jahr aber steigendes Interesse an alternativen Antrieben. Kia, so Cost, sei mit seiner Palette an alternativ angetriebenen Fahrzeugen „vielen Wettbewerbern hinsichtlich der Zukunftsfähigkeit einen deutlichen Schritt voraus“. Das Unternehmen sei sicher, dass die Kunden das „auch im kommenden Jahr entsprechend honorieren werden“.
Uwe meint
In einem Youtube Video hat Kias Deutschland-Chef Steffen Cost mehr oder weniger offen dargestellt, was der Kia e-Niro ist: Ein Marketing-Instument, um den Verbrenner Absatz zu fördern: 53 % der Interessenten könnten sich vostellen, ein e-Auto zu kaufen, aber 90% würden dann doch einen reinen Verbreener kaufen. Der e-Niro soll nur die Käufer zu Kia locken. Das Video wurde heute samt aller negativen Kommentare gelöscht.
Es ist offenbar nicht geplant/gewünscht, den e-Niro hier in Deutschland wirklich in nennenswerter Stückzahl zu verkaufen. Selbst diejenigen, die im Dezember oder Anfang Januar bestellt habe und Liefertermine in Q1-Q3 2019 erhalten haben, wurden nun informiert, dass auch für sie die Lieferzeit 12 Monate plux X ist.
Fanta6 meint
Großmäulige Versprechen.
Danke, dass ihr so offen zugebt, dass wir Kunden 2. Klasse sind. Ich hoffe inbrünstig, dass euch das auf die Füsse fallen wird, wenn die anderen Hersteller endlich liefern können.
Bestellte und vom Händler bestätigte Produktionen werden von euch umgeleitet und in andere Länder verbracht. Tja, Kundensicherungsprogramm ist mal voll daneben gegangen. Sollte mein erster Koreaner werden, aber wie es aussieht wird er das nicht. So warte ich lieber noch 24 Monate, schaue was die anderen so machen und bekomme dann wahrscheinlich ein Fahrzeug, bei dem die Ladetechnik besser durchdacht ist.
Max meint
Von den rund 9mio PKW die Hyundai/Kia im Jahr herstellt waren 8.944.000 Verbrenner mit ein paar Hybrid. Der Rest von 56 tsd. oder 0,6% waren Batt-EVs. Da das im Grunde doch sehr bescheiden ist, wird versucht diese Wahrheit zuzudecken mit …. Und wieder ein Modell mehr als Batterie-EV. Dieser Herr redet sogar von „ungebremstem Tempo“. Nur kann ich das nicht finden. Das einzige was diese PR Leute zumindest bei mir damit erreichen, ist das ich mir Meldungen dieser Firmen nicht mehr antue. Irgendwas vom Baum kann ich mir schliesslich selber erzāhlen. Und wer mir offiziell so gegenüber tritt, obwohl er mir was verkaufen will, falls ihm dieser Umstand überhaupt bewusst ist, landet gleich mal 2 Schubladen tiefer. Man merkt ich bin in einer ganz anderen Zeit aufgewachsen, und bin froh, dass das so ist.
Peter W. meint
Wer mit 5 km/h fährt, und diese Geschwindigkeit hält, auch wenn hinten gehupt wird, fährt mit ungebremster Geschwindigkeit weiter.
Eben alles Auslegungssache …
Ich ärgere mich gerade über die monatelange Verzögerungstaktik beim Ioniq elektro.
Andreas_Nün meint
Weiß zufällig jemand wieviele reine E-Autos Kia 2018 weltweit verkauft hat?
eMobilitätsberater meint
Also zu Deutschland sagt das KBA per 12/2018
3292 Soul EV und 33 E-Niro. Beim E-Niro sind das schon die ersten VFW. Die Zahlen weltweit hab noch nicht gesucht. Da ich in Berlin tätig bin, als selbstständige Agentur, sind mir die Deutschland Zahlen wichtig. Hier in Berlin können wir aber schon seit Wochen Probefahren und bestellen.
nilsbär meint
Kia und Hyundai zusammen ca. 57000 reine BEV in 2018 weltweit. Zum Vergleich: BMW i3 etwas über 30000.
Sven B. meint
Wie soll ein E-Auto Anteil steigen wenn für Deutschland nur 1000 E-Niros zum verkauf für 2019 zur Verfügung stehen. Ich warte bestimmt nicht bis zu 1,5 Jahre auf mein neues Auto. Sorry Kia aber so kann man keine Marktanteile erobern. Infos sind von meinem Autohaus.
eMobilitätsberater meint
Vom Grundsatz her hast du völlig Recht. Die nicht wiederkehrende „Jahrhundert-Möglichkeit“ signifikante Marktanteile zu erobern wird hier von KIA und Hyundai sträflich verpasst. Aber noch etwas zur Zahl „1000 E-Niro für 2018“ . Die ist definitiv falsch, wenn sie auch von einigen KIA Verkäufern verbreitet wird. Eine offizielle Äußerung vom KIA Euro Chef lautet.
Wir werden mindestens die gleiche Stückzahl an E-Auto liefern wie in 2018. Das heißt dann aber leider das die Zahl durch zwei Modelle geteilt werden muss. Der neue E-Soul kommt ja auch April 2018 dazu.
Andilectric meint
Och nööö, ich hätte den Ceed gern als Vollelektriker und nicht nur als Mildhybriden. Aber wird schon noch kommen denk ich. Vielleicht baut Kia auch mal einen Bruder vom Ioniq?
r meint
Tja, genauso wie beim Thema Geld der Teufel ja bekanntlich auf denm größten Haufen sch…. , ist es halt beim E-Auto umgedreht, wo kaum Nachfrage da liefert niemand hin, und somit beschleunigt sich der Zuwachs an solchen KFZ auch nur sehr sehr langsam. Es ist ein Teufelskreis, aber eben Marktwirtschaft. Unsere eigenen Hersteller, die alle so vor sich hin träumen freut es natürlich. Würden sich hier sehr schnell sehr viele ausländische E-Autos verkaufen, wären die schon näher dran an ihrer Kapitulation.
Zwarycz meint
Die Aussage es sei kaum Nachfrage ist absoluter Schwachsinn. Der Hyundai Ioniq EV ist seit 2016 auf den Markt und schon 2017 hieß es von Hyundai , die Nachfrage sei so hoch, dass sie mit der Produktion nicht nachkommen.
Ende Januar 2018 habe ich meinen bestellt und Ende November 2018 erhalten.
Er sollte Ursprünglich Ende Februar 2019 geliefert werden.
Da aber Hyundai ein Facelift für den Ioniq durchführt haben sie eben die Altbestellungen etwas schneller abgearbeitet.
Peter W. meint
… und das Facelift auf den Herbst terminiert …
jomei meint
Dass Deutschland erst später beliefert wird wegen der geringeren Nachfrage als in anderen europäischen Ländern, leuchtet ein:
Erstens ist die Eigenheimquote höher als in D und somit die Möglichkeit, hauptsächlich bis ständig zu Hause zu laden.
Zweitens, wer mit Solarstrom vom eigenen Dach laden will, stößt in D auf behördliche Behinderungen (Bauvorschriften, kleinstkarierte Vorschriften zu Denkmalsschutz und Pflege des Stadt- bzw. Landschaftsbildes).
Drittens (Achtung, Polemik!) ist der deutsche ein Gewohnheitstier und Neinsager zu allen Veränderungen, wie man es an den Schallplattenknacks-Rillenrücksetzer-Statements von Entscheidungsträgern laufend zu hören/lesen bekommt.
Gunnar meint
Hey, nix gegen Schallplatten.
Die fetzen :-)
Stefan meint
Zur Beruhigung darf ich vielleicht anmerken, dass Österreicher auch nicht anders sind…
jomei meint
Die Seite oekonews.at lässt aber durchaus hoffen.
Sebastian meint
Bin am Montag den rein elektrischen Kona gefahren, der die gleiche Plattform wie der E-Niro hat. Gutes Auto aber mit vermeidbaren Schwächen. AC-Schnarchlader muss nicht sein. Rekuperation bis zum Stillstand nur über das Ziehen des Paddles möglich. Warum nicht noch über die Software One-Pedal-Drive ermöglichen? Technisch kann er es doch. Vorderradantrieb ist bei der Leistung und dem Drehmoment sinnlos. Das ESP bremst ständig ein. Der bringt die Leistung nicht auf die Straße. Hinterrad Antrieb wohl nicht möglich da umgebauter Verbrenner. Aber das Schlimmste: Alle 15.000 km Kundendienst. Ja spinnen die denn? Bei einem wartungsfreien Antrieb und einem Auto, das ansonsten voll elektronisch überwacht ist? Was soll der Sch…?
m meint
Die Autohändler/Werkstätten wollen doch auch weiter existieren.
eMobilitätsberater meint
Das anhalten per Rekuperation über das linke Paddel find ich praktischer als das per Software ein zu stellen. Viele möchten das vielleicht nur ab und zu nutzen. Man darf auch die Umgewöhnungs-Abneigung der deutschen Autofahre nicht unterbewerten. Heckantrieb ist nicht vorgesehen beim E-Niro, und auch durch ständiges wiederholen wird es nicht zur Wahrheit das der E-Niro ein umgebauter Verbrenner ist. Die Plattform wurde für alle drei Antriebsarten, Hybrid, Plug-in Hybrid und voll elektrisch entwickelt. Heckantrieb würde gehen, den Kona, gleiche Plattform, gibt es ja auch als Allrad.
JürgenV meint
„In Deutschland ist E- Anteil nicht hoch genug, deshalb haben andere europäische Länder den Vortritt“
Na, das wird sich auch nicht ändern, wenn die E- Autos hier nur tröpchenweise angeboten werden und man dann auch noch mehr als ein Jahr drauf warten muss.
Wir könnten hier schon viel weiter sein, besonders wenn mehr E- Autos nach Deutschland kommen würden und diese dann auch etwas günstiger wären.
Ich behaupte immer noch, das die E- Autos weitaus günstiger angeboten werden könnten. Die Ausrede Batterie und Antribsstrang seinen die Kostentreiber lasse ich nicht gelten. Im Gegenzug fallen ja schließlich Verbrenner, Getriebe, Auspuff. Lambdasonde samt Regelung und Abgasreinigung und diverser Filter usw. weg. Aber man könnte bei den BEV- Preisen meinen, das wäre alles noch drin
Frank Oskar meint
Das ist normales Marktgeschehen. Early Adaopters zahlen generell einen größeren Anteil an den Entwicklungskosten.
atamani meint
@JürgenV
Zitat
“ Im Gegenzug fallen ja schließlich Verbrenner, Getriebe, Auspuff. Lambdasonde samt Regelung und Abgasreinigung und diverser Filter usw. weg “
Ja aber was kostet das?
Der Einstiegsmotor beim Dacia Sandero kostet mit Getriebe ca 1000Euro in der Herstellung… das ganze Auto 4000 bis 4500 Euro…
Peter W. meint
Ein 3er BMW kostet gute 6000 hab ich mal gehört. Zusätzliche 20.000 entfallen auf den Wasserkopf, und 10.000 Gewinn für die Aktionäre müssen auch noch drauf.
atamani meint
@Peter W.
Na dann rechnen wir mal nach…Gewinn(Nachsteuern) 10000 Euro macht ca 13000 vor Steuern.
Plus 6000Euro Produktionskosten + 20000 Euro Wasserkopf macht 39000 Euro Netto. Macht also ca 46000 Euro Brutto beim kleinsten Modell…wenn man die Produktionskosten großzügig beim kleinsten Modell ansetzt…ein BMW 318i F30 kostete 33500 Euro…
Ich würde sagen…da hat der liebe Peter entweder schlechte Ohren oder die Zahlen einfach frei erfunden…liebes Ecomento Team, wenn Foristen hier Lügen verbreiten kann das mal passieren, wenn das aber immer die gleichen sind, sollte man darüber nachdenken…
150kW meint
„Im Gegenzug fallen ja schließlich Verbrenner, Getriebe, Auspuff. Lambdasonde samt Regelung und Abgasreinigung und diverser Filter usw. weg“
Aber es kommen ja auch Sachen wieder hinzu. Akku, Leistungselektronik, AC-Ladegerät, PTC Heizer / Wärmepumpe, mehr Dämmung wegen geringeren Motor-Geräuschen, verstärkte Karosserie wegen schwerem Akku, Ladedose,..