Seit 2016 wird der Kauf neuer Elektroautos in Deutschland mit 4000 Euro gefördert – 2000 Euro finanziert die Industrie, der Bund beteiligt sich in gleicher Höhe. Das Verkehrsministerium plant, die Kaufprämie für Elektroautos deutlich auszuweiten.
„Das Ministerium will sowohl höhere Beträge als auch eine längere Förderdauer als vom Wirtschaftsministerium vorgeschlagen“, sagte ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. In Zukunft könnten insbesondere Elektroautos bis 30.000 stärker gefördert und dafür der Anteil des Bundes verdoppelt werden.
Die bisherige Förderung im Rahmen des „Umweltbonus“ läuft Ende Juni 2019 aus. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte vorgeschlagen, sie zunächst weitgehend unverändert bis Ende 2020 zu verlängern. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will nach Informationen von Reuters umfangreiche Hilfen durchsetzen, die bis Mitte der 2020er Jahre festgeschrieben werden könnten.
Der Umweltbonus in Höhe von 4000 Euro für Elektroautos und von 3000 Euro für Hybride war im Juni 2016 für drei Jahre eingeführt worden. Seit dem Start der Kaufprämie wurden rund 109.000 Förderanträge beim Neukauf eines Stromers gestellt. Die für den Bundesanteil vorgesehenen Mittel in Höhe von 1,2 Milliarden Euro sind damit bei weitem nicht ausgeschöpft.
Sollte die Industrie ihren Anteil beibehalten, würde sich die Gesamtförderung für reine E-Autos mit dem Vorstoß von Scheuer auf 6000 Euro erhöhen, sofern sie nicht mehr als 30.000 Euro kosten. Plug-In-Hybride in diesem Preisrahmen würden zukünftig mit 4500 Euro bezuschusst. Bis zu 60.000 Euro kostende Elektroautos will Scheuer mit einem Bundesanteil von 2500 Euro fördern, heißt es – 500 Euro mehr als bislang.
Für teil- und vollelektrische Taxen und Lieferwagen soll die staatliche Prämie unabhängig vom Kaufpreis auf 4000 beziehungsweise 3000 Euro verdoppelt werden. Das Verkehrsministerium wollte sich bisher zu dem Bericht über die Pläne für den Umweltbonus nicht äußern und verwies auf die laufenden Abstimmungen innerhalb der Regierung.
hu.ms meint
Fahrzeuge bis 35.699 € kaufpreis wurden 6.000 € prämie erhalten und damit sind unter 30.000 € zu bezahlen.
Wenn ich so sehe was angekündigt wurde, sind da zukünftig einige BEV verschiedener hersteller dabei. – auch mit wltp-reichenweiten über 400 km.
Sollte schon ein anreiz sein, insbesondere für leute die gerne sparen oder bei denen das geld knapp ist.
nilsbär meint
Um die Deutschen in Massen vom E-Auto zu überzeugen, braucht es imho extreme Förderungen, die noch weit über die großzügigen Förderungen Norwegens hinausgehen müssen. Erst wenn E-Autos massiv billiger als Verbrenner sind, wird sich der bequeme und konservative Durchschnittsdeutsche vom geliebten Verbrenner abwenden. Mit den bisherigen Massnahmen wird es unmöglich sein, um 2040 den Verbrennerverkauf einzustellen, da der E-Auto-Anteil an den Neuzulassungen dann noch weit von Werten entfernt ist (70%?, 80%?), die ein solches Vorhaben politisch durchsetzbar machen.
hu.ms meint
Man kann ja – wenn genügend BEV verfügbar sein werden – auf die verbrenner eine zulassungssteuer (vorgezogene co2-abgabe) von mehereren tausend € erlassen.
Damit wäre ein teil der BEV-förderung durch die petrol-heads finanziert.
Musikhattu meint
unter 30000€ abzüglich Umweltbonus sagt der VW ID Sprecher Tim Fronzek am 09.05.19 Er sagt round about 26000€.
Lewellyn meint
Das wird PSA aber freuen. Und Renault ebenfalls. Ob VW da viel von hat, warten wir erstmal ab. Einen nackigen ID gegen einen gut ausgestatteten Peugeot e-208.
Für den e-UP wird das was bringen. Und bei Sono Motors knallen bestimmt dann die Sektkorken.
Die Plugin-Förderung ist Blödsinn. Das ist ein Geschenk an die deutsche Autoindustrie, um die Verbrennerproduktion zu subventionieren.
Anonym meint
Als würde der Auto- und Verkehrsminister Andi B. Scheuer(t) sich vor die Presse Wagen und irgendeine Förderung bewerben die nur ausländischen Herstellern dient?! Wer soll das den glauben?!
VW und Co werden schon dafür gesorgt haben, dass ihre Produkte in genügend großer Anzahl über das Kleingedruckte mit in die Förderung reinrutschen.
Bernhard meint
Macht ihr nicht alle einen kleinen Denkfehler? Die bisherige Prämie ging immer vom Nettopreis aus. Wieso soll das bei diesem Vorschlag anders sein? Also bekommen BEV´s die bis 35700,- € kosten diese 6000,- €. Damit wird die ganze Sache doch interessanter und das geförderte Angebot grösser. Also nix Lex VW.
Doch bleiben wir auf dem Boden. Die weniger sprudelnden Steuereinnahmen werden diesen Vorschlag sicher wieder auf die Streichliste setzen. Viel wichtiger wäre auch, dass die Politik beim Ladesäulenchaos eingreift und Höchsttarife festsetzt sowie ein einheitliches Bezahlsystem z.B. mit Kreditkarte einführt. Sowas hat schliesslich auch bei den Handytarifen geklappt. Das würde keine Steuern kosten und der E-Mobilität wesentlich mehr helfen.
Jörg2 meint
Da hst Du recht!
Im Bereich Ladeinfrastruktur wäre das Geld besser angelegt und vieles steuermittelfrei verbesserbar.
(Ob VW bei den bisherigen „unter 30.000“-Angaben von Brutto oder Netto, von vor oder nach Förderung redet? Die Preislisten werden es zeigen.)
hu.ms meint
Der EINFACHSTE ID.3 wird unter 30.000 € brutto VOR förderung kosten.
Also 29.998 €. Er wird voraussichtlich ab 08/20 an kunden ausgeliefert.
Man hat also noch 5.700 € reserve für den größeren 58 kwh akku und ein paar extras und bleibt in der förderung.
Aber die angekündigten 3 BEV der PSA-marken und auch fahrzeuge anderer hersteller werden unter dieser 30.000 € netto-grenze bleiben.
Wer preise darüber bezahlen kann, der hat bestimmt auch mit 1.500 € weniger förderung kein finanzielles problem. Ab 60.000 netto gibts ja bis bisher garnichts mehr.
Zweck der förderung ist es ja genau, die einfachen, billigen BEV zu fördern, damit leute mit kleinerem geldbeutel auch auf diese antriebsart umsteigen.
Es liegt doch bei jedem einzelnen hersteller, produkte auf den markt zu bringen, die diese förderung ermöglichen. Z.b. indem man bei der ausstattung einspart.
Peter meint
Schön wäre es, wenn die Schaffung von Lademöglichkeiten für ETW-Eigner endlich vereinfacht werden würde. Das würde mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen und kostet den Steuerzahler gar nix.
Ralf Schoch meint
Ja, das würde mir auch mehr helfen. Model 3 ist bestellt, sollte auch bald geliefert werden, aber die Lademöglichkeit zuhause ist noch lange nicht sichtbar, Dank unserer aktuellen Regierung.
Jörg2 meint
… I.D.3 für unter 30.000€ NACH Förderung …
Lex-VW
(BMW & DAIMLER kommen da nicht mehr vor. Haben die aufgegeben?)
JürgenV meint
Nun, muss VW für unter 30 k€ auch liefern. Das sehe ich noch nicht. Siehe Ankündigungen beim id 3 First . Der sollte zunächst ca. 35 k€ kosten. Jetzt heißt es, es geht bei 40 los.
150kW meint
„Der sollte zunächst ca. 35 k€ kosten.“
Sagt wer?
“ Jetzt heißt es, es geht bei 40 los.“
Es geht UNTER 40k los
Stocki meint
Diejenigen, die sich e-Trons, Model 3/S/X, EQC, ePace… leisten können sind nicht wirklich auf solch homöopathischen Kaufanreize angewiesen. Denjenigen, die sich solche Autos nicht leisten können ist erst recht nicht geholfen, da elektrische Kleinwagen nach wie vor unverhältnismäßig teuer sind.
Deshalb halte ich die Umweltprämie, auch mit Erhöhung zumindest in dieser Form für blödsinnig (der Herstelleranteil ist eh ein Witz, durch die jetzt geplante Erhöhung werden die Autos halt zufällig wieder etwas teurer). Sie dient eigentlich nur dem Aufpolieren des Images von Scheuer und Co. Die Regierung will zeigen, „Wir tun was“. Mit konsequentem Richtungswechsel zu erneuerbarer Energiewirtschaft und Verkehrswende hat das mmn aber wenig zu tun. Dass wir die Verkehrswende nicht zum Diskountpreis bekommen, dürfte auch mittlerweile allen klar sein. Der richtige Weg wäre mmn das konsequente und massive Verteuern klimaschädlicher Prozesse (nicht nur Antriebe). Mehreinnahmen sollten dann in den Ausbau aller Prozesse fließen, die der Verkehrswende, Klimaschutz und erneuerbarer Energiewirtschaft dienen.
Über etwas mehr E-Auto-Förderung freue ich mich trotzdem, weil Geiz ist ja geil ;-)
McGybrush meint
Ob ich ein Elektroauto für 40.000Euro oder für 34.000Euro bekomme ist für mich schon ein Unterschied. Denn ich hab auch die 34.000Eur derzeit nicht, wären aber 2 Jahre Unterschied beim sparen.
Aber da ich selbst gegen Förderung bin will ich mich da auch nicht beschweren.
Futureman meint
Die endgültigen Regelungen müssen aber noch mit dem VW-Vorstand besprochen und genehmigt werden…
Andi-nün meint
Hahaha
Miro meint
So ein Zufall aber auch. Kaum wird der VW ID zum Grundpreis von unter 30.000 € angekündigt, gibt die Politik einen Anreiz Autos für unter 30.000 € besonders zu fördern…
Es ist echt…erbärmlich…
Rechte Tasche – Linke Tasche…
Lobbyismus per excellence!
Stocki meint
+1 Du sagst es, ist aber wirklich nur Zufall ;-)
Jeru meint
Kannst du das „rechte-Tasche, linke-Tasche“ genauer erklären? Was meinst du damit?
Miro meint
Ganz böse gesagt:
VW zur Regierung: „Wir spenden eurer Partei sehr viel Geld, wenn Ihr uns einen klaren Vorteil bei der E-Mobilitätsförderung schafft.“
Regierung zu VW: „Aber gerne doch.“
…Somit zahlt VW Geld an die regierende Partei „rechte Tasche“…
…und die Partei ermöglicht VW einen Vorteil bei dem Sie am Markt mehr Geld bekommt „linke Tasche“…
150kW meint
Zum Glück heißt es von einigen Kommentatoren hier ja das VW gar keine ID.3s liefern wird. Es wird somit kein Geld verschwendet ;)