Bosch will der Brennstoffzelle zum Durchbruch bei Lkw und Pkw verhelfen. Im Fokus der Technik steht der „Stack“, der als Herzstück einer Brennstoffzelle Wasserstoff in elektrische Energie wandelt. Zur Weiterentwicklung und Produktion von Stacks geht der deutsche Zulieferer eine Kooperation mit dem schwedischen Hersteller von Brennstoffzellen-Stacks Powercell Sweden AB ein.
Die Vereinbarung sieht vor, dass beide Partner den Stack gemeinsam zur Serienreife weiterentwickeln und Bosch in Lizenz die Technik für den weltweiten Automobil-Markt in Serie fertigt. Der Stack soll spätestens 2022 auf den Markt kommen. „Bosch hat im Bereich der Brennstoffzelle ein starkes Blatt auf der Hand – durch die Kooperation mit Powercell jetzt sogar noch einen Trumpf mehr. Technologie zu industrialisieren ist eine unserer Stärken. Das gehen wir jetzt konsequent an und erschließen den Markt“, so Geschäftsführer Stefan Hartung.
Bosch erhofft sich vom Geschäft mit mobiler Brennstoffzellen-Technik ein Potenzial in Milliardenhöhe. Bis 2030 werden nach Schätzung des Unternehmens bis zu 20 Prozent aller Elektrofahrzeuge weltweit mit Brennstoffzellen angetrieben. Die besten Chancen für einen breiten Einsatz der Brennstoffzellen sieht Bosch im Nutzfahrzeug-Markt. Für das Erreichen der Flottenvorgaben der Europäischen Union für Lkw spielt die Brennstoffzelle nach Ansicht des Zulieferers eine entscheidende Rolle.

In Zukunft sollen Brennstoffzellen-Antriebe von Bosch auch vermehrt in Pkw zum Einsatz kommen. Dafür müssten allerdings sukzessive die Kosten für Brennstoffzellen-Systeme sinken. Größter Posten ist der Stack: Dieser macht bis zu zwei Drittel der Gesamtkosten eines Brennstoffzellen-Systems aus. „Durch die Industrialisierung und über die Verbreitung der Technik am Markt wird Bosch Skaleneffekte erzielen und an der Kostenschraube drehen“, sagt Hartung. Sinken müssten die Kosten allerdings auch noch bei Wasserstoff.
Wasserstoff wird innerhalb weniger Minuten als hochkomprimiertes Gas getankt. In der Brennstoffzelle, von der mehrere zusammengeschaltet den Stack ergeben, reagiert der Wasserstoff mit Sauerstoff. Dabei entsteht – neben Wasser als Überbleibsel – elektrische Energie. Diese kann entweder zum Laden einer Batterie im Fahrzeug genutzt werden, oder sie treibt direkt den elektrischen Motor an. „Durch das flexible Kombinieren von zwei oder mehreren Stacks kann ein Leistungsportfolio von Pkw bis schweren Lkw abgedeckt werden“, erklärt Bosch.
Das 2008 als Ausgliederung der Volvo Gruppe gegründete Unternehmen Powercell liefert bereits Brennstoffzellen für Lkw- und Pkw-Prototypen. Auch Bosch verfügt über Know-how in der Brennstoffzellen-Technik: „Das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen versteht sich als Systemanbieter und hat bereits ein umfangreiches Portfolio an Komponenten für Brennstoffzellen in Lkw und Pkw entwickelt“, heißt es. Im Rampenlicht stand dabei zuletzt vor allem die Zusammenarbeit mit dem Elektro-Lkw-Startup Nikola Motor.
Greenstorm Mobility GmbH meint
Bei E-Bikes ist Bosch mit ihrem Antrieb und Akku Weltmarktführer, aber bei den E-Autos sind sie so zurückhaltend. Das ist ein Fehler.
Der Wasserstoffantrieb ist ein „Rohrkrepierer“ und wird noch ärger „dahinflopen“ wie der Erdgasantrieb. Wobei letzterer viel mehr Beachtung verdienen würde, wie er bekommt. Verbrenner lassen sich schnell auf Erdgas umbauen und Erdgas verbrennt viel sauberer wie Benzin und Diesel.
Ich glaube, obwohl Erdgas die sauberste Variante des Explosionsmotors ist, hat er sich wegen einer Tatsache nicht richtig durchgesetzt: Weil es GAS ist, was man tankt. Auch, wenn es objektiv nicht gefährlich ist als Benzin, den meisten Leuten bereitet es Unbehagen – vor allem in einem bewegten Gerät wie einem Auto.
Und so wird es beim Wasserstoff auch sein. Dieser wird sogar mit einem weit höheren Druck getankt als Erdgas, muss extrem gekühlt werden, verflüchtigt sich rasche bei Erwärmung und es gibt so gut wie 0 Infrastruktur.
Von dem her wird sich das (so glaube und hoffe ich) von selbst erledigen. Es sind bereits über 5 Mio. Elektroautos mit Elektroautos weltweit unterwegs. Es gibt in Europa schon über 100.000 Ladepunkte und, wenn auch spät, Firmen wie Volkswagen holen auch schon zum großen Schlag aus und setzen nur mehr auf BEVs.
Bei PkWs ist die Schlacht bereits entschieden. Bei LkWs bzw. der Schifffahrt gebe ich Wasserstoff eine Chance, wobei auch hier eine intelligente Kombination zwischen PV (LKW hat viel Fläche, ein Schiff auch) und Batterieantrieb auch sehr viel für reinen BEV-Antrieb spricht.
nilsbär meint
Da stimme ich dir zu. Ich habe auch schon oft überlegt, warum sich das Erdgasauto trotz großer Vorteile (leider) nicht durchgesetzt hat. Letztlich ist es wohl wirklich das Unbehagen gegenüber einem gasförmigen Brennstoff unter hohem Druck. Bei H2 wäre das ja auch der Fall und das bei noch weit höheren Drücken (700 bar statt 200 bar). Dazu noch der Preisnachteil und die wenigen Tankstellen.
Bei schweren LKW könnte es aber mangels Alternativen (wo bleibt der Semi?) leider anders aussehen.
Michael meint
Ich arbeite in einer Klinik mit flüssigem Stickstoff, der auch in Tanks mit Druck gelagert wird. Das zischt beim Anschliessen und dampft. Es gibt mehrere Techniker die sich weigern damit zu arbeiten. Aus lauter Angst. Wenn dann noch Meldungen von durchgerosteten Erdgas-Tanks bei VW kommen, geht die Akzeptanz in der Bevölkerung gegen null. Btw. die BZ Stappel sind ja immer noch riesig wie vor 20 Jahren. Wo soll das Platz im Auto finden?
Jeru meint
Da gebe ich ihnen recht, die unbegründete Angst ist bei FCEV sicher höher als bei BEV. Zum Glück hat ein Wasserstofftank bzw. System genau so viel mit dem einem Erdgasfahrzeug zu tun, wie die explodierenden E-Zigaretten mit einem Model 3.
Das muss man eben auch so kommunizieren und die Technik der Öffentlichkeit näher bringen.
Bern Hard meint
Weltmarktführer bei E-Bikes mit dem absolut besseren Konzept ist Yamaha. Bosch ist nur in Deutschland Marktführer bei E-Bikes.
Leotronik meint
Wasserstoff Fahrräder von Bosch. Das wäre cool.
nilsbär meint
Der Haushaltsstrompreis beträgt in Europa durchschnittlich 20 Cent/kWh (Deutschland 30, Österreich und Schweiz 18), Japan, USA und Südkorea liegen noch deutlich darunter. Bei angenommen 20 kWh/100 km Verbrauch laden PKW also fast überall auf der Welt für maximal 4 € / 100 km zu Hause. Nicht mal Wasserstoff aus Erdgas ist da konkurrenzfähig, schon gar nicht aus der Elektrolyse von Wasser.
andi_nün meint
Ja, weltweit. Aber der Deutsche kennt eben nur den deutschen Preis und denkt sich, die E-Mobile werden sich nie durchsetzen.
Ehrlich gesagt finde ich sehr schade, dass die an sich gute Energiewende sich mit absurden Einspeisetarifen (garantiert über 20 Jahre, wie idiotisch) selber ruiniert. Man könnt schon viel viel weiter sein.
Jeru meint
„Aber der Deutsche kennt eben nur den deutschen Preis und denkt sich, die E-Mobile werden sich nie durchsetzen.“
Das gleiche gilt jedoch auch für Wasserstoff. Zitat aus einem Artikel zu den Aktivitäten in Südkorea, leider kommen diese Informationen nie hier auf ecomento an:
„Außerdem geht der Konzern davon aus, dass der Preis pro kg von derzeit 6.500 bis 7.500 Won (5 bis 6 Euro) dank des gesteigerten Outputs auf 4.500 Won (3,50 Euro) sinken wird. Neben der Nutzung des Wasserstoffs im Inland plant Korea Gas auch umfangreiche Exporte.“
Andreas_Nün meint
Solche H2 Preise sind bei den deutschen Strompreisen völlig unmöglich.
Und auch in Südkorea sind 3,5€ pro kg H2 völlig illusorisch.
Autofan meint
Nein. Denn die Garantie war ein Anreiz. Wie sonst hätte man einen Ausbau bewerkstelligen sollen? Solarzellen von der Steuer absetzen?
Was wir bräuchten wäre sowas wie Desertec in Europa. Gemeinsame Stromerzeugung, Nutzung der unterschiedlichen Bedingungen in den einzelnen Ländern und eine Vielzahl von Speichertechniken bei Stromüberschüssen.
Andreas_Nün meint
Völlig falsch, eine Garantie von 40Cent über 20 Jahre ist kein Anreiz, sondern völliger Wahnsinn. Viel zu hoch, viel zu lange. Darum geht jetzt kaum mehr was weiter in der Photovoltaik in Deutschland.
Michael meint
Bosch .. will in den Massenmarkt und hat beim eAuto keine Chance.
Der Wasserstoff ist auch keine Chance.
Aktien verkaufen!
nilsbär meint
Ja, das wäre doch was für Kollegen hu.ms. Ein Put-Hebelzertifikat auf die deutsche Zulieferindustrie. Damit die Apokalypse auch Spaß macht.
andi_nün meint
hu.ms ist ja nur gegen EVs, wenn es um ausländische Hersteller geht. Bei deutschen Herstellern findet er EVs super.
Aber generell schwer zu sagen, seine Zeit verbringt er ja meist bei teuren Hobbies und seinen Mit-Fünfzigern.
Autofan meint
Nö. Er ist nur ein Gegenpol zum teilweise paranoiden Teslawahn hier.
Peter W meint
Man kann es Bosch nicht verbieten die BZ als Industrie-Massenprodukt herzustellen. Aber bitte ohne Subventionen und nicht mit steuerfreiem Wasserstoff. Ich traue es den Lobbyisten aber zu, dass sie es schaffen für den Wasserstoff Milliardensubventionen wie beim Diesel zu bekommen, und die Zeche wird beim Strom für BEV drauf geschlagen.
Ohne subventionierten Wasserstoff wird kein Spediteur einen BZ-LKW anschaffen.
Leotronik meint
Komisch, bei Batterien haben die Bosch Leute Angst und bei dem WasserstoffUnsinn wollen sie riskieren. Da scheint mehr dahinter zu stecken. Abhängigkeit der Autofahrer als Melkkühe. Nicht mit mir. Bald bekommen wir unser drittes BEV.
Autofan meint
Was von Umweltschutz reden und drei Fahrzeuge haben.
Leotronik meint
Natürlich fahre ich sie alle gleichzeitig und niemand sonst…
Zettmaster meint
Das läuft wie immer am Markt, dort wo es Sinn macht, Schiffe, LKW kann ich mir Wasserstoff vorstellen. Die reine Batterie wird spätestens in der nächsten Dekade so entwickelt sein, dass ein PKW damit unheimlich günstig herzustellen bzw. zu betreiben ist. Da will der Endkunde hin. Es ist gut in neue Technologien zu investieren. Aber einen Durchbruch beim normalen Verbraucher sehe ich mit Wasserstoff leider nicht mehr. Bis dahin habe ich als Pendler meinen Batterie E Karren und wahrscheinlich noch viele andere mehr. Dann gibt es kein zurück mehr. Wer will sich denn verschlechtern. Ich sehe Wasserstoff nicht einmal zum Diesel oder Benziner als Konkurrenzfähig. Meine Meinung.
Jeru meint
„Wer will sich denn verschlechtern.“
Niemand möchte sich verschlechtern und deshalb funktioniert die Disruption aktuell bei BEV auch noch nicht. Ein BEV, wie von Ihnen beschrieben als Zweitfahrzeug und zum pendeln ist ganz sicher eine perfekte Anwendung. Planbare Fahrten und Ladung zu Hause.
Als Hauptfahrzeug kann man seinen Diesel, Stand heute, nicht wirklich mit einem BEV ersetzen ohne sich zu verschlechtern. Ein FCEV könnte den Diesel quasi 1:1 ersetzen.
Peter W meint
Ist es nicht mehr als traurig, dass die meisten Familien mindestens 2 Fahrzeuge haben? Ich wohne in 15 km Entfernung zur nächsten größeren Stadt, habe Frau und Kinder und habe in den letzten 30 Jahren immer nur ein Fzg besessen.
Die meisten Menschen leben in einer Konsumblase die hoffentlich mal platzen wird.
Der Diesel SUV ist schon eine Eier legende Wollmilchsau, aber das reicht auch noch nicht.
Jeru meint
Da bin ich bei Ihnen.
Unabhängig vom Preis, welches BEV würden Sie heute uneingeschränkt jemandem empfehlen, der aktuell ein Diesel SUV fährt und sein Fahrzeug 1:1 ersetzen will. Stichwort: „Wer will sich denn verschlechtern.“
Beim FCEV fehlt „nur“ noch der weitere Ausbau der Tankstellen und dann wäre ein MB F-CELL fast so zu bewegen wie ein Diesel. Die 2. oder 3. Generation dann vielleicht mit noch besserer Technik. Im Vergleich zu Hyundai und Toyota macht Mercedes aktuell keinen guten Job.
Tim Leiser meint
@jeru
Für mich wäre sowohl der Jaguar als auch der Tesla und der Audi eine bessere Option. Denn alle haben für mich eine mehr als ausreichende Reichweite. In alle würde ich jeden Morgen in ein vollgeladenes Fahrzeug steigen, das ich mit eigener PV günstiger laden kann als irgend ein anderes Fahrzeug tanken.
Und der Hinweis, dass ein FCEV besser wäre, sobald ein flächendeckendes Tankstellennetz steht ist etwa genau so relevant wie zu sagen, dass ein BEV noch besser wäre, wenn man es in 5 Minuten volladen kann… Ich glaube, dass letzteres eher passieren wird.
Jeru meint
@Tim Leiser
Das Sie mit einem e-tron oder Model X auch zurecht kommen würden ist wenig überraschend. Meine Frage bezog sich jedoch auf den typischen SUV Diesel Nutzer, der sein Fahrzeug 1:1 ersetzen möchte und keinerlei Planung oder Einschränkung haben möchte.
„Und der Hinweis, dass ein FCEV besser wäre, sobald ein flächendeckendes Tankstellennetz steht ist etwa genau so relevant wie zu sagen, dass ein BEV noch besser wäre, wenn man es in 5 Minuten volladen kann… Ich glaube, dass letzteres eher passieren wird.“
Das ist natürlich richtig. Wenn flächendeckend ~ 1 MW (80 kWh Batterie und 5 min zum Laden) Ladeinfrastruktur installiert ist und alle Fahrzeuge diese Ladeleistung zur Verfügung stellen, dann ist der Vorteil von FCEV tatsächlich nicht mehr vorhanden. Das wird an jedem Ladepunkt mit knapp 1 MW laden können und alle Fahrzeuge dafür bereit sind, ist natürlich totaler Quatsch und das wissen auch Sie. Der Aufwand und die Kosten sind völlig absurd.
Wasserstofftankstellen sind heute einsatzbereit und alle Fahrzeuge werden innerhalb in wenigen Minuten betankt werden können. Der Minister Scheuer will für den Aufbau von Ladeinfrastruktur eine weitere Milliarde und damit ist das Netz ganz sicher noch lange nicht ausreichend. Mit diesem Geld könnte man knapp 1000 weitere H2 Tankstellen bauen und wäre einer flächendeckenden Versorgung ein großes Stück näher.
alupo meint
Doch, ich habe sogar einen real 3,8 Liter pro 100 km Super verbrauchenden Hybriden ersetzt. Hatte einfach keinen Bock mehr auf die ASU Abzocke ;-).
In diesem Jahr gehtces wieder auf Langstrecke mit dem Elektroauto. Zu fünft nach und quer durch Spanien. Über 5000 km, absolut kein Problem.
Und eas Langstrecke mit Tesla betrifft, da gibt es den Karlsruher Model S Fahrer (Hansjörg von G&H) der inzwischen ca. 850.000 km abgespult hat.
Deshalb muss ich immer lachen wenn behauptet wird, eAutos seien heute prinzipiell nicht für Langstrecke geeignet. Bei deutschen eAutos gilt das sicher, besonders auch beim Stromfresser etron, aber es gibt Hersteller, die können heute schon 610 km gemäß EPA (nicht NEFZ).
Thrawn meint
Sollen sie mal entwickeln. Man muss ja deswegen kein BZ Auto kaufen.
Wer es sich leisten will, kann das ja gerne tun. Soll ja auch Leute geben, die die teure aber nutzlose 100 Oktan Plörre an der Tanke kaufen. Warum nicht? Kann ja jeder sein Geld ver(sch)wenden wie er will.
Lässt man mal die Energiebilanz eines H2 Autos aussen vor, werden die H2 PKW wohl auch so eher kein Selbstläufer werden.
Die Mehrheit der Privatkunden kann man am Geldbeutel packen und die Kaufentscheidung wird am Preis festgemacht. Tendenziell werden H2 Autos wohl eher etwas teurer als BEVs sein, da der technische Aufwand höher ist. Schließlich ist ein FCEV auch nur ein BEV mit einer zusätzlichen BZ nebst allem was man zu deren Betrieb braucht.
Gleiches gilt für den Treibstoff selbst. Ohne Subventionen kann der gar nicht billiger als Strom sein, erst recht nicht, wenn er aus Strom gemacht wird. Das widerspräche jeder Logik. Und ob sich das für die Mehrheit der Fuhrparkbetreiber rechnen wird ist ebenso fraglich. Da wird auch auf jeden Cent geschaut.
Also, schau ‚mer mal.
Jeru meint
„Gleiches gilt für den Treibstoff selbst. Ohne Subventionen kann der gar nicht billiger als Strom sein, erst recht nicht, wenn er aus Strom gemacht wird. Das widerspräche jeder Logik.“
Grundsätzlich könnte man das annehmen. Da die Kosten für Strom jedoch schwanken und sie auf dem Weg nach Italien auf jeden Fall nicht bis 2Uhr Morgens mit der Ladung warten wollen, kann der Strom an Ladesäulen auch sehr teuer werden. Bestes Beispiel die neuen Preise des Tesla SuC Netzwerks. Die 40 Cent je kWh bedeuten bei 18 kWh/100 km verbrauch, satte 7,20,- Euro auf 100 km. Das ist schon sehr nah an den etwa 8-9,- Euro die durch den „Platzhalterpreis“ 9,99,- Euro pro Kilo Wasserstoff verlangt wird. Perspektivisch gehen alle mir bekannten Studien von 5-6,- Euro für ein kg Wasserstoff aus, da dieser eben zu Zeiten sehr günstiger Verfügbarkeit von EE-Strom produziert werden kann.
Thrawn meint
Sicher kann man den Strom im Verkauf jederzeit so teuer machen, dass Wasserstoff konkurrenzfähig wird. Der Abverkaufspreis spiegelt ja nicht automatisch die Herstellkosten wider. Solange es bezahlt wird, kann man jeden Preis verlangen.
Auch beim Ladestrom werden jetzt schon teilweise Wucherpreise von jenseits einem Euro pro Kwh verlangt. Das liegt zum einen an der Goldgräberstimmung mancher Anbieter auf einem neuen Markt, die den schnellen Euro mit der geografischen Alternativlosigkeit des Autofahrers machen wollen, zum anderen auch an der Macht von Verbänden, die kein Interesse an der Verbreitung von E-Mobilität haben. Nichts beeinflusst das Kaufverhalten mehr als Unübersichtlichkeit und Verunsicherung. Das wird sich aber in ein paar Jahren mit Ausbau der Ladenetze sicher einpendeln. Dann ist der Anbietermarkt von den größten Abzockern bereinigt weil keiner mehr dort laden muss.
Gleiches wird dem Wasserstoff auch noch bevorstehen. Sobald da mal nennenswert Stückzahlen unterwegs sein sollten (was ich allerdings bezweifle, dass das schnell der Fall sein wird), wird es sicher auch Anbieter geben, die weit mehr als die momentanen knapp 10 Euro abrufen werden. Gleiches Spiel, solange das Tankstellennetz dünn ist. Was hat man da schon für eine Wahl? Zahlen oder stehen bleiben.
Natürlich kann es auch anders kommen, aber auf die menschliche Gier war bisher immer Verlass.
Jeru meint
„Sicher kann man den Strom im Verkauf jederzeit so teuer machen, dass Wasserstoff konkurrenzfähig wird.“
Macht Elon/Tesla den Strom gerade absichtlich so teuer, dass FCEV interessant werden? Spannende These!
Thrawn meint
@Jeru
Da fragen sie den Falschen. Fragen Sie doch mal Elon, warum er den Strom teurer macht. Der spricht sich mit mir nicht ab.
Genauso wenig kann ich mit Sicherheit sagen, warum man 1 Kg H2 für 9,90 ohne alles verkauft. Fragen Sie die H2 Lobby, warum sie unbedingt mit jedem verkauften Kilo Geld verlieren wollen. Wenn dann mal wirklich Leute die Dinger in Stückzahlen fahren und dann ein realer Preis inkl. Steuer, etc kommen wird, wird es sicher noch mal lustig werden.
Vielleicht kommt aber auch auf den Strompreis noch mal eine H2 Zwangsabgabe oben drauf, damit der Staat seine H2 Subventionen finanzieren kann. Dann sorgt die Masse der BEV Fahrer dafür, dass die wenigen H2 Piloten überall billig Wasserstoff tanken können.
Wer weiß das schon. Wundern würde mich das nicht.
Tim Leiser meint
„Da die Kosten für Strom jedoch schwanken und sie auf dem Weg nach Italien auf jeden Fall nicht bis 2Uhr Morgens mit der Ladung warten wollen, kann der Strom an Ladesäulen auch sehr teuer werden. Bestes Beispiel die neuen Preise des Tesla SuC Netzwerks. Die 40 Cent je kWh bedeuten bei 18 kWh/100 km verbrauch, satte 7,20,- Euro auf 100 km. Das ist schon sehr nah an den etwa 8-9,- Euro die durch den „Platzhalterpreis“ 9,99,- Euro pro Kilo Wasserstoff verlangt wird. “
Dann ist also für ein mal im Jahr nach Italien fahren das Laden fast so teuer (aber immer noch günstiger) als Wasserstoff?
Es wird aber sicher niemals Wasserstoff kostenlos am Supermarkt oder bei IKEA usw. angeboten werden. Und kein Hersteller „Wasserstoff-Gutscheine“ anbieten. Und kein Privatmann wird jemals einen eigenen Wasserstoffanschluss in der Garage haben.
Natürlich gibt es noch Szenarien, in denen Wasserstoff oder Diesel die bessere Wahl wäre. Aber das sind Sonderfälle. Ich persönlich kenne nur eine Person, die teils täglich 800km fahren muss. Aber in Gegenden, in denen auch in 20 Jahren keine Wasserstoff-Tankstelle stehen wird
nilsbär meint
1+
Stocki meint
Selbst die Privatleute, die nicht aufs Geld schauen müssen, kaufen sich kein FCEV. Hier im Forum ist seit Jahren noch kein einziger privater FCEV-Fahrer aufgetaucht, der von seinen Erfahrungen mit seinem Fahrzeug berichtet hat. 40 Jahre FCEV Entwicklung hat nicht dazu geführt, auch nur eine Handvoll Enthusiasten hervorzubringen. Gleichzeitig sprießen aber BEV, mit angeblich etlichen Nachteilen wie geringe Reichweite, lange Ladezeiten, (und äh…) wie Pilze aus dem Boden. Und die Reichen spielen hier die Rolle der Enthusiasten. Woran liegt das? Vielleicht eben auch daran, dass gerade Menschen mit viel Geld, Dieses verdient haben, weil sie NICHT blöd sind.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
+1
Anfangsinvest, Treibstoffkosten (Energie, Verteilung, Tankstellen), Wartungen (zuzügl. regelmäßige Druckprüfungen), Reparaturen, Unfallschäden…, alles ist bei den FCEV teurer als bei de´n BEV.
Für Sonderanwendungen vielleicht, aber nicht für die große Masse. Und damit steigen die Kosten für den einzelnen nochmals, da Fixkosten der neu aufzubauenden Infrastruktur von wenigen Anwender zu tragen sind.
Priusfahrer meint
Das Tochterunternehmen Buderus verbaut mittlerweile Heizungen mit
Brennstoffzellen-Technik. Mit einer Effizienz von 92 % laut
Herstellerangaben. Der stationäre Betrieb war wahrscheinlich auch für
Forschungszwecke gut.
Tim Leiser meint
Von der Buderus-Seite:
„Eine Brennstoffzelle auf innovativer Keramikbasis (Solid Oxide Fuel Cell, SOFC) liefert Strom und verbraucht dabei Erdgas und Sauerstoff. Mit 46 % ist der Wirkungsgrad bei der Stromerzeugung besonders hoch.“
Priusfahrer meint
„…von einem thermischen und elektrischen Gesamtwirkungsgrad von über 90 Prozent.“
Elektrischer Wirkungsgrad ist gemeint.
Auszug aus dem Buderus Produkt- Katalog
Tim Leiser meint
Also kann man 44% der Energie zum Heizen des Autos verwenden?
Ehrlich gemeinte Frage. Für eine Heim-Anlage klingt das super. Aber für das Auto ja nicht…. Oder meintest du das?
andi_nün meint
Gesamtwirkungsgrad über 90%, der elektrische unter 50%.
Peter W meint
Ok! Dann bauen wir Heizungen ins Auto ein und fahren mit dem Abfallrodukt Strom. Ein Verbrennungsmotor macht es auch so. 85% Wärme, 15 % Vortrieb. Dann bleibt da wenigstens alles beim Alten.
Jensrunsglobal meint
Danke Bosch, wir müssen alle Möglichkeiten nutzen um den CO2 Ausstoß schnell zu verringern
Ernesto 2 meint
In 10 Jahren sollen 20% aller E-Fahrzeuge mit einer Brenstoffzelle ausgerüstet sein?? Ganz ehrlich , das ist ein feuchter Traum von Bosch und fern auch nur irgendeiner Realität! Leute die sich sowas ausdenken, sollten entlassen werden. Da spricht doch der pure Lobbyismus einer auf Wartung ausgelegten Herstellergruppe aus jedem Buchstaben !
Sledge Hammer meint
+1
McGybrush meint
Also jedes 5te PKW E-Auto?
Ich stelle mir vor wie das Laufen soll. Wer sich für ein Elektroauto interessiert fängt an sich im Internet zu informieren oder wurde von seinem Nachbarn mit einem BEV Infiziert.
Und in allen Varianten wo man sich Informieren kann bekommt man keine Positives Feedback zum Wasserstoff Auto und wird immer wieder über die Vorteile eines BEV informiert.
Heisst jeder 5te E-Auto Käufer muss alle Warnsignale ignorieren oder blind auf den Autoverkäufer hören um sich ein Wasserstoff Auto zu kaufen. Ich sehe die 20% maximal bei Lobbyierten Firmenflotten. Aber nicht im Endkundenmarkt für PKW. Klar wird es ein paar geben… aber nur für maximal 1 Auto. Danach nie wieder.
Ich sehe den Prozentsatz auf längere Sicht bei unter 5%
Remo meint
Naja, wenn schon mal die Lkw mit Brennstoffzellen laufen, haben wir schon ein paar Prozent. Dazu vlt noch einige Automodelle die den Vielfahrer als Firmenwagen ansprechen. Wer am Tag teils 800km auf Zeit fährt, der wir den Wasserstoff vielleicht zu schätzen wissen.
Für die breite Masse wird sich Wasserstoff nur über den Preis durchsetzen. Wenn die H2 Autos deutlich günstiger als die Akkuautos sind, dann werden die auch gekauft werden.
Man sieht ja, wie die Leute heute BEV vs Verbrenner bewerten. Hauptsächlich über den Preis.
Und H2 könnte, auch wenn aufwendiger in der Herstellung trotzdem preislich Konkurrenzfähig sein, da er ja auch mit Stromüberschuss produziert werden kann. Das wird noch deutlicher je mehr Windkraft und Solar installiert wird.
Hans meint
@Remo da wurde Jahre lang “ Woher soll der ganze Strom herkommen“ propagiert und fuer Wasserstoff soll er dann einfach ueberschuessig vorhanden sein?!
800km auf Zeit taeglich? Das waeren mindestens 10 h ohne jegliche Pausen!? Solche Fahrer sollten perse nicht auf den Strassen unterwegs sein. Grade Logistikunternehmen die jeden Rappen/Cent umdrehen, werden sich nie fuer Wasserstoff entscheiden. Wasserstoff haette seine Chance ca vor 30 Jahren gehabt.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Es gibt keinen Stromüberschuss, wenn der Pool an BEV deutschlandweit mit seinen Batterien als Puffer im Netz dient.
Michael S. meint
Auch wer 800 km am Tag zurücklegt muss irgendwann ne Pause machen zum Laden. Und gerade für die Vielfahrer ist ja der Kostenvorteil vom E-Auto gegenüber dem Wasserstoff enorm.