Der Präsident des Bundesverband für eMobilität (BEM) Kurt Sigl hat ein Interview mit dem Portal WirkaufendeinAuto geführt. Er erklärt darin, worauf man bei gebrauchten Elektroautos besonders achten sollte und welche Rolle Deutschland bei der alternativen Antriebsart seiner Meinung nach in Zukunft einnehmen wird.
Beim Kauf eines Elektroautos mit Vorbesitzer ist besonders auf die Kapazität des Akkus zu achten, empfiehlt Sigl: „Bei einem Alter von zwei, drei Jahren und rund 100.000 Kilometer hat man einen Verlust von ungefähr acht bis zehn Prozent, je nach Hersteller und Typ.“ Die Bremsen hingegen seien zweitrangig: „Weil wir rekuperieren ja und bremsen nur noch im Notfall mit der Bremse.“
Dem Kauf eines gebrauchten Elektroautos steht auch in Sachen Wartung nichts im Weg, sagt Sigl – denn „der Elektromotor als solches ist komplett verschleißfrei“. Ansonsten habe man sich eigentlich nicht um viel mehr zu kümmern „als ums Scheibenwischwasser und vielleicht um die Scheibenwischblätter“.
Der BEM-Präsident rät besonders Pendlern, auf ein Elektroauto umzusteigen: „Maximal 80 Kilometer am Tag ist der Durchschnitts-Pendler unterwegs, da rechnet sich das Ganze natürlich auch. Vor allen Dingen, wenn man bedenkt, dass man beim Arbeitgeber laden kann, wenn man das vereinbart.“ Öffentliche Ladepunkte gebe es bereits genügend, so Sigl. „Und von dem her gesehen ist es einfach eine Kopfsache und sonst nichts und wenn man sich da mal zwei Wochen mit beschäftigt hat, ist das kein Thema mehr.“
Mit Blick auf die nötigen Voraussetzungen für E-Mobilität in Deutschland fordert Sigl: „Die Aufgabe der Bundesregierung ist es, für Planungssicherheit zu sorgen bei den relevanten Playern, um diesen wiederum Finanzsicherheit zu geben. Aber noch viel wichtiger Planungssicherheit! Man muss viele Player unter einen Hut bringen, E-Mobilität hängt mit vielen Sparten zusammen, da gehört die Energieversorgung genauso dazu, als das Auto selbst aber die Ladeinfrastruktur, die wiederum der Energieversorger zu gewährleisten hat.“
Porsche 911 meint
Wenn er denn schon das Scheibenwischwasser erwähnt, sollte er eventuell auch den richtigen Reifendruck mit einbeziehen ;)
Wird gern unterschätzt.
autarc meint
Ich sehe das Hauptproblem bei den Gebrauchten in der verbauten Ladetechnik, den Rechnern und der Software, wenn da mal später was ausfällt, wer kann das dann reparieren ?
( korrodierte Kontakte / Leiterplatten und sind bei uns schon jetzt die Hauptstörquelle bei E-Autos, nach nur 5 Jahren )
Daher sollte sich der Verband mal für folgendes per Gesetz stark machen:
mit dem Auto erhält der Kunde ( auf einem Stick ) das Werkstand,- / Ersatzteilhandbuch, die Stromlaufpläne, die Diagnosesoftware ausgehändigt ( hat er ja auch bezahlt )
( Kunde sieht nicht „das“ sondern “ was“ defekt, kann so seine Werkstatt
mit Reparatur beauftragen
Verlängerung der Garantie für Elektrik / Software auf 5 Jahre
( damit gehen sämtliche Updates zu Lasten des Herstellers und nicht wie jetzt schon
erkennbar, es werden halbfertige Autos verkauft und der Kunde als Tester muß dann auf seine Kosten in die Werkstatt um z.B. zwei Stunden Updates aufspielen zu lassen )
Ersatzteile sind für 20 Jahre vorzuhalten
autarc
micc meint
Dieser Artikel ist so überflüssig wie ein Kropf, das hier ausgebreitete Fachwissen von Kurt Sigl hätte man in zwei Sätzen zusammenfassen können. In jedem Elektroauto-Forum bekommt man mehr Tipps zum Gebrauchtwagenkauf. Dass der BEM-Präsident zum Kauf rät, verwundert auch nicht wirklich.
nilsbär meint
Stimmt alles, dennoch tut es gut, wenn ein Präsident mal nicht Unsinn redet:-)