Das US-Startup Fisker Inc. hat diese Woche einen ersten Ausblick auf ein kommendes Volumen-Elektroauto gegeben – konkrete Details zu dem SUV sind bislang Mangelware. Den bereits 2017 vorgestellten Sportwagen EMotion bezeichnet Gründer Henrik Fisker mittlerweile nur noch als Technologieträger, der die Fähigkeiten einer neuen Batterie aufzeigen soll.
Fisker will den EMotion mit Hilfe einer Batterie antreiben, die auf auf feste statt flüssige Elekrolyte setzt. Das Unternehmen verspricht sich von der Festkörper-Technologie im Vergleich zu Lithium-Ionen-Akkus eine doppelt so hohe Fähigkeit zum Energiespeichern bei der Hälfte des Gewichts. Auch die Kosten sollen um 50 Prozent geringer ausfallen. Weitere Vorteile seien eine effizientere Kühlung sowie eine geringere Explosionsgefahr.
In Serienfahrzeugen wird die unternehmensintern entwickelte Festkörper-Batterie erst in einigen Jahren Verwendung finden, merkte Henrik Fisker im Gespräch mit Yahoo Finance an. Sein Entwickler- und Forscher-Team fertige zu Testzwecken seit etwa einem Monat um die 20 Akkus pro Woche. Die Technologie sei „echt“ und „nicht nur eine Powerpoint-Präsentation“, betonte der Auto-Unternehmer und -Designer.
Die neuen Energiespeicher von Fisker sollen neben Autos auch Verbraucherprodukte mit Strom versorgen. In dem Interview mit Yahoo Finance zeigte der Firmengründer einen der Akkus und erklärte, dass dieser ein iPhone antreiben könne. In einem Elektroauto will er die Technik erstmals 2020 erproben.
Henrik Fisker gehört mit seiner ersten Stromer-Firma Fisker Automotive gemeinsam mit Tesla zu den US-Pionieren im Bereich der E-Mobilität. Anders als der heutige Branchenprimus schaffte Fisker Automotive jedoch nicht den Sprung in den Massenmarkt – die Firma arbeitet derzeit unter neuer Führung und neuem Namen an einem Comeback. Henrik Fisker glaubt, dass er es im zweiten Versuch schaffen wird.
„Ich denke, der Markt ist nun reif für Elektroautos“, sagte Fisker im Gespräch mit der Automobilwoche. „Es gibt auch eine Reihe reifer Batteriezulieferer. Deswegen kehren wir mit einer anderen Perspektive zurück.“ Um die Käufer von einem Elektroauto zu überzeugen, müsse man diese „noch beeindruckender“ machen. Es seien zudem größere Stückzahlen nötig, damit die Preise weiter sinken.
Um seine eigenen E-Autos kosteneffizient herzustellen, arbeite Henrik Fisker mit einem etablierten, bereits mit E-Mobilität vertrauten Hersteller zusammen und setze auf gemeinsame Teile. Der gebürtige Däne unterstrich: „Wichtig ist, dass es ein klassischer Autohersteller ist.“ Mit wem eine Partnerschaft geplant ist, verriet Fisker noch nicht.
Uwe meint
Das wegbrechen der Arbeitsplätze in Deutschland hat eine (von mehreren) Ursachen in der fehlenden technischen Infrastruktur im Funk-Netzbereich.
Bis 5 G für die Endanwender (und damit die zigtausenden Dienstleister) bundesweit verfügbar ist vergehen mindestens noch 7 Jahre. Die Versteigerung der notwendigen Frequenzen ist erst für 2022/23 vorgesehen. Dann braucht es noch die Hardware dazu. Telekom will schon Mal vorarbeiten, das wird aber eher ein Tropfen auf den heißen Stein als ein Fass mit Inhalt.
Jetzt kommen erst Mal die Frequenzen für die Großanwender (lokaler Ausbau für Industrie und Verwaltung). Bis das läuft (etwa 3-4 Jahre) ist halb Europa an uns vorbei gezogen. Davon abhängig ist KI, Digitalisierung, Automation (intra- und extra-net der vernetzten Produktionssteuerung) und aktuell feiern sich Politiker als die Helden der Nation für den nahenden Fortschritt.
Vor allem die Angst vor Feststoff-Akkus, die der E-Mobilität endgültig Disruptionscharakter verleiht, treibt die Ingenieure aus der Verbrenner-Technologie hier zu so unqualifizierten Kommentaren.
Aber lange vorher stellen die Hersteller (VW, Renault, PSA, Volvo (Geely), Porsche, Audi, ua.) die Neuentwicklung von Verbrennern ein.
Das Ding ist gelaufen!
Egal wann Fisker nun fertig ist mit seiner Entwicklung. Und ob er der Erste, Zweite oder Dritte sein wird ist genauso Wurst.
Uwe meint
Damit hier mal ein bisschen Wissen unter die Schwadlappen kommt:
Ursprünglich stammt der Begriff „schwadronieren“ aus dem Vokabular der Fechtschule: Wildes Fuchteln mit dem Säbel oder dem Degen, um die Feinde abzuhalten, wird etwa in Jacobssons Technologischem Wörterbuch von 1794 als Schwadronieren bezeichnet. Die Übertragung auf den Bereich der Sprache ist seit 1775 belegt. Literarisch wird das Wort erstmals in Goethes Urfaust (V. 1379) verwendet. Lichtenberg benutzt es in diesem Sinne in einem seiner Briefe 1787 (Briefe, 2, 314).
Vermutlich waren Studenten an der Verbreitung der neuen Wortverwendung maßgeblich beteiligt. (der Suffix „-lappen“ wird für Loser der nichts auf die Reihe kriegt unter Jugendlichen im Slang verwendet).
Wir haben es also hier mit einem Jugendlichen zu tun, der wild mit dem verbalen Degen in der Luft rum fuchtelt?
Nein!
Henry Fisker hat für die weitere Entwicklung zur Serienreife seiner Feststoffakku-Technologie den Marktführer der schweren Baumaschinen gewonnen:
Caterpillar!!!
Die bauen bereits Steinbruch-Transporter die in der Lage sind 100 Tonnen aus dem Steinbruch zu befördern. Und zwar rein elektrisch. (PS: die erzeugen bei der Abwärtsfahrt im Steinbruch mehr Energie als sie beim Hochfahren (Leer) verbrauchen. (Rekuperation).
Mit Lithium-Ionen.
Jetzt will Caterpillar Fisker helfen mit Feststoffakkus beste Rekuperationstechnologie auf die Straße zu bringen. Das werden Autos, die nur noch ein Mal im Monat an die Steckdose müssen.
Und Caterpillar kann mit den Akkus in den Schwermaschinen Speicher transportieren, die auch andere vor Ort mitversorgen können.
Frage an Ecomento:
Warum dürfen hier Entwickler, Unternehmer mit tatsächlichen Erfolgen unkommentiert beleidigt werden???
Peter W. meint
Hmmmm, schön wenn man sich in Geschichte auskenn, aber mit dem Fachwissen über Akkus hat das nichts zu tun.
Dass Autos nur noch einmal im Monat an die Steckdose müssen gilt nur dann, wenn sie hauptsächlich rum stehen. Jeder Akku, auch zukünftige, werden nicht unnötig groß sein, denn das wird immer Geld kosten. Selbst mit einer kWh je kg Akku wiegt ein Megawattstunden-Akku noch eine Tonne und eignet sich dann für einen 40-Tonner. Im PKW-Bereich machen auch in absehbarer Zukunft 500 kWh und 3000 km Reichweite keinen Sinn.
Uwe meint
Die Basisdaten:
– Die durchschnittliche Fahrleistung für PKW`s in der BRD 2017 = 13.254 km
(Quelle KBA – Statistisches Jahrbuch 2017)
– Feststoffakku – Reichweite 800 bis 2000 km (Quellen: Toyota, Fraunhofer, Fisker, Renault)
Fahrleistung pro Monat 1.104,5 km = ca. 1 Mal Laden pro Monat bei ganz normaler Nutzung.
(d.h. das E-Mobil steht genau so viel – oder wenig – rum, wie der Verbrenner oder das Li-Ionen-Modell heute).
Zum Argument Wh pro Gewichtseinheit:
Das ist ja gerade der große Vorteil der Feststoff-Akkus:
Volumen und Gewicht sind um den Faktor 2-3 geringer.
Also gegenüber den Antriebseinheiten Verbrenner ist dann Parität erreicht (Motor- und Getriebeinheit ca. 300-350 kg).
Generell werden PKW`s innerhalb der nächsten 10 Jahre um gut 30 % leichter.
Fahrgestell, Karosserie, Sitze, Ein- und Anbauteile, Kabel,
einfach alles wird durch neue Materialien und neue Herstellungsverfahren
drastisch reduziert durch Einsparung von Rohstoffen.
Ein erster Hersteller übergreifenden Überblick hat hier der Genfer Automobilsalon geliefert. (Siehe Fiat Concept Centoventi)
Beim Stöbern auf
innovationsreport.de oder 3druck.com, i-materialise, ingenieur.de,
kann man sehen, was rundherum so in der Entwicklung oder Realisation ist.
Das Fahrzeugdesign innen und außen wird sich sehr schnell verändern. Materialien in Optik, Haptik, Funktion und Nachhaltigkeit erreichen in sehr kurzer Zeit einen radikalen Fortschritt.
Der E-Antrieb ist dabei nur ein weiterer Baustein, wichtig, aber nicht ursächlich.
Auch die Arbeitsmarkt-Veränderungen werden zur Zeit zu Unrecht (populistisch) der E-Mobilität zugeschrieben.
weotui meint
Ich habe Henrik Fisker auf der Präsentation seines Karma 2010 in Monaco erlebt. Der Fisker Karma war ein „starker“ plug-in Hybrid mit immerhin 80 km elektrischer Reichweite. Fisker hatte einfach nur Pech, als 2012 durch Hurricane Sandy in New Jersey im Hafen ein Teil seiner produzierten Fahrzeuge vernichtet wurde. Das und andere Probleme führten zur Insolvenz. Was ich zum Ausdruck geben will: Gebt dem Mann eine Chance, er weiß durchaus was er macht
Peter W meint
In China gibt es eine Firma die Festkörperzellen herstellt. Leider findet man keine Infos was diese Zellen können.
Einfach bei der bekannten Suchmaschine „festkörperzellen aus china“ eingeben.
nilsbär meint
Fisker sucht also für die Produktion von nicht existenten Festkörperbatterien in seinen virtuellen Fabriken reale Geldgeber.
Miro meint
Er wird sicherlich versuchen mit BMW eine Partnerschaft einzugehen. Aber, dass seine Festkörper Batterien „echt“ sind, ist wieder so ein Satz von ihm der etwas anderes suggeriert als es eigentlich heißt.
Mit „echt“ kann man auch sagen, dass der Akku soweit funktioniert. Aber nicht wie lange, wie zuverlässig, wie oft man laden kann, wie sich der Akku bei einem Unfall verhält usw. Mit anderen Worten: Im Labor ist was anderes als in der Praxis.
Der Mann ist ein (mit Verlaub) Schwadlappen.
Michael S. meint
Naja logisch, wenn der Akku so weit getestet wäre, dann hätten wir ja auch eine Serienproduktion.
Niemand hat abgestritten, dass der Akku derzeit noch im Labor ist. Aber offensichtlich arbeitet man daran, ihn in Kürze in die Serie zu bringen.
Miro meint
Diesen Stand haben nur sehr viele Firmen, die sich in Festkörper Akkus versuchen. Es wirkt aber so, als wollte uns Herr Fisker mit seiner Wortwahl verkaufen, dass er soooooo kurz davor steht. Und das stört mich daran.
Fisker ist n Designer der versucht ein Verkäufer zu sein.
Musk ist ein Ingenieur der nicht versucht ein Verkäufer zu sein.
Tim Leiser meint
„Musk ist ein Ingenieur der nicht versucht ein Verkäufer zu sein.“
Musk ist der wohl beste Verkäufer der Branche. Da merkt man auch daran, dass viele es nicht merken.
Michael S. meint
Nun ja. Das ist Ihre persönliche Meinung basierend auf Ihrer Erfahrung. Für Ihre Annahme, dass Fisker in Kürze keine Festkörper-Akkus in höheren Mengen produzieren kann, gibt es keinerlei Belege.
Und noch etwas spricht für Fisker: Er hat bereits ein Auto auf die Straße gebracht. Über den Erfolg lässt sich streiten, aber der Fakt besteht und es ist eine größere Leistung als viele andere, die Autos bauen wollten, es aber nie geschafft haben.
Wännä meint
„Er wird sicherlich versuchen mit BMW eine Partnerschaft einzugehen.“
Es würde mich ja jetzt doch interessieren, wie man auf solch eine Vermutung kommen kann! ;-)
MacGyver meint
Wow, Fisker Inc. fertigt seit etwa einem Monat um die 20 Akkus pro Woche die ein iPhone antreiben könnten. Na wenn das kein Durchbruch ist dann weiß ich auch nicht. Der Däne ist der Hammer! Endlich weiß der Investor von Welt wo er seinen Reichtum möglichst effizient vernichten kann.
nilsbär meint
LOL:-)
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
+1
Michael S. meint
@MacGyver Das Konzept des exponentiellen Wachstums ist Ihnen aber schon bekannt, auch wenn Sie es selbst nicht zu begreifen scheinen…?!
Und es ist doch ganz logisch, dass man mit kleinen Stückzahlen anfängt, um die Prozesse zu automatisieren, Fehlerquellen zu identifizieren und die fertig gestellten Produkte zu testen.
Wenn man keine Ahnung von technischen Prozessen hat, und nur so tut als ob man hier der bessere Bundestrainer ist, der alles besser weiß, kann man sich auch einfach mal zurückhalten.
midget meint
@Michael S.
Schlechten Tag gehabt? ;-)
Die „Erfolge“ von Herrn Fisker darf man schon anzweifeln!